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Evolution mit revolutionären Elementen: Der digitale Wandel erfordert neue Spielregeln und bimodales Management – ganzheitlich, nicht nur in der IT.

by Annecilla Sampt

Mark Winkler, Kapsch BusinessCom unterstützt als Head of Digital Transformation Unternehmen dabei die Herausforderung Digitalisierung zu meistern. Die rasche Veränderung von Märkten und Kundenanforderungen setzt die agile Umsetzung von Innovationen voraus. Im Rahmen eines Vortrages auf dem 10. Confare CIO SUMMIT verrät uns Mark Winkler, welche Hürden der digitale Wandel birgt und welche Rolle der CIO dabei spielt.

 

Warum ist der digitale Wandel für viele Unternehmen so eine Herausforderung?

Mark Winkler, Kapsch: Weil es eine Evolution mit revolutionären Elementen ist.

Der digitale Wandel sorgt für exponentiell mehr Möglichkeiten und überholt das linear Kontrollier- und Managebare. Die Veränderungen passieren sprunghaft und erschüttern ganze Branchen in ihren Fundamenten.

Die Hürden haben sowohl menschliche und strukturelle als auch technische Aspekte.

Aus menschlicher/struktureller Sicht: Lineare Technologie- und Markt-Entwicklungen haben CEOs, Geschäftsführer und Führungskräfte stark auf perfektes Controlling und Verwaltung getrimmt. Bei exponentieller Veränderung stoßen diese Disziplinen an ihre Grenzen. Die digitale Transformation basiert auf innovativer Vernetzung von Menschen, Systemen und Prozessen. Hier sind Mitarbeiter gefragt, die logische-, soziale- und vor allem kreative Intelligenz verkörpern und vernetzt in Ökosystemen denken. Diese findet man oft verstreut im Top Management, Sales, Marketing und IT. Bis dato in Unternehmen oft als „zu phantasievoll“ angesehen, sollten genau diese Personen nun in lenkende Positionen wandern. Es muss eine Struktur gefunden werden, in der „Evolutionierer“ mit „Revolutionierern“ konstruktiv an einem Strang ziehen.

Aus technologisch/konstruktiver Sicht: In den IT-Abteilungen etablierter Unternehmen wurde über die Jahre laufend IT Systeme gebaut, zugekauft und angepasst. Dabei entstanden Infrastrukturen, für deren Erhalt ein Großteil des IT-Budgets ausgegeben wird. Aus einem vermeintlichen Sicherheitsbedürfnis heraus, wird auf große Lieferanten gesetzt, obwohl kleinere lokale Anbieter mitunter agiler und innovativer agieren könnten. Fintechs oder Startups, die nicht an Restriktionen historisch gewachsener Systeme und aufwändiger Organisationen gebunden sind, sind klar im Vorteil. Genauso wie ein Plattformbetreiber, der fixe Assets schlank hält und sich auf die virtualisierte Plattform konzentriert. Die größten Gewinner der gegenwärtigen Entwicklung kontrollieren Plattformen für spezifische Ecosysteme. In vielen Fällen lässt sich nun beobachten, dass Fachabteilungen die Initiative ergreifen, um mit den Anforderungen Schritt halten zu können.

Welche Rolle spielt denn die IT bei der Digitalisierung?

Mark Winkler, Kapsch: Technologisch gesehen eine zentralere Rolle als je zuvor. Was sich digitalisieren lässt, wird digitalisiert. Somit kann IT ebenfalls viel stärker und direkter in Businessstrategien und Entscheidungen wirken. Mutige Mitarbeiter mit der Fähigkeit zum Brückenbau zwischen Business & IT werden an Einfluss gewinnen. Softwaretechnologien, welche das grafische Modellieren von Lösungen erlauben, beziehen beide Seiten gleichermaßen in die Lösungserarbeitungen ein und können so als verbindente Sprache zwischen IT & Business dienen.

Wo sind die konkreten Handlungsfelder für den CIO dabei?

Mark Winkler, Kapsch: Digitale Transformation sollte man zur Chefsache machen! Der CIO muss sich selbst mit Neuem und Innovativem befassen, es analysieren und zur Umsetzung bringen. Wenn der Abteilungsleiter einen unkonventionellen Anbieter zuerst in die Tiefen der IT Fachabteilung sendet, wird ihm höchstwahrscheinlich kreatives Potenzial entgehen. Bei Systemadministratoren und IT-Architekten mit hoher Affinität zu ihren über die Jahre aufgebauten Systemen stößt man in der Regel auf wenig Interesse für Veränderung.

 

Wie lassen sich zwischen etablierten Systemen und Prozessen und den neuen Anforderungen der Märkte Brücken schlagen?

Mark Winkler, Kapsch: Indem man neben dem Bestehenden, Evolutionären das Innovative, Revolutionäre zu lässt.

1.       Mit bimodaler IT

Heutige Softwaretechnologien erlauben zum Beispiel ein grafisches durchgängiges Modellieren von Lösungen und können so als verbindente Sprache zwischen IT & Business dienen. Damit wird IT& Business quasi zugleich in die Lösungserarbeitungen einbezogen und innovative Ideen werden rasch auf einer agilen Plattform modelliert und umgesetzt. Diese bedient sich danach virtualisierter Datentöpfe in Form der gewachsenen Enterprise-Systeme, aber auch von Daten und Services aus Cloud-Diensten oder IoT. Damit lässt sich natürlich auch die bestehende Infrastruktur Schritt für Schritt modernisieren.

2.       Mit bimodalem Management

Neben Bestehendes zu erhalten und weiterzuentwickeln sollte man sich im Unternehmen auch immer wieder die Frage stellen: „Why not!?“  – Oder anders gesagt: Was wäre, wenn eine neue Regel lautet: „Revolutionäre Ideen werden grundsätzlich durchgeführt, sofern sie nicht plausibel begründet, abgelehnt werden.“ So können Innovationen gedeihen – und ein Buchhändler wird zu einem profitablen, führenden Anbieter von Cloudservices….

Sie treffen Mark Winkler, Kapsch BusinessCom und etwa 500 weitere IT-Profis auf dem 10. Confare CIO SUMMIT, das am 29. und 30. März in den Prunkräumlichkeiten der Organgerie Schönbrunn stattfindet. Mit dem CIO AWARD werden hier die besten IT-Manager Österreichs ausgezeichnet. Die Anmeldung für IT-Manager ist kostenlos. Sichern Sie rechtzeitig Ihre Teilnahme und .

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