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Immobilien und Steuern – Expertin Karin Fuhrmann (TPA Horwath) über Trends am Investmentmarkt und die Auswirkungen der Steuerreform

by Confare

Seit 1.1.2016 gilt die Grunderwerbssteuer Neu. Wie waren die Auswirkungen der Steuerreform auf Immobilientransaktionen 2015/2016?
Im Bereich der unentgeltlichen Übertragungen (Schenkungen) ist es zu wesentlichen Vorzieheffekten und einem erhöhten Transaktionsvolumen gekommen. Im Bereich der Grundstücksgesellschaften wurden ebenfalls Umstrukturierungen vorgenommen um künftig einen optimalen Exit zu ermöglichen.

Erwarten Sie Negativeffekte durch die Verteuerung bei Immobilientransaktionen für den Immobilienstandort Österreich?
Die Änderungen der GreSt werden m.E. zu keinen Negativeffekten führen. Die GreSt ist zum Teil wesentlich geringer als in einigen Bundesländern in Deutschland. Auch bei Share-Deals kann die GreSt künftig weiterhin vermieden werden. Das Transaktionsvolumen des Jahres 2015 auch im Investmentbereich war sehr hoch. Bei anhaltend starker Nachfrage, wird es hier m.E. zu keinem spürbaren Nachlassen kommen, da die steuerlichen Veränderungen im Zeitablauf nur geringe Auswirkungen haben.

Welche Optimierungsmöglichkeiten stehen noch offen?
Im Ankaufsfall kann sowohl bei Personen- als auch bei Kapitalgesellschaften durch sorgfältige Strukturierung der Anfall von GreSt vermieden werden. 

Wie sieht die Immobilienbesteuerung im internationalen Umfeld aus?
Sowohl die Grunderwerbsteuer als auch die Abschreibungsmöglichkeiten sind mit anderen Ländern durchaus vergleichbar und nicht substantiell schlechter. Zum Teil sogar besser. Wünschenswert wäre ähnlich wie in Deutschland eine Initiative im Bereich Wohnbau durch z.B. zusätzliche Sonderabschreibungsmöglichkeiten.

Sie beraten internationale Immobilieninvestoren. Welche Trends sehen Sie bei Investments?
Es sind zunehmend auch alternative Assetklassen wie Studentenheime und Boardinghouses im Fokus der Investoren und nicht mehr nur klassische Kategorien wie Büros oder Hotelimmobilien. Dieser Trend wird sich m.E. noch verstärken.

Die Panama Papers haben das öffentliche Interesse stark auf Steueroasen und Steuerbetrug ausgerichtet. Auch Immobilienfirmen sind betroffen. Erwarten Sie dadurch Veränderungen für die Branche?
Durch die Panama Papers wird sich m.E. keine wesentliche Veränderung in der Branche ergeben, da wesentliche gesetzliche Verschärfungen bereits im Frühjahr 2014 durch das BMF vorgenommen wurde (Zinsabzugsverbot bei einem Empfänger in einem Niedrigsteuerland). Österreich war hier ein Vorreiter. Auch Regelungen über Geldflüsse ins Ausland sowie die aktuellen Geldwäschebestimmungen haben schon zu Anpassungen geführt, sodass ich hier keine dramatischen zusätzlichen Anpassungen erwarte.

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