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Gerade als CIO kann man die Gesellschaft verändern!

by Fernando Ducoing

Die IT ist aus den alltäglichen Prozessen der Unternehmen nicht mehr wegzudenken. Gerade die Corona-Krise hat gezeigt, dass Unternehmen quasi stillstehen, wenn die IT nicht funktioniert. Sei es, weil die Arbeitsplätze nicht remote verfügbar waren, oder weil durch Security-Vorfälle die Daten nicht mehr zur Verfügung standen. Der Einfluss der IT geht aber weit über die Unternehmensgrenzen hinaus. Werfen Sie mit uns einen Blick über den Tellerrand.

Welche Veränderungen haben sich in den letzten Jahren in Hinblick auf die Rolle des CIO aus gesellschaftlicher Sicht ergeben?

2020 war ein Jahr, indem viele Denkprozesse angestoßen wurden. Neben der Sicht auf unsere Arbeitsplätze und Arbeitsweise, hat es auch viele Gedanken rund um Nachhaltigkeit und gesellschaftliche Verantwortung inspiriert. Gesellschaftliche Verantwortung hat viele Gesichter: Umweltbewusstsein, Wertschöpfungsketten, Armutsbekämpfung, Kriegsvermeidung u.v.a.m. Oft denken wir dabei an „globale“ Veränderungen, die wir erreichen sollten.

Schaut man sich die Wirkungsbreite von IT-Abteilungen historisch an, so hat sich hier viel verändert.

Bis in die 90er-Jahre war die IT sehr stark auf sich selbst fokussiert. Beginnend mit dem neuen Jahrtausend hat sich der Fokus in der Wirkungsbreite immer weiter vergrößert. In den letzten 3-5 Jahren wurde die „Customer-Experience“ sehr stark in den Mittelpunkt gestellt. Die neue Herausforderung, die uns in den kommenden Jahren erwartet, ist der Wirkungskreis „Allgemeinheit / Nachhaltigkeit“.

Auf welche gesellschaftlichen Themen kann der CIO von heute Einfluss nehmen?

Für CIOs sind es vor allem die Themen lokale Wertschöpfung und Umweltschutz, die ihnen in ihrem Arbeitsumfeld begegnen. Für diese Themenbereiche entwickeln sich gerade viele Lösungen und Dienstleistungen am Markt. Darum will ich den Anteil der IT an der Verantwortung gegenüber der Allgemeinheit – den Menschen – aufzeigen.

Wie wir alle wissen, ist Vorbildwirkung einer der stärksten Hebel, um Veränderungen bei anderen zu erwirken. Wie alles, beginnt es im Kleinen. „Wer den Groschen nicht ehrt, ist den Schilling nicht wert.“ heißt ein altes Sprichwort. Egal, ob das Unternehmen in seiner Werte-Charta Nachhaltigkeit, Menschlichkeit oder sonst etwas aufgelistet hat. Die IT-Abteilung und jedes Mitglied vermitteln durch die gesetzten Handlungen entsprechende Werte an das Umfeld.

CIOs haben durch ihr Handeln auf (zumindest) folgende Dinge Einfluss, die, aus den SDGs (Sustainable Development Goals) abgeleitet sind:

  • Als CIO die Gesellschaft verändernEqual Pay
    Gerade jetzt ein schwieriges Thema: Neue Fachkräfte verlangen mehr Gehalt als die alteingesessenen verdienen. Gleiche Arbeit, gleiches Geld! Die Konflikte, die ihr hier aufbauen könnt, wenn ihr nicht transparent und klar geregelt vorgeht, werdet ihr sofort in der Stimmung im Team spüren!
  • Diversität, Rassen-/Geschlechterdiskriminierung
    Die IT ist historisch männerdominiert. Trotz wachsender Diversität in den Teams sind alt eingefahrene Bräuche (diskriminierende Witze, Benachteiligung bei Besetzungen) schwer loszuwerden. Es ist eure Aufgabe als CIO, hier mit gutem Beispiel voranzugehen
  • Gesundheit eurer Mitarbeiter/Kollegen
    Die Überlastung zeigt sich gerade jetzt mit Remote-Work fast gar nicht. Achtet im Hinblick auf euch selbst und aller Kollegen besonders darauf. Fragt öfter nach als ihr glaubt, dass es nötig ist!
  • Ausbildung
    Die Technik verändert sich sowieso wöchentlich. Lebenslanges Lernen gehört zum IT-Beruf dazu. Lernen kann nur wer

    • Lernen will (da könnt ihr nur Ideen/Visionen/Anreize geben)
    • Lernen kann (wie jeder für sich lernt, muss selbst erkannt werden. Das zu erkennen kann man aber auch erlernen. Wenn man lernen kann, geht vieles leichter)
    • Lernen darf (Bekommt man die Mittel und die Zeit dafür zur Verfügung gestellt)

Es ist eure Aufgabe als CIO diese 3 Komponenten bei den Mitarbeitern zu fordern und zu fördern.

