CIOs und IT-Manager machen die Welt zu einem besseren Ort. Sie leben neue Führungsprinzipien vor, schaffen die Voraussetzungen für Nachhaltigkeit und Umweltschutz oder helfen gesellschaftlichen Herausforderungen mit Digitalisierung und Technologie erfolgreich zu begegnen. Sie verändern Unternehmen oder sogar ganze Branchen, helfen Menschen, die in Not sind und leben gesellschaftliche Verantwortung vor.
Wir stellen Ihnen Tobias Fausch in unserem Blog vor. Kennen Sie weitere solche Vorbilder? Bis Ende Juni kann man sie nominieren, diese Weltverbesserer und Verantwortungsträger – bei der DACH-weiten Confare CIO IMPACT Challenge. Die Gewinner werden beim Confare CIOSUMMIT Frankfurt gekürt. Wollen Sie persönlich die besten Beispiele erleben? Melden Sie sich jetzt an.
Wir stellen Ihnen die Nominierten im Confare Blog vor: Tobias Fausch ist CIO der BayWa AG, wo man die Traditionsbereiche Agrar, Energie und Baustoffe längst um den Entwicklungsbereich Innovation und Digitalisierung ergänzt hat. Natürlich spielt gerade dabei die IT eine besondere Rolle
Treffen Sie zahlreiche hochkarätige CIOs und IT-Entscheider beim 2. Confare #CIOSUMMIT Frankfurt!
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Wie verändert Digitalisierung ein traditionsreiches Unternehmen wie BayWa?
Mit ihren fast 100 Jahren hat die BayWa viel Tradition und ist gleichzeitig bei der Digitalisierung vorn mit dabei. Das betrifft nicht nur unsere internen Prozesse, sondern auch das Geschäft unserer Kunden; Megatrends wie die Digitalisierung oder der Klimawandel erzeugen schließlich auch bei ihnen Veränderungsdruck, um wettbewerbsfähig zu bleiben. Beispiel Landwirtschaft: In der Sensorik und der Entwicklung neuer Algorithmen ist sehr viel Dynamik. Über die Sensorik z.B. kann – mit entsprechenden Modellen – die Produktion von Grundnahrungsmitteln nachhaltiger und effizienter gestaltet werden. In Verbindung mit der Auswertung von Satellitenbildern, die ortsaufgelöst den Nährstoff- und auch Wasserbedarf der Pflanzen darstellen, kann der Landwirt so mit einem zielgerichteten Betriebsmitteleinsatz umwelt- und klimaschonender mehr Ertrag erwirtschaften.
Wie sehen Sie die Aufgabe des CIO/CDO dabei?
Sensoren alleine generieren Daten. Wichtig ist aber, dass aus diesen Daten Informationen generiert werden, die dem Landwirt eine Handlungsempfehlung geben. In dieser Kette ist die IT dabei: Das Sammeln, Speichern und Analysieren der Daten ist Voraussetzung, um die Handlungsempfehlung zu berechnen. Außerdem: Schon im Wort DigITalisierung steckt IT drin.
Welche Rolle spielen Daten für eine nachhaltige Agrar- und Energiewirtschaft? Welche Beispiele gibt es?
Die Digitalisierung ist die Zukunft der Landwirtschaft. Sie ermöglicht einen optimierten Einsatz von Betriebsmitteln, was die Voraussetzung für nachhaltiges Wirtschaften ist. Satellitendaten zum Beispiel nutzen unsere Kunden schon heute für folgende Auswertungen: Wie trocken ist der Boden, und darauf aufsetzend, wann sollte die Pflanze wie stark bewässert werden? Wo auf dem Feld wachsen die Pflanzen wie gut – oder anders gesagt, wie viel Dünger sollte der Landwirt an welchen Stellen seines Ackers ausbringen? Wie hoch ist der voraussichtliche Ernteertrag? Wo bieten sich Blühstreifen an, um die Biodiversität sowohl ökologisch als auch ökonomisch sinnvoll zu fördern?
