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Cloud – sowohl Selbstbedienungsladen als auch strategische IT-Infrastruktur – (k)ein Widerspruch?

by Yara El-Sabagh

Confare Blog: Cloud – sowohl Selbstbedienungsladen als auch strategische IT-Infrastruktur – (k)ein Widerspruch?
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Fast jedes Software-Unternehmen verändert sein Portfolio in Richtung Cloud. Für die IT-Abteilungen bedeutet das ein Umdenken und veränderte Betrachtungsweisen. Nicht alle können von heute auf morgen umrüsten, doch die Mitarbeiteranforderungen sind
klar und deutlich. Ein zielgerichteter und nutzenorientierter Einsatz der Cloud in enger Abstimmung mit den relevanten Fachbereichen ist Aufgabe der IT. Sie muss sich vermehrt mit rechtlichen und sicherheitsrelevanten Themen auseinandersetzen und die Kosten im Auge behalten.

Cloud Implementierungen – von schnell bis bedacht:

Die Einführung von Cloud-Lösungen gestaltet sich für jedes Unternehmen unterschiedlich. Das eine setzt gleich auf diese moderne Technologie und das andere muss erst die passenden Rahmenbedingungen schaffen. Eines ist jedoch für alle gleich, die Anwender im Unternehmen und auch die Kunden sind aus ihrem privaten Alltag Lösungen gewohnt, die leicht und einfach zu bedienen sind. Daher entsteht sehr schnell ein hoher Erwartungsdruck.

Auch die CIO und CDO Community ist gefragt. Was können Unternehmen und ihre IT zu einer besseren Welt beitragen? Dafür gibt es die Confare #ImpactChallenge – Nominieren und Einreichen ist jetzt möglich!

Die Cloud, unabhängig davon ob hybrid oder nicht, bietet uns gleichzeitig die Möglichkeit, die Bereitstellungszeit für moderne und skalierbare Lösungen wesentlich zu verkürzen – setzt uns aber zeitgleich auch unter diesen Druck des Handelns. Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter, aber auch Kundinnen und Kunden, erwarten natürlich, dass wir uns auf demselben Innovationsgrad bewegen, wie diese aus den Cloud-Angeboten bekannt ist. Diese zu nutzen, stellt für uns im Öffentlichen Dienst aber oftmals noch rein rechtlich eine hohe Hürde dar.

Stefan Latuski, CEO, IT-Systemhaus der Bundesagentur für Arbeit

“Eile mit Weile”, ein bekanntes Sprichwort, das dazu anregt, wichtige Entscheidungen mit Bedacht zu treffen, um unnötige Schäden oder Misserfolge zu vermeiden.

Karin Wegscheider, BRZ

Es ist nicht das Ziel, jede neue Entwicklung am IT-Sektor sofort im Unternehmen aufzugreifen. Manchmal sind die Rahmenbedingungen dafür noch gar nicht geschaffen und dann ist das Scheitern vorprogrammiert.

Karin Wegscheider, Head of Product Management, BRZ

Etablierte Unternehmen, die viele Jahre den traditionellen Weg in der IT gegangen sind und damit eine gewisse Infrastruktur aufgebaut haben, können nicht einfach von heute auf morgen den Schalter umlegen und ausschliesslich “Cloud” leben.

Female IT-Mentoring

Wir sind ein bisher klassisches Unternehmen, das OnPrem aufgestellt ist, mit einem eigenen Rechenzentrum. Wir machen infrastrukturseitig alles selbst. Somit liegt es in der Natur der Sache, dass wir kein Unternehmen mit einer “Cloud-First-Strategie” sind.

Melanie Fichtner, Leiterin Corporate IT bei BayWa

Hohe Messlatte durch hohe Mitarbeiteranforderungen

Die Akzeptanz von IT-Lösungen durch die Anwender steigt mit zunehmender Benutzerfreundlichkeit, hoher Verfügbarkeit und starker Flexibilität bezogen auf den Standort des Arbeitsplatzes. Die Challenge für die IT ist, diese Flexibilität zu bieten und gleichzeitig für die notwendige Sicherheit zu sorgen.

