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Banker denken Kunden- und Produkt-zentriert. Es fehlt das Know-how für Digitale Prozesse

by Yara El-Sabagh

 OUT NOW im #ConfareBlog: Banker denken Kunden- und Produkt-zentriert. Es fehlt das Know-how für Digitale Prozesse

CIOs und IT-Entscheider verändern die Welt. Sie machen aus analogen Arbeitsschritten und Prozessen digitale. Sie gestalten den Zugang zu Daten, Information und Kommunikation. Und sie sind Vorreiter des digitalen Wandels.

Genau darum geht es bei der Confare #ImpactChallenge. Anke Sax von KGAL ist so ein CIO. Im Interview spricht sie über die wahren Hürden und Bremsfaktoren der Veränderung, über Zielbilder einer Unternehmens-IT und wie Sie den Personal-Notstand in der IT wahrnimmt.

Persönlich treffen Sie Anke und mehr als 500 IT-Professionals auf dem wichtigsten IT-Treffpunkt Österreichs, dem Confare CIOSUMMIT Wien. Sie ist Teil der Confare Female IT-Community und als Mentorin beim Confare Female IT-Mentoring involviert.

Sie wollen die Leistungen der IT vor den Vorhang holen und die IT als spannenden Arbeitgeber positionieren. Nominieren und Einreichen für die Confare Auszeichnungen ist die Lösung – Jetzt für den Confare #CIOAWARD in Österreich, den SWISS #CIOAWARD und die Confare #ImpactChallenge.

Woher kommt der Widerstand oder Widerwille das Offensichtliche zu tun um in der digitalen Transformation entsprechend voran zu kommen?

Ich denke wir haben zwei Problemlagen. Erstens: Für Viele ist es einfach nicht so offensichtlich.  Zweitens: Auch wenn es verstanden ist, wissen viele nicht, wie es anzugehen ist. Sie hatten schon schlechte Erfahrungen mit bisherigen Projekten, zu teuer, zu lang und den Business Case nicht erreicht…. Wenn Jemand unsicher ist, ist die häufige Reaktion: Nichts tun, nichts entscheiden. Mit beiden Widerstandsarten muss ein guter CIO umgehen (können?!). Nun und dann gilt es eben Wissen aufbauen.

Wieviel digitale Kompetenz findet man denn in den deutschen Führungsetagen tatsächlich?

Ich komme aus der Finanzindustrie, deshalb maße ich mir nur an, über diese Branche zu sprechen. Hier haben wir in den Vorständen und Aufsichtsräten in der Regel Banker. Ich bin selbst einer und weiß wie ich ausgebildet wurde. In Produkten, nicht in Prozessen. Nun und deshalb denken eben so viele in Produkten und immer öfter in Kunden. Für die Digitale Transformation muss man jedoch in Prozessen denken und zwar in neuen und nicht in „analogen“.  Das haben die meisten nicht gelernt und so können sie es eben auch nicht.

Confare_CIOSUMMIT_Wien_2025

Welche Rolle muss und kann die IT dabei spielen?

Eine wichtige. Es ist Aufgabe des CIOs genau dieses nötige Wissen aufzubauen. Ist das einfach? Sicher nicht – aber unumgänglich. Zuhören und erklären und zwar in der Businesssprache, darum geht es und sich nicht abwimmeln lassen. Ganz wichtig!

Wie kann also ein Zielbild der IT aussehen?

Das hängt natürlich sehr stark vom Unternehmenszielbild ab. Was ist, wenn es kein passendes Unternehmenszielbild gibt, an dem man sich orientieren kann? Nun, dann entwickle ich genau das. Ohne Unternehmenszielbild kann es kein sinnvolles IT-Zielbild geben. Muss ich dazu ein Matratzenlager vor der Strategieabteilung aufschlagen? Ja, kann eine Methode sein. Was ich auch gerne mache, selbst fragen und zuhören und aus dem Gehörten Annahmen definieren, die ich dann verifizieren lasse. Damit ergibt sich sukzessive ein gemeinsames Bild. Ich sage häufig, ich baue Euch das Fließband, wenn Ihr nicht mit mir redet, produziere ich darauf Busse. Falls Ihr LKWs wollt, müsst ihr mit mir reden.

Wie gehst Du mit den aktuellen Personal-Herausforderungen um?

Mit einem klaren Zielbild und einer darauf aufbauenden Strategie, die Spaß macht Realität werden zu lassen. Mit einer Kultur, in der es Spaß macht zu arbeiten und mir die Chance gibt zu wachsen. Für mich ist Spaß und Verbundenheit der Schlüssel. Lösen sich damit meine Personal-Herausforderungen in Luft auf? Nein, ganz sicher nicht. Auch wir verlieren gute Mitarbeiter, die spannende Chancen bekommen. Wir gewinnen aber auch wieder welche und hoffen, das weiter zu tun.

Wie findet man den geeigneten Zugang zu Fehlern?

Ich liebe den Make-me-better-Approach. Das ist eine Haltung, in der Feedback in einer Art und Weise gegeben wird, dass man den Anderen, die Idee des Anderen verbessern möchte und nicht nieder-machen. Die Kultur kann ich natürlich nicht anweisen, aber daran arbeiten. Wir geben uns z.B. nach größeren Meetings Rückmeldung: Was ist gut gelaufen? Was können wir beim nächsten Mal besser machen? Wenn ich das einfordere, ernte ich am Anfang immer ein betretenes Schweigen und zunächst Rückmeldungen, was nicht so gut war. Nun, dann frage ich erneut nach, was war gut und gebe – wenn nötig – auch selbst Feedback, um den Blick auf das Gelungene zu lenken. Das wird so oft versäumt. Das Gelungene von einem selber, aber eben auch von den Kollegen. Es ist wunderbar zu sehen, wie dabei Stolz entsteht. Ich nutze auch gerne den Vergleich mit dem Sport:  Dort zahlt man einen Trainer dafür, dass er mir sagt, was ich besser machen kann. Das einfach auf das Business übertragen. Und dann muss man eben üben (wie beim Sport) und rückmelden, damit die Feedbacks immer besser werden und auch das Annehmen desselben.

Was kann die IT zum Change Management beitragen?

Durch genau solche Aktionen, durch Zuhören, durch Erklären und Resilienz. Die IT ist in der Regel in alle Veränderungsprozesse eingebunden und quer über die gesamte Firma vernetzt. Nun, das sollten wir nutzen.

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