Aber auch das Ausbringen von Schlupfwespen zur biologischen Bekämpfung des Maiszünslers per Drohne oder die teilflächenspezifische Aussaat, insbesondere bei Mais, sind Beispiele, wo sich die Digitalisierung schon in der Praxis etabliert hat.
Welchen Beitrag können innovative Technologien wie Blockchain für Nachhaltigkeit leisten?
Die Blockchain ist so etwas wie ein digitaler Notar. Insofern ist sie wichtig, um Verarbeitungsschritte und Lieferketten und damit auch deren Nachhaltigkeit transparent und rückverfolgbar zu dokumentieren. Die Nachhaltigkeit selbst muss aber im Produktionsprozess sichergestellt werden; die Blockchain kann diese „nur“ in angemessenen Intervallen dokumentieren.
Wie verändert sich die Kommunikation zwischen Business und IT?
Heute sind die Erwartungen der Kunden sehr individuell – das Schlagwort lautet „lot size of one“. Darüber hinaus werden Transparenz und Nachhaltigkeit in der Wertschöpfung immer wichtiger. Damit wächst aber auch die Zahl der Belege in den Prozessen, so dass eine manuelle Bearbeitung nicht mehr effizient möglich ist. Daraus folgt ein gegenseitiger Lernprozess: Der Fachbereich, der den Prozess definiert, muss verstehen, wie IT-Applikationen Prozesse abbilden können. Und die IT wiederum muss verstehen, wie die Applikation Prozesse effizient abbildet. Das heißt: Im Idealfall definieren Fachbereich und IT die in den Applikationen umzusetzenden Prozesse gemeinsam. Die Zeiten, in denen der Fachbereich das Fachkonzept schreibt, das die IT dann in ein Pflichtenheft übersetzt, in der Applikation realisiert und diese dann dem Fachbereich übergibt, sind vorbei. Stattdessen werden – agil – Prozesse definiert, umgesetzt und sofort mit dem Fachbereich validiert, so dass es durch diese intensive und enge Kommunikation viel mehr und viel engere Feedbackschleifen gibt.
Wieviel gesellschaftliche Verantwortung trägt man als Führungskraft? Was bedeutet das in der täglichen Praxis?
Da sehe ich zwei Themenfelder: in Bezug auf den Mitarbeiter und in Bezug auf die Gesellschaft. Unmittelbar ist es der Mitarbeiter – deswegen sei dieser Punkt zuerst beschrieben: Grundsätzlich ist der Mitarbeiter motiviert und bereit zum Unternehmenserfolg beizutragen. Jeder Mitarbeiter hat insbesondere seine persönlichen Stärken. Aufgabe der Führungskraft ist es, die Mitarbeiter so einzusetzen, dass sie Ihre Stärken voll entfalten können, und Rahmenbedingungen zu schaffen, die ein effizientes Arbeiten möglich machen. Mittelbar haben natürlich die Geschäftsmodelle des Unternehmens eine Auswirkung auf die Gesellschaft. Bereits durch die Wahl des Arbeitgebers übernehmen Mitarbeiter – und auch die Führungskräfte gesellschaftliche Verantwortung. Innerhalb des Unternehmens kann man im Rahmen der eigenen Kompetenzen und durch das eigene Handeln gesellschaftliche Verantwortung übernehmen – zum Beispiel indem man für die Landwirtschaft nachhaltigere Produktionsmethoden entwickelt.
Welche Bedeutung hat die Confare CIO Impact Challenge für Sie persönlich?
Die BayWa ist sehr innovativ und unternimmt viel im Bereich Nachhaltigkeit. Viele dieser Chancen ergeben sich im Zusammenhang mit bzw. aus dem technologischen Fortschritt in der IT. Insofern ist die CIO Impact Challenge eine herausragende Möglichkeit, diese Entwicklungen einem noch breiteren Publikum vorstellen zu können.