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Anton Bayer (Cloudflight) – Digitale Transformation und Nachhaltigkeit gehen Hand in Hand

by Bianca Bogad-Frey

NEU im #ConfareBlog
Neu im Confare Blog: Anton Bayer (Cloudflight) – Digitale Transformation und Nachhaltigkeit gehen Hand in Hand

Anton Bayer (Cloudflight) - Digitale Transformation und Nachhaltigkeit gehen Hand in Hand - Blog Beitragsbild

Anton Bayer ist Geschäftsleiter von Cloudflight Austria. In diesem exklusiven Interview spricht er über die Relevanz von guten Partnerschaften, wie Cloudflight dabei hilft, trotz geringer IT-Budgets flexibel zu bleiben und warum digitale Transformation das Um und Auf für ein nachhaltiges Unternehmen ist.

Wie schätzt Du die größten Herausforderungen für IT-Unternehmen im Jahr 2025 ein? Wie wirkt sich das auf Euer Unternehmen aus?

Es gibt viele neue Technologien und Anforderungen, beispielsweise im Bereich der Künstlichen Intelligenz oder Stichwort “Lieferkettengesetz”. Gleichzeitig sind die IT-Budgets bei vielen Industrieunternehmen aufgrund der Wirtschaftslage begrenzt. Hier gilt es für IT-Unternehmen den Kunden effiziente und kostengünstige Lösungen anzubieten, die mit Blick auf die Zukunft flexibel und einfach anpass- bzw. erweiterbar sind. Denn Eines ist klar: Auch in den nächsten Jahren wird das Rad nicht stillstehen.

Für uns als IT-Dienstleister bedeutet das, dass wir uns nicht nur laufend mit neuen Technologien und Trends beschäftigen und beraten, sondern wir probieren diese gleich Hands-on bei uns selbst im Unternehmen aus. Dadurch können wir nicht nur Chancen und Risiken besser einschätzen, sondern haben bereits eine technische Basis, die es uns erlaubt Kundenprojekte schneller und effizienter umzusetzen.

Gibt es technologische Trends, die Deiner Meinung nach 2025 den Markt besonders prägen werden?

Es ist keine Überraschung: 2025 prägt weiter die GenAI – die generative KI. Größere Unternehmen haben schon längst begonnen, mittels PoCs (“Proof of Concepts”) Einsatzgebiete herauszufinden. Einige haben bereits selbst entwickelte Use Cases im Einsatz. Wir haben beispielsweise Projekte für die automatische Verarbeitung von Bestellungen via Telefon oder E-Mail umgesetzt. Die Ergebnisse sind echt beeindruckend.

Bei derartigen Use Cases werden auch mittlere und kleinere Unternehmen rasch auf den Zug aufspringen und von den gesammelten Erfahrungen und Lösungen profitieren.

Wie beeinflussen geopolitische Unsicherheiten und wirtschaftliche Turbulenzen die strategischen Entscheidungen in Deinem Unternehmen?

Aktuell kommen sehr viele Dinge zusammen. Wie du sagst: geopolitische Unsicherheiten und wirtschaftliche Turbulenzen – aber auch Regularien: EU AI Act, European Accessibility Act, NIS2, …
Das macht es Unternehmen egal welcher Größe nicht einfach.

Wir merken vor allem, dass Investitionen stark durch die Finanzbrille betrachtet werden. Ohne eine plausible ROI-Rechnung, die eine Amortisierung nach 1-2 Jahren darstellt, wird aktuell kaum etwas freigegeben. Nur damit lassen sich keine größeren Zukunftsinvestments darstellen. Die wird es aber brauchen – in der Privatwirtschaft und auch im öffentlichen Bereich, in dem bekanntlich eine große Pensionierungswelle kommt.

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Welche Rolle spielt Nachhaltigkeit in Eurer Strategie für 2025? Gibt es konkrete Projekte oder Ziele in diesem Bereich?

