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Enterprise Architecture Management ist kein Projekt! Die wichtigsten EAM Trends für CIOs

by Annecilla Sampt

Technologien verändern sich schneller als je zuvor. Geschäftsmodelle haben eine kürzere Lebensdauer. Prozesse müssen agil und flexibel bleiben. Enterprise Architecture Management bietet eine Grundlage um Systeme und Prozesse zukunftsfähig zu gestalten. Peter Lieber ist als österreichischer Unternehmer mit Sparx Services einer der weltweit führenden Experten, die das Thema EAM gestalten. Anlässlich seines Vortrages beim 12. Confare CIO SUMMIT am 3. und 4. April 2019 haben wir ihn schon jetzt um seine Einschätzung gefragt, welche Trends Sie nicht verpassen sollten.
  • Die strikte Trennung von Business und IT ergibt im Zeitalter Digitalisierung immer weniger Sinn. Welche Rolle spielt dabei das Enterprise Architecture Management?

Enterprise Architecture Management (EAM) [Unternehmensarchitekturmanagement] ist jene Disziplin, die sich oft damit auseinandersetzt (z.B. mittels Modellierung auf Basis von The Open Group TOGAF bzw. ArchiMate bzw. BPMN von der Object Management Group) die Beziehung von IT und Business herzustellen.

Das entscheidende Momentum entsteht dann, wenn tatsächlich „das Eine Verbindende“ identifiziert werden kann – in vielen modernen Unternehmen ist dies das „Business Service“. Jede unternehmerische Kompetenz, jeder Businessprozess lässt sich einem Business Service zuordnen, wie auch jede Anwendung (und den bereitgestellten Anwendungsservices ebendieser).

Das Vorgehen dreht sich aber nicht immer nur um das, was ist, sondern ganz besonders um das, was sein soll – ob das nun neue Geschäftsmodelle, neue Anwendungen oder auch Microservices sind, ist dabei zweitrangig. Wesentlich ist, ob es nützlich oder nicht nützlich ist, und so dient das EAM einer wesentlich besseren und zielgerichteteren Unterstützung im Umgang mit der Komplexität der Systeme und als Basis besserer Entscheidungen im Umfeld der Digitalen Transformation (die ja ständig stattfindet).

  • Mit welchen EAM Trends müssen sich denn Führungskräfte auf jeden Fall beschäftigen?

EAM ist kein Projekt – EAM ist eine Reise, die nie endet, solange das Unternehmen besteht. Es ist ein ständiger Kreislauf und wir empfehlen zumindest jährlich ein aktives Hinterfragen, ob das, was derzeit das EAM beantworten kann, nützlich oder weniger nützlich ist und auch ständig abzuwägen, wieviel Vollständigkeit wirklich erforderlich ist. Die Kunst ist hier das Right-Sizing – sprich eine gute Bilanz der Vorteile – für alle zu finden, was letztlich auch das Erfolgsgeheimnis erfolgreicher Enterprise Architekten ist: nämlich es zu schaffen, möglichst viele aktive Teilnehmer sowohl auf der Erhebungs- als auch auf der Analyseseite zu mobilisieren.

Als Führungskraft sollte man das Thema EAM nicht in die IT delegieren, sondern als Führungsaufgabe wahrnehmen – idealerweise als Stabsstelle der Geschäftsführung oder des Vorstandes, wenn nicht gar als Teil ebendieser (in der Rolle des CIOs). Ein gelebtes EAM schafft stabile Entscheidungsgrundlagen, die den Umgang mit dem komplexen Zusammenspiel zwischen Business und IT (u.v.m.) wesentlich erleichtert.

  • Welche rechtlichen und organisatorischen Anforderungen gibt es dann an die Enterprise Architektur?

Derzeit gibt es nur wenige Regularien, die eine bestimmte Art einer Unternehmensarchitektur vorschreiben. Aus den verschiedenen Branchen sind Best-Practices entstanden, einzig im Bankensektor wird vorgegeben, dass eine Unternehmensarchitektur dokumentiert werden muss.

Bei den Best-Practices haben sich BIZBOK (Business Book of Knowledge) und BABOK (Business Analysis Book of Knowledge) als Vorzeigemodelle durchaus bewährt. Fakt ist allerdings, dass es am Ende die eigene, höchst individuelle Unternehmensarchitektur sein muss – denn jedes Unternehmen (mag es auch so ähnlich wie andere sein) steht in der Kombination Business, IT, Menschen, Prozesse, Umfeld, Ökosystem, Herausforderungen, etc. doch immer ziemlich einzigartig da.

  • Wenn sich Geschäftsmodelle, Unternehmensstruktur und Kundenanforderungen immer schneller verändern, welche Herausforderungen ergeben sich daraus für die Architektur und das Modelling?

Aus meiner Sicht ist das Hin-Zu immer wichtiger als das Weg-Von – sprich eine Zielarchitektur mit nur sehr groben Modellen ist deutlich hilfreicher als die Vergangenheit in allen Details zu modellieren. Beispielsweise können (ganz unten) Microservices bzw. (ganz oben) Scaled Agile Framework eine wesentliche Rolle bei EAM spielen. Es ist nicht wichtig, was 100% perfekt und richtig ist. Vielmehr entscheidet, was hilfreich ist und das Unternehmen selbst weiterbringt – und dabei helfen Modelle, Zusammenhänge und Komplexitäten besser zu verstehen, Transparenz zu schaffen und besser auf ein gemeinsames Ziel hinzuarbeiten. Kurz gesagt: Modelle sind immer hilfreich, man muss nur auch Obsoletes loslassen lernen.

Treffen Sie Peter Lieber als Keynote Speaker bei Österreichs größtem IT-Treffpunkt, dem Confare CIO SUMMIT am 3. & 4. April 2019 in Wien. Mit dabei sind führende IT-Manager, Speaker und wegweisende Top-Unternehmen des heimischen IT-Marktes.

Melden auch Sie sich noch heute an! Die Teilnahme ist für CIOs, CDOs, IT-Manager und Fachbereichs-Manager kostenfrei.

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