Das Confare CIOSUMMIT Frankfurt ist ein wichtiger Treffpunkt für IT-Entscheider*innen, die proaktiv den Unternehmenserfolg mitgestalten. Hier wird der Confare #ImpactAward verliehen und hochkarätige CIOs und CDOs berichten aus ihrer täglichen Praxis. Sie wollen dabei sein? Die Anmeldung ist für IT-Manager*innen nicht mit Kosten verbunden.
Was bedeutet es in der Praxis als IT proaktiv zu agieren? Wie wirkt es sich auf IT-Strategie und IT-Organisation aus, wenn die IT sich von einem internen Dienstleister zu einer proaktiven IT entwickelt? Werfen Sie mit uns und Top-Manager*innen aus internationalen Unternehmen einen genaueren Blick darauf.
Mehr rund um das Thema „Proactive IT“ hören Sie in unserem On Demand Digital CIO ThinkTank hier.
Weitere Beiträge dazu:
Digitale Transformation braucht eine proaktive IT: Disruptive Transformation braucht proaktive IT (confare.at)
Die 5 wichtigsten Schritte zu einer proaktiven IT: 5 Schritte zur Proaktiven IT (confare.at)
Die Bedeutung der IT-Strategie
Our IT strategy is the key to focus.
Derived from our strategy, we can prioritize all business requirements, projects and developments and thus align our efforts in a targeted manner.
Aleksandar Rodic, Global CIO bei Fiege
Die IT-Strategie spielt eine wichtige Rolle dabei, die richtigen Prioritäten zu setzen, Investitionen zu steuern und Risiko einzuschätzen. Wenn eine Unternehmens-IT den Schritt von einer Dienstleistungs-orientierten zu einer proaktiven Einheit macht, schlägt sich das natürlich auf die formulierte IT-Strategie nieder. Es braucht eine besonders enge Verzahnung mit der übergeordneten Unternehmensstrategie.
Strategisch muss sich die IT viel stärker als früher an der Business-Strategie orientieren und diese aktiv unterstützen. Dies erfordert auch, dass den IT-Mitarbeitenden die Unternehmensstrategie klar ist und kommuniziert wird.
Markus Köpfli, CIO bei Mettler-Toledo
In der IT Strategie ist es meines Erachtens nach essentiell dieses Vorhaben, die angestrebte Neuausrichtung in Richtung proaktive IT, auch klar zu artikulieren.
Christian Platzer, CIO bei Lenzing Group
Die proaktive Ausrichtung der IT sollte also auch in der IT-Strategie explizit zu finden sein. Statt mit Tools, Verfügbarkeiten und Technologie befasst sich die Strategie einer proaktiven IT mit dem Markt, den Kunden und den Zielen des Unternehmens. Es geht um Impact und nicht um technologische Glaubensfragen.
Die IT-Strategie orientiert sich zudem stärker an der Vision und den Werten des Unternehmens. Kund*innenbedürfnisse und Markttrends können wir so schneller in innovative Lösungen übersetzen.
Frederike Fritzsche, Tech Ambassador, CIO-Speaker bei Otto (GmbH & KG)
Braucht die proaktive IT überhaupt noch eine eigene Strategie? Wie weit würden Sie gehen?
“There is no such thing as a Digital Strategy – there is only Business Strategy!” hat Confare CIOAWARD Preisträger Frederic Wohlwend, damals bei Merck, bei der Preisübergabe gesagt.
IT ist im modernen Unternehmen Teil des Business, und jedes Business ist zum Teil auch IT. Thomas Kleine-Möllhoff ist erfahrener CIO. Er ist überzeugt, dass IT- und Business-Strategie heute gar nicht mehr getrennt betrachtet werden sollten. Er empfiehlt daher einen mutigen Schritt.
Ich selbst verpasse meinem Bereich keine dedizierte bzw. „stand-alone“ IT-Strategie – was in der Tat auch ein Resultat meines proaktiven Anspruches als CIO ist. Wir haben 2024 und leben in der digitalen Welt. Daher verstehe ich mich aus Strategie-Sicht als integraler Bestandteil des Business und deren Ziele bzw. Prioritäten.
Thomas Kleine-Möllhoff, CIO
Würden Sie selbst auch soweit gehen? Der Bedarf an einer dezidierten IT-Strategie mag von Unternehmen zu Unternehmen unterschiedlich sein, der proaktive Anspruch hat jedenfalls deutliche Auswirkungen auf die strategische Ausrichtung der Abteilung. Aber nicht nur die Strategie ist betroffen, sondern die gesamte IT-Organisation.
