CIOs und IT-Manager machen die Welt zu einem besseren Ort. Sie leben neue Führungsprinzipien vor, schaffen die Voraussetzungen für Nachhaltigkeit und Umweltschutz oder helfen gesellschaftlichen Herausforderungen mit Digitalisierung und Technologie erfolgreich zu begegnen. Sie verändern Unternehmen oder sogar ganze Branchen, helfen Menschen, die in Not sind und leben gesellschaftliche Verantwortung vor.
Kennen Sie solche Vorbilder? Bis Ende Juni kann man sie nominieren, diese Weltverbesserer und Verantwortungsträger – bei der DACH-weiten Confare CIO IMPACT Challenge. Die Gewinner werden beim Confare CIOSUMMIT Frankfurt gekürt. Wollen Sie persönlich die besten Beispiele erleben? Melden Sie sich jetzt an.
Wir stellen Ihnen Anke Sax in unserem Blog vor.
Die Digitalisierung der Pandemie-Bekämpfung sei missglückt, meint Anke Sax, Geschäftsführerin bei KGAL und mehrfach ausgezeichnete IT-Managerin. Also hat sie mit Gleichgesinnten kurzerhand die Initiative I3C Initiative CIO Corporate Citizens ins Leben gerufen, um Behörden und Gesundheits-Institutionen aktiv mit IT-Know-how zu unterstützen.
Anke Sax ist Ihre Kandidatin, wenn es um die Auszeichnung als Impactful CIO geht.
Treffen Sie zahlreiche hochkarätige CIOs und IT-Entscheider beim 2. Confare #CIOSUMMIT Frankfurt!
Was sind die Ziele der Initiative I3C?
Anke Sax: Die Pandemie auch mit digitalen Mitteln zu bekämpfen. Zunächst hilft auch hier Automatisierung, um Prozesse zu beschleunigen. Was mir aber noch viel wichtiger ist, dass wir mit der guten alten Datenverarbeitung Cluster erkennen könnten, d. h. endlich wissen würden, wer sich wann und wo ansteckt, um dann nicht mehr pauschal Lockdowns verhängen zu müssen, sondern sehr gezielt, da wo es nötig ist.
Was konnte denn bereits erreicht werden?
Anke Sax: Im ersten Schritt ist es uns, so denke ich, gelungen, das Bewusstsein zu stärken, dass hier was geht. Ganz konkret haben wir mitgewirkt, ja, auch Druck ausgeübt, dass SORMAS, eine Kontaktnachverfolgungssoftware, in den Gesundheitsämtern eingeführt wird. Als wir begonnen haben, hatten gerade 10 % der Gesundheitsämter diese Software, nun sind es über 90 %. Wir sind gerade daran die Nutzung auch auf diesen Wert zu bringen.
Welche Vorgehensweise haben Sie dazu gewählt?
Zunächst haben Jürgen Renfer und ich auf Basis unserer Expertise ein Papier erstellt, um aufzuzeigen, was anzuschauen wäre. Daraufhin haben sich Politiker und insbesondere CIOs der öffentlichen Hand bei uns gemeldet.
Und dann?
Nun mein Motto ist: Sprechenden Menschen kann geholfen werden. D. h. die Vertreter der öffentlichen Hand haben gesprochen und wir haben zugehört, um dann – ITler sind ja gute Analytiker – einen Plan zu entwickeln, was getan werden muss und auch entsprechende Konzepte zu schreiben.
Was sind weitere Potenziale?
Weitere Potenziale bestehen darin, das gesamte Ökosystem zu durchdenken und dann Schritt für Schritt, Lösungen zu implementieren. Nehmen wir als Beispiel IRIS. Luca ist ja in aller Munde. Der Nachteil dabei ist, dass wir damit für eine App eine Lösung haben und nicht die gesamte IT-Community nutzen können, um sinnvolle Apps zu entwickeln. Wir denken da eher in Richtung AppStore, d. h. wir wollen sicherstellen, dass Anwendungen/Apps entwickelt werden, die helfen, und wir stellen sicher, dass diese vernetzt sind und wir die Daten austauschen und auch nutzen können. Unser weiteres Ziel ist also, das Ökosystem weiterzuentwickeln und die Politiker zu überzeugen, dass es sich lohnt, das zu unterstützen.
Wie gestalten Sie Ihre Rolle als CIO?
Als Businesspartner! Häufig wird CIO noch mit der Rolle IT-Leiter gleichgesetzt. Das wäre aber, wie wenn man den CFO als Buchhalter bezeichnet. Ja, natürlich gehört Buchhaltung mit zur Aufgabenbeschreibung eines CFO, aber wie wir wissen, ist das doch viel, viel mehr. So ist es beim CIO. Klar sorgt er auch dafür, dass die Infrastruktur läuft, dass Anwendungen entwickelt und betrieben werden. Absolut. Das reicht aber nicht. Ein CIO als Businesspartner ist außerdem Stratege und muss verstehen, was das Business treibt, wo die Herausforderungen liegen und wie er mit Technologie unterstützen kann, diese Herausforderungen zu meistern. Ein CIO muss also den Optionenraum von Lösungen kennen und die Probleme des Business, um dann im Diskurs mit dem Business die beste Lösung für die konkrete Herausforderung zu finden und diese dann auch zu implementieren.
Welche Rolle spielt Ihr Ecosystem für Ihren Erfolg?
Alleine geht gar nichts mehr. Es ist weder effizient noch klug alles alleine machen zu wollen. Deshalb ist das Ökosystems zu verstehen und zu bespielen, ein ganz, ganz wichtiger Part.
Wieviel gesellschaftliche Verantwortung trägt man denn als CIO?
Viel. Meines Erachtens bewirkt die digitale Transformation eine massive Änderung, die von vielen noch gar nicht erfasst wurde. Wir können und müssen hier Lotsen sein. Dies für unser Unternehmen, um es zukunftsfähig auszurichten, sonst verschwindet es einfach vom Markt und damit viele Arbeitsplätze. Wir haben aber auch eine Verantwortung für die Gesellschaft, z. B. aktuell bei der Pandemiebekämpfung. Ich bin schon ein wenig traurig, dass wir CIOs nicht stärker darauf gedrängt haben, IT-Lösungen zu nutzen. Wir hätten diese erklären müssen.
In welchen Bereichen kann man denn die Welt zu einem besseren Ort machen?
Am besten direkt vor der Haustür. Bei den Schulen, den Altenheimen, der Jugendhilfe, der Verwaltung …
Welche Bedeutung hat die Confare CIO Impact Challenge für Sie persönlich?
Eine große. ITler sind in der Regel ja nicht die Lautesten vor dem Herrn. Wir müssen aber lauter werden, um gehört zu werden und mit unserer Expertise die Zukunft mit zu gestalten. Da hilft es einfach enorm, wenn einem schon mal die Community mitgibt, dass sie das auch wichtig findet.