Die Anforderungen bleiben immer gleich: schneller, höher, weiter. Allein die Lösungsmöglichkeiten in der IT sind heute differenzierter, vielfältiger, was die Sache nicht einfacher macht. Der Security Spruch “Wer für alles offen ist, kann nicht ganz dicht sein.” ist überholt. Heute gilt: maximale Öffnung und gleichzeitig 100% dicht sein.

Oliver Gaugg, CIO, Pappas

Im Lebensalltag nutzen Mitarbeiter verschiedenste Tools, die auf ihre Bedürfnisse zugeschnitten sind. Genau so wünschen sie sich oft auch den Arbeitsalltag. Die IT tut gut daran, diese Wünsche wahrzunehmen und die Abläufe sowie die unterstützenden digitalen Hilfsmittel darauf anzupassen

Right Here – Right Now: Mitarbeiter haben ihre Anforderungen nicht nur punkto Design, sondern auch punkto Verfügbarkeit an den SaaS Angeboten der App Stores ausgerichtet. Zum Verständnis innerhalb der IT ist es oft hilfreich, Mitarbeiter nicht nur bei der Nutzung, sondern im erweiterten Alltag zu begleiten.

Antonius Bruckschwaiger, Leiter IT & Organisation, Ottakringer Getränke

Die hohe Verantwortung der IT

Der Spagat ist ziemlich gross, den die IT machen muss. Sie sollte neuen Technologien gegenüber aufgeschlossen sein und gleichzeitig Governance, ganzheitliche Architektur und die strategische Ausrichtung im Blick behalten.

alexander wörndl-aichriedler

Es gibt Services, die man nur aus der Cloud beziehen kann und dem kann und darf man sich auch nicht verschliessen. Dennoch sind Themen rund um Architektur, Sicherheit, Usermanagement zentral und meistens nur durch die IT zu beantworten.

Alexander Wörndl-Aichriedler, Vice President Global ICT, Palfinger

Die Anwender schauen vorwiegend durch die eigene Brille und haben die grosse Verantwortung der IT nicht auf dem Radar. Es ist eben doch etwas anderes, ob ich privat eine App runterlade un nutze oder ob ich das im Business-Kontext tue, wo es
unternehmenskritische Daten gibt, die es zu schützen gilt. Kommunikation ist wie sooft wichtig, um Erwartungen abzuklären und Verständnis aufzubauen.

Swiss CIO SUMMIT

Die Verlockungen von schnellen, günstigen Lösungen ausserhalb der limitierten eigenen IT sind sehr gross. Das Risiko, dass hier die klassische Shadow IT angefeuert wird, ist nicht von der Hand zu weisen. Es benötigt nur die Kreditkarte und schon erspart man sich vermeintlich lange Projekte, aufwendige Implementierungen und Rechtfertigungen. Umso wichtiger ist eine enge Zusammenarbeit und gegenseitiges Verständnis von Fachbereich und IT. Die IT muss eine Cloud Strategy anbieten, die Lösungen für eine sachgemässe Beschaffung, verantwortungsbewussten Umgang und integrierte Vorgehensweisen anbietet.

Guru Sivaraman, Direktor ICT/ CIO, Universitätsspital Zürich

Cloud-Lösungen können Abläufe vereinfachen und Agilität fördern, was im Sinne der Mitarbeiter ist und zu mehr Zufriedenheit führt. Doch das setzt voraus, dass es klare Regeln und passende Umgebungen dafür gibt.

Für die IT verbreitert sich dadurch der Optionenfächer und es erhöht sich die Flexibilität. Das ist auch verbunden mit der Anforderung, dass man sich darauf einstellen muss, diese Optionen im Sinne der employee experience zu nutzen. Dazu braucht es einen klaren Rahmen für die Nutzung sowie eine Architektur, die diesen Rahmen sicherstellt.

Andreas Stadler, Geschäftsführer, sDG Dienstleistungsgesellschaft mbH

Aufklärung ist das A und O, wenn es um den Einsatz von neuen Technologien geht. Gerade Cloud-Lösungen bergen einige Unsicherheiten. Die IT erspart sich zahlreiche Feuerwehreinsätze, wenn sie die Anwender rechtzeitigt schult, informiert und im ständigen Kontakt bleibt.

