fbpx

WIE DIE CLOUD DAZU BEITRÄGT UNTERNEHMENS-SILOS ZU ÜBERWINDEN UND DIE IT BRÜCKEN BAUT

by Stephanie Ellemunter

Cloud und As A Service sind zu den bevorzugten Wegen der Bereitstellung von IT-Services, Infrastruktur und Software geworden. Für den Kunden und die Unternehmens-IT kann das durchaus herausfordernd sein. Standard bedeutet nun Standard. Langjährige Customizing Projekte und ungepatchte Systeme sollten der Vergangenheit angehören. Hoch individuelle Unternehmensprozesse für Standardfälle aber ebenfalls. In der Vorbereitung des kommenden Confare Factsheets zu Cloud und as a Service Geschäftsmodellen in Zusammenarbeit mit DELL Technologies haben wir Heimo Kern, CIO von Neuroth und Confare #TopCIO 2021, gefragt, welche Möglichkeiten Cloud und SaaS bieten und wie sie dazu beitragen, die Zusammenarbeit von Fachbereich und IT zu verändern.

Persönlich treffen Sie Heimo Kern und mehr als 600 IT-Profis auf dem 15. Confare CIOSUMMIT Wien, am 6. und 7. April – Österreichs größter und wichtigster Jahrestreffpunkt für CIOs und Digitalisierungs-Entscheider.

Welchen Beitrag leisten Cloud- und as a Service Angebote für die Innovations-Fähigkeit und Transformation von Unternehmen?

Das hängt im Wesentlichen von den Zielen der gewählten „Cloud first“ Strategie ab. In unserem Fall waren es die bekannten Themen Skalierung, Flexibilität (schnellere Anbindung von neuen Lösungen), Effizienz durch Standardisierung und Stabilität durch Homogenisierung die uns stark in diese „as a Service“ Richtung gepusht haben.

Wo sind die wichtigsten Einsatzbereiche von Cloud- und as a Service Modellen im Unternehmen?

Je länger ich über diese Frage nachdenke, desto eher tendiere ich zum Zwecke der schnelleren bzw. kürzeren Beantwortung zur Umkehrfrage, wo es denn keinen Sinn macht. Und da fallen mir bei der Fülle von Angeboten und nützlichen Usecases keine Ausnahmefelder ein.

Welche Anforderungen gibt es an Anbieter von as a Service Leistungen? Was sind die Stärken und Schwächen der aktuellen Angebote?

Heimo Kern, Neuroth AGFür viele gar nicht so überraschend, aber die Anforderungen an eine „XaaS“ Lösung unterscheiden sich nur wenig von denen an eine „onPrem“ Lösung. Denn auch hier sind es die Topthemen „Sicherheit, Verfügbarkeit, Performance, Länderspezifikas, Ausstiegsscenarien“ die uns IT sowie das Business begleiten. Der Anforderungskatalog ergibt sich folglich aus einem guten Mix der unterschiedlichsten Erwartungshaltungen und abgeleiteten Antworten der jeweiligen „Cloud First“ Strategiezielen:

Sicherheit

Wer sollte unsere Daten denn besser beschützen können, als die Cloud-Dragons dieser Welt, die für diesen Part ein vielfaches unserer Budgetmöglichkeiten zu Verfügung haben vs. welche „Datenkategorien“ lege ich denn überhaupt in die Cloud.

Verfügbarkeit

Wo macht ein Hybrid Scenario Sinn, damit man zumindest noch eine „Daten- bzw. Funktionstaschenlampe “ einschalten kann, wenn es widererwarten doch mal „dunkel“ in der Cloud sein sollte.

Performance

Im Sinne der Skalierung ist dies einer der Topvorteile der „Xaas“ Services. Viele User drehen den Daten/Funktions-Hahn auf, bedeutet höhere Performance wird benötigt (natürlich auch mit höheren Kosten verbunden); aber es geht auch in die andere Richtung, wenn der Bedarf geringer ist – und da hakt es meiner Meinung nach bei den meisten „onPrem“ Lösungen.

Länderspezifikas

Unterstützt die Lösung auch die verschiedensten gesetzlichen Länderspezifikas (DSGVO) – dürfen meine Daten denn über versch. Regionen verteilt werden?