Die IT-Organisation braucht neue Fähigkeiten
Der Impact auf die IT-Organisation ist aus meiner Sicht signifikant, da ich hier über ein neues Mindset sowie neue Skills und Qualifikationen spreche, die nicht vom Himmel fallen und die meine Leute im Zweifel (noch) nicht haben bzw. aufbauen müssen.
Thomas Kleine-Möllhoff, CIO
Hat Ihre IT-Organisation alle Fähigkeiten, um proaktiv zu sein? Eine Willensentscheidung des CIO reicht nämlich noch lange nicht. Das IT-Team muss dem Anspruch gerecht werden, braucht eine entsprechende Kenntnis über Firmen-Strategie und Markt und braucht unter Umständen auch neue Rollenbilder. Diese entstehen insbesondere an den Berührungspunkten von Fachbereichen und Technik.
Dabei entstehen oder stärken sich Rollen, die genau diesen Schulterschluss zwischen Informatik und Fachbereichen im Fokus haben. Elemente dieser IT-Organisationen sind dann allenfalls sogar integraler Teil der Fachbereiche.
Fabian Ringwald, CIO bei SWICA
Es gewinnen jene Einheiten an Bedeutung, die sich mit dem Business und dem Business Alignment beschäftigen. Auch Marketing und Kommunikation sind aus einer modernen IT-Organisation nicht mehr wegzudenken, denn nur so kann Verständnis für die Möglichkeiten der IT und der Digitalisierung geschaffen werden.
Andreas Kranabitl, Geschäftsführer bei SPAR ICS
Viel zu oft, wird die IT erst spät in neue Projekte und strategische Vorhaben involviert. Nur wer gesehen wird, kann auch eine Rolle spielen. Proaktive IT-Einheiten setzen daher auf internes Marketing. Nur durch Transparenz und Kommunikation wird das proaktive Agieren nämlich auch wahrgenommen und genutzt. Kundennähe und gegenseitiges Verständnis entstehen nicht per Anordnung oder Zufall, sondern müssen auch gelebt und in der Organisation abgebildet sein.
Proaktive IT-Organisationen sind agiler und implementieren Change-Management-Praktiken. Teams sind interdisziplinärer aufgestellt, um Innovationen und Zusammenarbeit zwischen verschiedenen Fachgebieten zu fördern.
Stefan Latuski, CEO bei IT-Systemhaus der Bundesagentur für Arbeit und CIO bei Bundesagentur für Arbeit
Proaktive IT-Organisation setzen auf agile Methoden und agiles Mindset
Durch die proaktive IT haben wir uns vor allem in den Bereichen Agilität und Flexibilität weiterentwickelt.
Susanne Schuldt, Leiterin IT-Strategie und Projektportfoliomanagement bei Berliner VerkehrsbetriebeUm den Anforderungen sich rasch ändernder Rahmenbedingungen gerecht werden zu können, wird ein hohes Maß an Agilität angestrebt und durch agile Methoden (z.B. SAFe, Scrum, Kanban, usw.) erreicht. Daraus folgt die Notwendigkeit, die IT-Mittel hochflexibel einzusetzen – unter Aufrechterhaltung der gebotenen Transparenz und der Ausrichtung an den Zielen der Digitalisierungs-Strategie (the “true north”).
Leo Hintersteiner, CIO bei Walter Group
Durch die neue Kundennähe folgt relativ rasch der Einzug agiler Methoden. Fachbereiche und IT arbeiten nicht mehr getrennt, sondern interdisziplinär und in ständiger Abstimmung. Dieses markt- und kunden-nahe Agieren erfordert Flexibilität und Autonomie. Proaktive IT-Einheiten lagern Commodity-Aufgaben aus und fokussieren auf die Dinge, wo es wirklichen Business Impact gibt. Dort strebt man ein hohes Mass an Autonomie und Selbst-Organisation an, damit Innovation nicht durch bürokratische Hemmnisse behindert wird.
An agile organization helps to make our teams as self-organized as possible for better quality results.
Aleksandar Rodic, Global CIO bei Fiege
Um die Beweglichkeit der Organisation zu optimieren („Agiles Mindset”) und so auch Innovation zu fördern, kommt der Autonomie ein hoher Stellenwert zu. Kernkompetenzen (z.B. Individual-Software-Entwicklung) werden zukünftig noch stärker intern ausgebaut – und Commodity-Themen werden ausgelagert.
Leo Hintersteiner, CIO bei Walter Group