Nachhaltigkeit hat bei uns viele Facetten:

  1. Wir reduzieren unsere CO₂-Bilanz, etwa durch Klimatickets für alle Mitarbeitenden, und fördern klimaneutrales Wirtschaften.
  2. Mit digitalen Lösungen wie Datenplattformen oder Tools für die Kreislaufwirtschaft unterstützen wir Kunden bei der Umsetzung nachhaltiger Geschäftsmodelle.
  3. Ressourcenschonung steht auch in der Softwareentwicklung im Fokus, und wir arbeiten mit Nachhaltigkeitsvorreitern an innovativen Projekten.
  4. Durch Initiativen wie unseren Coding Contest stärken wir nachhaltig den IT-Standort Österreich und bieten jungen Talenten eine Bühne. Besonders junge Menschen suchen gezielt nach Projekten mit Purpose.

Unser Ansatz: Digitale Transformation und Nachhaltigkeit gehen für uns Hand in Hand – sie befeuern sich gegenseitig.

Wie verändert sich die Nachfrage nach Cloud-Lösungen und Datenmanagement im nächsten Jahr? Welche Anliegen haben CIOs an die Zusammenarbeit mit Dienstleistern und Herstellern?

Einfach gesagt: Die Cloud ist kein Trend mehr – die Cloud ist da. Aber wie einigen Medien in jüngster Vergangenheit zu entnehmen war, siedeln Unternehmen Teile ihrer Infrastruktur wieder zurück ins eigene Rechenzentrum, weil die Cloud natürlich auch ihren Preis hat. Man muss sich als Unternehmen genau ansehen, was sich mit speziellen Services in der Cloud – insbesondere auf Hyperscaler – gut abdecken lässt und wo die Cloud mitunter als reiner Storage genutzt wird.

Wo wir sehr gute Erfahrungen in der Cloud gemacht haben, sind Daten-intensive Anwendungen: IoT und Datenplattformen, zB mit Microsoft Fabric und Databricks, auf die wir dann maßgeschneiderte Kundenportale bauen.

In welchen Bereichen siehst Du 2025 die größten Investitionspotentiale für Unternehmen in der IT-Branche?

Viel Bewegung sehen wir im Bereich von Kunden- bzw. After-Sales-Portalen im industriellen B2B-Geschäft. Es geht stark um Self-Service, damit sich der Kunde 24/7 selber helfen kann – Ersatzteile kaufen, Maschinen monitoren, Serviceanfragen einmelden bis hin zu APIs zur Anbindung an Kundensysteme. Bei den Portalen geht es weniger um komplexe KI-Lösungen, sondern viel wichtiger ist eine ordentliche Anforderungserhebung und eine gute Usability, damit die Lösungen auch tatsächlich angenommen werden.

Deshalb empfehle ich jedem Kunden, eine professionelle Discovery-Phase zu machen, damit am Ende auch etwas herauskommt, das von den Kunden angenommen wird. Bei Cloudflight starten wir keine Projekte mehr ohne eine solche Discovery-Phase.

Wie wichtig ist es für Dich, Dein Team auf die kommenden Herausforderungen vorzubereiten? Welche Skills sind Deiner Meinung nach 2025 unverzichtbar?

Jeder spricht immer von ‚Experten‘ in Technologie X oder Y. Aus meiner Sicht brauchen unsere Kunden jedoch vor allem Generalisten, die das große Ganze verstehen, sich schnell in neue Technologien einarbeiten und gleichzeitig über eine ausgeprägte Methodenkompetenz verfügen. Trends kommen und gehen, Expertenwissen in einem bestimmten Thema kann da schnell veralten. Doch wer über fundierte Methoden verfügt – sei es im Projektmanagement, in agilen Vorgehensweisen oder in der technischen Problemlösung – kann sich flexibel an jede neue Herausforderung anpassen.

Genauso wichtig ist natürlich Erfahrungswissen. Wir wissen aus unzähligen Projekten, worauf es in der Praxis ankommt, und können auf dieser Basis die richtigen Entscheidungen treffen. Genau diese Mischung aus fundierter Methodenkompetenz und tiefem Praxis-Know-how macht uns im Alltag so erfolgreich.

Mit unserem Coding Contest holen wir uns die besten Leute an Bord, die diese Fähigkeiten mitbringen. Gemeinsam arbeiten wir dann in agilen Mixed Teams mit den Engineers unserer Kunden – oft auch im Zusammenhang mit Smart Shoring. Dabei begegnen wir uns auf Augenhöhe. Wir sind keine Anzug-tragenden Berater, sondern packen mit an und geben unser Wissen partnerschaftlich weiter – nicht von oben herab, sondern technisch exzellent und mit einer guten Portion Humor. Damit überzeugen wir unsere Kunden immer wieder aufs Neue.