  • Klima- und Umweltschutz
    Hier gibt es viele Bereiche, die man im täglichen Tun und in Projekten beachten kann: Müllvermeidung, ökologisch vernünftiges Rechenzentrum, Wiederverwertung,…
  • Gerechte Behandlung von MA, Lieferanten, Kunden
    Es gilt nicht nur gleiche Bezahlung für gleiche Leistung, sondern auch um Gleichbehandlung. Transparenz wird in unserem Tun immer zentraler.
  • Kreativität fördern
    Auch hier gilt wieder das Entwicklungsdreieck: Wollen – Können – Dürfen.
    Nur so kann Innovation und Kreativität in jedem Einzelnen und im Team entstehen.
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Wie kann man als CIO diese Dinge im täglichen Handeln berücksichtigen?

Es geht vor allem darum, vor jeder Handlung und jeder Entscheidung kurz inne zu halten und zu reflektieren, welche Auswirkungen es auf die Zukunft hat. Zusammengefasst sollten sich die CIOs folgende Dinge zu Herzen nehmen:

  • Transparenz
    Es geht darum, die Grundlagen der eigenen Handlungen und Entscheidungen offen zu legen. Nur so kann man für andere nachvollziehbar und somit vertrauenswürdig werden. Wenn jedem klar ist, was und wie etwas gemacht wird, entfallen viele unnötige Diskussionen. So schafft sich der CIO auch mehr Zeit für relevante Dinge. Deshalb halte ich das Aufstellen von Werten für eine IT-Abteilung für wichtig.
  • Fordern & Fördern
    Das Dreieck Wollen – Können – Dürfen (siehe oben unter Ausbildung) sollte bei jeder Zuteilung einer Aufgabe an MitarbeiternInnen betrachtet werden. Dadurch bleibt die Motivation für diese Aufgaben erhalten. Wenn eines der 3 nicht passt, entsteht Frustration, oder Überlastung und die Gefahr eines Burn-Outs steigt. (oder der Mitarbeiter tritt frustriert aus dem Unternehmen aus)
  • In die Zukunft schauen
    Die Nachhaltigkeitsziele (SDGs) sind „Dauerbrenner“. Es gibt kein „wir sind fertig“. Bei jeder Entscheidung, die ein CIO trifft (Kauf, Einstellung, Ablöse, …), wird es notwendig sein, 20 Jahre in die Zukunft zu blicken, auch wenn das in der IT eine Ewigkeit ist: Ist die Entscheidung nachhaltig für die Welt, die man seinen Kindern hinterlassen will? Wird die Welt/die Menschheit dadurch besser?

Als Tipp kann ich euch da eine Abwandlung des Vision-Boards empfehlen, die ich verwendet habe:

Sucht euch Bilder für diese 3 „Säulen“:

  • Transparenz: vielleicht Foto von einem Fenster oder einer Brille
  • Fordern & Fördern: Ein Dreieck, oder ein Symbol für 3 überlappende Kreise
  • Zukunft: Ein Foto von einem Fernglas oder der Erde

Klebt diese auf ein Blatt (A3 oder A4) und hängt euch es an einen Platz, den ihr immer wieder im Blick habt – vielleicht an einen Platz, wo eure Augen hinwandern, wenn ihr über etwas nachdenkt.

Egal welche Fotos es sind – ihr wisst für euch, welches wofür steht. Und da ihr das Plakat immer wieder (auch unbewusst) wahrnehmt, werdet ihr diese Dinge verinnerlichen.

Thomas Laszlo ist Coach und Mentor. Er hilft IT-Führungskräften, die IT vom Kostenfaktor zum Erfolgsfaktor zu machen.

Nach 20 Jahren in Managementpositionen im Bereich IT unterstützt er nun IT-Führungskräfte bei der persönlichen Weiterentwicklung. Mehr Informationen finden Sie unter https://www.sichtundweise.at

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