2021 hat es gestartet: Das erste Confare Female IT-Mentoring hat erfolgreiche Frauen in CIO-Position mit weiblichen High Potentials zusammengebracht. Die hohe Resonanz, die diese Initiative in der Branche ausgelöst hat, zeigt: Die IT braucht AUCH Weiblichkeit. „Als Frau musst Du 10 mal mehr leisten, als Deine männlichen Kollegen, um als fähig anerkannt zu werden.“ Auch Anna Habenegg, inzwischen bei Palfinger mit dem absolut nerdigen Thema OT- und Network-Security befasst, musste zu Beginn ihrer Karriere diese Erfahrung machen. Im Blog erzählt, warum es trotzdem die richtige Entscheidung ist, auch als Mädchen eine IT-Karriere einzuschlagen.
Weiter geht es mit prominenter Sichtbarkeit und wertvollem Austausch für weibliche IT-Karriere beim 15. Confare #CIOSUMMIT Wien, Österreichs größtem IT-Management-Forum mit mehr als 600 IT-Profis, knapp 100 Vortragenden und mehr als 60 spannenden und innovativen AnbieterInnen aus der IT-Branche. Anmelden kann man sich für das Jubiläums-CIOSUMMIT hier:
Holen Sie mit uns erfolgreiche Frauen in der IT vor den Vorhang. Zum Beispiel durch eine Nominierung für den Confare Swiss #CIOAWARD oder die Confare #ImpactChallenge.
Welche Bedeutung hat denn Gender Diversity für ein Unternehmen? Welche Vorteile bringt ein ausgewogeneres Geschlechterverhältnis?
Ein ausgewogenes Geschlechterverhältnis hilft bei beruflichen Entscheidungen enorm weiter, da man „andere“ Blickwinkel miteinbezieht. Projekte profitieren immer von kreativen Ideen und verschiedenen Meinungen. Ich bin ein Fan von unkonventionellen Lösungsansätzen im Berufsleben. Gender Diversity ist für mich ein „Mittel zum Zweck“. Es ist furchtbar, dass es im 21. Jahrhundert so etwas wie eine Frauenquote braucht, weil Frauen sonst nicht gehört werden. Die Gesellschaft muss sich in eine Richtung entwickeln, wo Frau & Mann gleiche Chancen haben.
Die IT-Branche ist immer noch männlich dominiert. Ist es hier besonders schwer, als Frau Karriere zu machen?
Grundsätzlich beantworte ich diese Frage mit Nein. Alles, was man braucht, ist ein bisschen Mut und Selbstbewusstsein. Mit diesen beiden „Hilfsmitteln“ erreicht man so gut wie alles im Leben. Ein Tapetenwechsel tut auch oft gut, um das eigene Potential erst richtig entfalten zu können. Dabei kann man seine Karrierepläne und die eigenen Vorstellungen von einer ganz neuen Seite betrachten.
Wie geht es Mädchen in der technischen Ausbildung?
In Hinblick auf meine technische Ausbildung finde ich, dass es Mädchen in einer technischen Ausbildung sehr gut geht. Mädchen werden in technischen Schulen sehr gut aufgenommen. In den Ausbildungsstätten freut man sich immer über weiblichen Zuwachs. Leider ist die Entscheidung, eine technische Ausbildung als Mädchen einzuschlagen, noch unkonventionell. Es entschließen sich dennoch jedes Jahr mehr Mädchen für eine technische Ausbildung. Zu einer nach Geschlecht ausgewogenen Schulklasse in einer HTL ist es trotzdem noch ein weiter Weg.
Welche Bedeutung haben Role Models und Vorbilder?
„Hier bin ich und ich bin eine Frau der Technik“ Wir Frauen müssen unsere Präsenz um ein Vielfaches erhöhen und die Vorurteile der IT-Branche gemeinsam beseitigen. Je mehr Frauen aus dem Schatten heraustreten, desto weniger Mädchen & Frauen schrecken vor einer technischen oder wissenschaftlichen Ausbildung zurück. Die IT-Branche ist nicht männerdominiert und das schon seit Jahren nicht mehr! Leider ist das außerhalb der Branche noch nicht angekommen.
Ein Role Model | Vorbild sollte einem das Gefühl geben, dass man im Leben viel erreichen kann und einem Mut geben, das man weiß, dass man diesen Weg nicht allein beschreiten muss. Mein Vater war in dieser Hinsicht mein erstes Vorbild um mein Interesse für die IT-Welt (damals noch „EDV“) zu wecken. Meine Eltern haben mich bei meinem schulischen und beruflichen Werdegang immer unterstützt. Dafür bin ich ihnen bis heute dankbar.
Was sind denn Ihre 3 wichtigsten Tipps an junge Frauen, die in der IT oder in der IT-Branche Karriere machen wollen?
o Lasst euch nicht von anderen unterkriegen! Jemand, der euch auf eurer Geschlecht reduziert, hat eure Aufmerksamkeit nicht verdient!
o Wissen ist Macht, und zeigt euer Können!
In meiner ersten Woche bei meinem ersten Arbeitgeber wurde mir folgender Satz gesagt: „Du musst als Frau 10-mal besser als der beste Techniker hier sein. Dann werden sie dich genauso ernst nehmen, wie einen Durchschnittstechniker.“ So wurde mein Ziel, mehr Wissen aufzubauen als alle anderen.
o Zeigt Mut und ergreift das Wort!
Wo gibt es denn aus Ihrer Sicht die größten Handlungsfelder in Unternehmen und in der Gesellschaft, um diese Situation zu verbessern?
Die vorgefertigten Rollenbilder für Mädchen und Jungs müssen endlich beseitigt werden. Man muss so früh wie möglich die IT-Branche als eine mögliche Berufswahl für Kinder aufzeigen. Jedes Kindergartenkind weiß, was ein Feuerwehrmann macht, aber welches Kind weiß, woran ein Netzwerktechniker den ganzen Tag arbeitet? Es schreckt immer noch junge Frauen und Mädchen ab, eine technische Ausbildung zu beginnen und diese auch fertig zu stellen. Frauen und jungen Mädchen muss erstens die Chance gegeben werden, so eine Ausbildung absolvieren zu können und zweitens aktive Unterstützung beim Treffen dieser Entscheidung geboten werden.
Welche Rolle spielen Mentoring und Coaching? Wo kann man sich Unterstützung suchen?
Mentoring oder Coaching ist für mich eine persönliche Angelegenheit, deshalb möchte ich hierbei keine Plattformen weiterempfehlen. Meine beiden wichtigsten Mentoren sind zwei Arbeitskollegen beiden ich immer offene Türen einrenne. Egal, ob ich Rat brauche oder kurzes Feedback zu einer Idee. Die beiden geben mir auch „den nötigen Schubs in die richtige Richtung“, wenn ich ihn brauche. Einer meiner engsten Freunde ist auf Karrieresprache „mein Mental-Coach“ geworden. Wenn ich vom Alltag runtergeholt werden muss oder ich mich in einer stressigen bzw. hektischen Situation gefangen fühle, ist er für mich da. Mir tut es sehr gut, wenn ich ihn anrufe und er mich mit „Chill deine Basis Anna“ begrüßt.