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Welche Rolle spielen Partnerschaften und Kooperationen bei der Bewältigung zukünftiger Marktanforderungen?

Damit sprichst du genau unsere Firmenphilosophie an: Wir setzen auf langjährige und vertrauensvolle Partnerschaften – vor allem mit unseren Kunden. Denn nur so können wir das gesamte Spektrum der Softwareentwicklung abdecken und Projekte auch wirklich in die Produktionsreife bringen, anstatt in der Proof-of-Concept Zeitschleife gefangen zu bleiben. Viele Unternehmen kommen bei technologisch riskanten Vorhaben nicht über die PoC Phase hinaus, wir dagegen nehmen den entscheidenden Schritt vorweg und denken Produktreife und Einführung gleich mit. Dort verstecken sich oft die größeren Risiken als in den Technologien.

Natürlich haben wir auch Technologiepartnerschaften, sowohl im Open-Source-Bereich – beispielsweise mit MedusaJS im E-Commerce-Segment – als auch mit den großen Cloudanbietern. Uns ist es jedoch wichtig, uns nicht von den großen Tech-Konzernen abhängig zu machen – wir sehen sie als Tools, als Enabler. Unsere echten Partner sind unsere Kunden – mit ihnen arbeiten wir eng zusammen, um nachhaltige Lösungen zu schaffen, die sie letztlich selbstständig weiterentwickeln können.

Eine unsere Philosophien fasst das treffend in einem – nur scheinbaren – Paradoxon zusammen:
Partnerschaft bedeutet das Schaffen von Unabhängigkeit.‘ Das klingt zunächst widersprüchlich, ist aber genau unser Ziel: Wir unterstützen unsere Kunden dabei, möglichst viel Know-how selbst aufzubauen und souverän ihre eigenen Wege zu gehen, anstatt sich dauerhaft an einen bestimmten Partner zu binden. Gerade dieser Ansatz wird von unseren Kunden sehr geschätzt und unterscheidet uns deutlich vom Wettbewerb und führt letztlich zu einer nachhaltigen langfristigen Partnerschaft die auf Qualität und nicht auf Abhängigkeit beruht.

Was würdest Du anderen Unternehmens-Lenker*innen aus der IT-Branche raten, um 2025 erfolgreich zu sein und gleichzeitig langfristig nachhaltiges Wachstum sicherzustellen?

Aus unserer Sicht gibt es fünf wesentliche Stellhebel, um 2025 erfolgreich zu sein und dabei ein langfristig nachhaltiges Wachstum zu sichern:

  1. Starke Partnerschaften mit technischem Know-how und Pragmatismus
    Sucht euch Partner, die nicht nur auf dem Papier glänzen, sondern mit denen ihr gemeinsam Lösungen entwickelt, die wirklich funktionieren – und zwar bis hin zur Produktionsreife.
  2. Kundenbedürfnisse aktiv verstehen, ohne die langfristige Vision aus den Augen zu verlieren
    Kundenzentrierung ist wichtig, aber nur erfolgreich, wenn sie eingebettet ist in eine klare, zukunftsorientierte Strategie. Dann entstehen Lösungen, die auf aktuelle Bedürfnisse eingehen und gleichzeitig nachhaltiges Wachstum fördern.
  3. Flexibel und skalierbar agieren
    Der Markt ändert sich ständig. Flexibilität in Technologien, Prozessen und Organisation und den Digitalisierungslösungen ist daher entscheidend, um jederzeit reagieren und skalieren zu können. 
  4. KI und Cloud gezielt für Effizienzgewinne nutzen
    Künstliche Intelligenz und Cloud-Technologien bieten enorme Möglichkeiten, müssen jedoch sinnvoll eingesetzt werden. Es geht um konkrete Mehrwerte und nicht um den Hype.
  5. Qualität, Qualität, Qualität
    Am Ende des Tages werden nur zuverlässige, performante und benutzerfreundliche Produkte langfristig bestehen. Darauf kommt es an.

Oder anders gesagt:
Partnerschaften × Kundenorientierung × Resilienz × Innovationen × Qualität = nachhaltiger Erfolg

Mehr zum Thema – Trends 2025 finden Sie in diesem Blogbeitrag.

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