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Nachhaltigkeit in der IT: Daten wie Strom nutzen – Bewusst und effizient

by Anthony Torno

 Digitale Transformation war das übergeordnete Thema der letzten Jahre. Doch in dem Maße, wie in der Gesellschaft das Bewusstsein für Klimawandel und Ökologie steigt, beginnt nun Nachhaltigkeit der Digitalisierung den Rang abzulaufen, wenn es um die Platzierung auf den Vorstands- und Geschäftsführungsagenden geht. Als führende CIO-Community im DACH Raum, haben wir von Confare uns vorgenommen IT- und Digitalisierungs-Entscheider dabei zu unterstützen auch in diesem Themenfeld die Feder in die Hand zu nehmen. Es gilt Unternehmens-Strategie, Prozesse und Methoden im Hinblick auf Nachhaltigkeit zu gestalten. Startschuss wird dafür das Confare #CIOSUMMIT Wien sein, das mit mehr als 600 CIOs und IT-Entscheidern, das größte und wichtigste IT-Management Treffen Österreichs ist. Sichern Sie rechtzeitig Ihre Teilnahme und setzen Sie ein Zeichen für Digitalisierung mit Verantwortung und Sustainability.

Tobias Fausch wurde im Rahmen der Confare ImpactChallenge 2021 als „CIO mit Impact“ ausgezeichnet. Er ist CIO der BayWa AG, wo man die Traditionsbereiche Agrar, Energie und Baustoffe längst um den Entwicklungsbereich Innovation und Digitalisierung ergänzt hat.

Wir suchen CIOs mit Impact. Sie leben Nachhaltigkeit, sorgen für Innovation oder helfen dabei gesellschaftliche Herausforderungen zu meistern? Bis zum 1. Mai können Sie für die Confare #ImpactChallenge 2022 und den #ImpactAward einreichen oder nominieren. Nähere Infos finden Sie hier: Confare Impact Challenge – Confare

Lesen Sie hier das Confare Factsheet rund um Nachhaltigkeit und IT-Leadership: CIO Leadership und Nachhaltigkeit (https://confare.at/nachhaltigkeit-und-cio-leadership/)

Wie nachhaltig geht es denn bei der Digitalen Transformation zu, so wie sie Unternehmen derzeit betreiben?

Nachhaltigkeit hat sehr viele Facetten – und gerade in der BayWa ist sie allgegenwärtig. Sei es bei erneuerbaren Energien, in der Logistik oder natürlich auch in der Landwirtschaft. In jedem dieser Bereiche benötigen die Geschäftsmodelle IT-Unterstützung. Durch IoT, Edge Computing, AI und Blockchain intensiviert sich die Digitalisierung in praktisch allen Bereichen. Damit ein Geschäftsmodell tatsächlich nachhaltig ist, muss es End2End betrachtet werden – und damit ist auch der digitalisierte Anteil und damit die digitale Transformation Teil der Nachhaltigkeitsbetrachtung.

Welche Hemmnisse gibt es dabei?

Nachhaltigkeit ist sicher kein einfacher Begriff. Wenn aber schon der Begriff komplex ist, dann ist auch die Antwort komplex und entzieht sich leicht einer anschaulichen und knappen Beschreibung. Da mit der Umstellung auf Nachhaltigkeit auch ein wesentlicher Change im Verständnis erforderlich ist, ist hier viel Kommunikation erforderlich. Damit gibt es also drei Herausforderungen an denen man arbeiten muss: Definition von Nachhaltigkeit (in Bezug auf was genau?); Erkennen und umsetzen der erforderlichen Veränderungen der Geschäftsmodelle und schließlich die begleitende Kommunikation innerhalb und außerhalb des Unternehmens.

Wie schätzt Du das Thema „Green Data“ ein?

Das ist ein Thema das im Zuge der Nachhaltigkeit an Gewicht gewinnen wird: es entstehen immer mehr Daten – z.B. durch Sensorik – die, oft mit AI, ausgewertet werden um im Ergebnis Prozesse zu steuern. Daten zu erzeugen, zu speichern und zu verarbeiten kostet Energie. Wie viel Energie kostet es, Sensordaten zu erheben, zu Verarbeiten a) gleich vor Ort – Edge Computing und Transfer der Ergebnisse zur weiteren Verwendung oder b) Transfer der gesammelten Daten für die spätere Verwendung? Mit welcher Frequenz müssen die Daten gesammelt werden um die gewünschten Analysen valide durchführen zu können? Aber auch: wie viel Energie kostet es, einen hochauflösenden Film zu streamen oder ein Videospiel online zu spielen? Ist das nachhaltig? Ist das erforderlich? Ähnlich wie beim Strom sollte man auch auf die Datenströme bewusst und effizient einsetzen.

Welchen Hebel hat denn der CIO um das Unternehmen nachhaltiger zu gestalten?

Über das Design der IT-Architektur, die Auswahl der Hardware und einer möglichst redundanzarmen Datenhaltung – die für den Anwender erhebliche Vorteile bringt – hat man schon einen Einfluss auf den Fußabdruck der IT. Datensparsamkeit ist ebenfalls ein wesentlicher Hebel – in diesem Kontext aber nicht zur Erfüllung der DSGVO sondern zur Unterstützung der Nachhaltigkeit bei gleichzeitiger Minimierung der Kosten.

Welche Beispiele gibt es bei Euch dazu?

Wenn eine Wetterstation Wetterdaten aufzeichnet. Z.B. Windrichtung und -geschwindigkeit, Temperatur, Feuchtigkeit, Luftdruck bzw. Sonneneinstrahlung: wie viele Messpunkte benötigt man pro Tag? Wie viele Messstationen pro Fläche sind erforderlich? Noch viel relevanter wird das, sobald Bilddaten erforderlich sind (z.B. bei einem Ernteroboter): welche Auflösung haben die Bilder, wie viele braucht es davon je Zeiteinheit? Wie lange ist die Bildanalyse und wie viel Rechenpower braucht sie? Gibt es Bilder (welche) die länger aufgehoben werden müssen? Es gibt auch weitere Beispiele: Wofür verwenden wir die Abwärme aus dem Rechenzentrum? Woher kommt der Strom für das RZ? Welche Hardware brauchen wir und wie lange wird sie genutzt?

Was kann denn die IT zu einer nachhaltigeren Gesellschaft beitragen?

Gerade in der BayWa sehe ich die Chance nicht nur als Unternehmen nachhaltig zu werden, sondern auch den Kunden nachhaltig zu machen. Insbesondere ermöglicht die Digitalisierung in der Landwirtschaft eine teilflächenspezifische Produktion, so dass durch den gezielten Einsatz von Betriebsmitteln nachhaltig gewirtschaftet werden kann: indem man die richtigen Mengen an Saatgut, Dünger, Wasser und Pflanzenschutzmitteln zur richtigen Zeit einsetzt. Das spart Betriebsmittel, optimiert den Ertrag – und ist gleichzeitig nachhaltig.

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