Die Anforderungen der Mitarbeiter:innen haben sich verändert, denn sie sind viel informierter. User-freundlichere Tools und Systeme bieten mehr Möglichkeiten – aber auch Risiken. Besonders im Bereich Security ist Aufklärungsarbeit bei den Anwender:innen zu leisten. Das sehe ich auch als Aufgabe der IT – das heisst nicht nur stabile Infrastruktur zur Verfügung stellen, sondern auch die Nutzer:innen bei der sicheren Nutzung begleiten beziehungsweise ihnen beratend zur Verfügung zu stehen.

Michaela Waltersam, Leitung Performance, Quality & Improvement in ICT Services, A1

Aufklärungsarbeit ist jedoch nicht nur in Bezug auf Risiken zu leisten, sondern auch in Bezug auf Chancen, die die Cloud Technologie mit sich bringt. Für einen optimalen Einsatz sind oft Veränderungen von Unternehmensabläufen notwendig, die sich auf den Arbeitsalltag auswirken und für Veränderung sorgen. Damit tun sich viele Menschen schwer, daher sind Begleitung und ausführliche Information wichtig.

Die Cloud als Kostenbremse oder doch nicht?

Die Möglichkeiten der Cloud haben dazu geführt, dass unzählige Applikationen den Markt überschwemmen. Für nahezu alles gibt es eine Lösung. Was liegt aus der Sicht des Anwenders näher, als diese auch für den Unternehmensalltag zu nutzen, um schneller agieren und Problemsituationen komfortabel in den Griff zu bekommen.

Foto Thalhammer

Die Cloud ist ein Selbstbedienungsladen für Softwarelösungen, die eine spezielle Problemstellung oder Anforderung aus dem “Hier und Jetzt” ganz unmittelbar und scheinbar unkompliziert löst. Um die Auslöser für diese Problemstellungen im “Hier und Jetzt” zu verstehen erfordert es ein Verständnis der Unternehmensprozesse und der darin versteckten Schmerzpunkte der Organisation. Kurzfristig betrachtet sind Softwarelösungen aus der Cloud also Medikamente zur Linderung der Schmerzpunkte deren Nebenwirkungen unklar und manchmal unerwünscht sind. Strategisch betrachtet ist die Cloud ein Teil eines Gesundheitsprogramms für die Organisation.

Thomas Thalhammer, Head of Digital Platform, SPAR ICS

Ist es nicht eher die Innovationskraft und die mögliche Skalierbarkeit, die den Einsatz von Cloud-Lösungen attraktiv machen? Die Herausforderungen der letzten Jahre haben einige der Vorteile sichtbar gemacht und ermöglicht, dass trotz Einschränkungen, viele Mitarbeiter remote arbeiten konnten. Doch Vorsicht mit Schnellschüssen! Wer Akzeptanz für Cloud-Lösungen ernten will, muss Abläufe, Systeme und deren Vernetzung genau analysieren.

Helmut Maar

Neue Technologien und Lösungen bilden letztendlich das technische Fundament zur Umsetzung von neuen Arbeitsmodellen. Laut Gartner haben 76 % aller Mitarbeiter seit der Pandemie höhere Anforderungen an die Flexibilität der Arbeitsmodelle und Unternehmen riskieren bis zu 39 % aller Mitarbeiter zu verlieren, wenn Sie ihre Mitarbeiter wieder voll ins Büro holen würden. Die Frage ist also nicht mehr, welche Arbeitsmodelle biete ich an, sondern wie effizient können diese eingesetzt werden. Ist der Zugriff auf Unternehmenslösungen aus dem Homeoffice, vom Remoteoffice auf der Almhütte und von unterwegs problemlos möglich? Werden die neuen Lösungen auch tatsächlich angenommen und genutzt? Es bedarf daher eines umfassenden Überblicks über die Servicebereitstellung und -nutzung in dem gesamten IT-Bereich. Um dies zu erreichen, muss zunächst ein tiefergehender Einblick in alle Benutzer, Geräte und Standorte gewonnen werden, damit alle Systeme, Tools, Anwendungen und Abhängigkeiten erkannt werden können, die für die Mitarbeiter Probleme verursachen könnten.

Helmut Maar, Sales Manager Alps, Nexthink

Wann und ob Cloud-Lösungen zum Einsatz kommen, hängt stark vom Mehrwert ab, den sie für den Geschäftsalltag liefern. Die Abschätzung dafür kann die IT nicht allein vornehmen, hier ist gemeinschaftliches Denken notwendig.

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