Ausstieg Szenario

Hier ist wohl der größte Unterschied zu „onPrem“ Lösungen, denn Exit bedeutet in diesen Fällen auch: kein Zugriff mehr auf bisher gewohnte Datenstrukturen. Um diese Herausforderung zu lösen, muss schon zu Beginn der Beziehung auch das geplante Ausstiegsscenario definiert werden (auch im Sinne des „Worst-Case-Scenarios“ eines nicht positiv partnerschaftlichen Endes)

Wie verändern Cloud- und as a Service Nutzung die Aufgaben und Rolle der IT?

Wir werden zu Solution Architekten und Brückenbauern. Standardfragen und –themen werden an die Lösungsbieter (zurück) ausgelagert, wir profitieren noch schneller von Lösungsansätzen die in diesen Standards lfd. von den Anbietern weiterentwickelt werden, notwendige Kompetenzen (die einst nur IT Mitarbeiter vorbehalten bzw. verständlich waren) zur leichteren Nutzung bzw. Automatisierung der Lösungen werden auf ein verständlicheres Minimum heruntergefahren, und im Unternehmen an die betroffenen Bereiche verteilt (zB. LowCode Programmierung, die auf einmal von Fachbereichs Keyusern selbst umgesetzt werden kann). Dadurch verschwimmen natürlich die Grenzen zwischen IT und Fachbereich zusehends und lassen auch die letzten Silos einstürzen.

Was braucht es, um eine hybride Cloud- und SaaS- Umgebung erfolgreich zu managen?

Wenn wir diese flexiblere Lösungen mit der gleichen Organisationsstruktur wie bisher betreuen und bedienen wollen, werden wir nur einen Bruchteil der Vorteile nutzen können. Das bedeutet wir müssen auch die Organisation diesem (Mindset)Change unterziehen – und das am besten zeitgleich bzw. sogar zeitlich vorgelagert. Man wird sich also Gedanken machen müssen, in welchen UseCases herkömmliche hierarchische Organisationsformen noch nützlich sind, und bei welchen wir auf eine vernetzte, agilere Struktur umstellen müssen.

Wo sind dabei die größten Hürden?

Angeknüpft an der Beantwortung der letzten Frage, sehe ich die größte Schwierigkeit in der Bereitschaft des Loslassens dieser gewohnten Strukturen. Denn dieses Loslassen geht einher mit „Machtverlust“ der Führungskräfte, die sich plötzlich einer Organisation gegenüber sehen, in der sich laufend neue flexible Teams bilden die sich bereichsübergreifend – nur mehr gesteuert an der Freude zur schnellen Lösungsfindung – mit den bestverfügbaren Kompetenzen im Unternehmen zu diesem Thema voll motiviert und selbst organisiert weiterentwickeln.

Was ist in Bezug auf Kosten und Budget zu beachten?

Mein Fokus geht hier nicht in Richtung „Kosten“ sondern den Nutzen in den Mittelpunkt zu stellen. Standardisierte, flexiblere Lösungen müssen einen eindeutig schnelleren ROI liefern können. Ich spreche hier im optimalen Fall von der Umsetzung noch im selben Geschäftsjahr . Spannend würde ich hier sogar einen „Wettbewerb“ mit Scorerpunkten finden, dh. beim nachweislichen Erreichen des versprochenen Nutzens, schaltet man den nächsten Level – in diesem Fall – das nächste Projekt frei.

Welches sind die wichtigsten Markt-Trends in diesem Zusammenhang für den CIO?

Um die oben beschriebenen Vorteile noch besser nutzen zu können, sind Themen wie

      • „API Marketplaces“ – um aus einem noch größeren Portfolio fertige Lösungsansätze abgreifen zu können
      • Unabhängigere Cloud Data Backuplösungen – für das Leben danach bzw. schnellere Reaktionszeiten bei CyberSecurity Themen zu etablieren
      • Application Performance Monitoring Lösungen – zur besseren Steuerung der eingegangen Partnerschaften entlang von Zahlen Daten Fakten

auf unserem Radar.

Für Sie ausgewählt

Leave a Comment