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Confare #CIOAWARD NOMINEE Astrid Zöchling – Digitalisierung, Diversität und Innovation beim ORF

by Bianca Bogad-Frey

Confare #CIOAWARD Nominee Astrid Zöchling - Digitalisierung, Diversität und Innovation beim ORF

Confare #CIOAWARD Nominee Astrid Zöchling – Digitalisierung, Diversität und Innovation beim ORF

Ihrem persönlichen Motto „Do what is right, not what is easy” treu bleibend, ist Astrid Zöchling seit bald 2 Jahren als CIO des ORF tätig und gestaltet dabei die Modernisierung des ORF maßgeblich mit. Sie brennt für Digitalisierung und großartige Produkte, ebenso wie für ihr Team und Innovation. Aus diesem Grund ist Astrid eine Top-Anwärterin auf den Confare #CIOAWARD und die Auszeichnung zum #TopCIO des Jahres. Über 700 führende IT-Entscheider und Branchenprofis sind bereits für das Confare #CIOSUMMIT angemeldet – den wichtigsten IT-Management-Treffpunkt Österreichs. Willst du mit den Besten vernetzt sein?

Was war die Ausgangslage, und welche Ziele hattest du, als du die Herausforderung als CIO angenommen hast?

Als ich die Rolle des CIO übernommen habe, waren viele zuvor bei anderen technischen Einheiten eingegliederte IT-Abteilungen unter einem Dach. Zusätzlich stand der ORF vor der Herausforderung, digitale Transformation nicht nur technisch, sondern auch kulturell zu gestalten. Mein Ziel war es also vom ersten Tag an, die IT als schlagkräftiges Team zu etablieren und als zentralen Wegbereiter für die Digitalisierung auszurichten. Dabei geht es mir vorrangig darum Prozesse entlang von Kundenbedürfnissen auszurichten und zu automatisieren und gleichzeitig die journalistische und kreative Wertschöpfung im Haus zu stärken. Dabei ist mir wichtig, Technologie so einzusetzen, dass sie den Arbeitsalltag von MitarbeiterInnen erleichtert und Freiräume für innovative Inhalte und Formate schafft und gleichzeitig IT-Sicherheitsstandards erfüllt.

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Welche Rolle spielt die IT in der Unternehmensstrategie des ORF?

Die IT ist ein integraler Bestandteil der Unternehmensstrategie und mehr als bloß Erfüllungsgehilfe. Sie ermöglicht Innovationen im journalistischen und administrativen Bereich, treibt im ganzen Haus datengetriebene Entscheidungen voran. Die IT verbessert gemeinsam mit den Fachbereichen, wie Redaktionen, Controlling etc. die User Experience für unsere MitarbeiterInnen, was wiederrum in der Folge zu einem noch besseren Programmerlebnis für die ZuseherInnen führen soll. Besonders wichtig ist, dass wir IT als einen Faktor verstehen, der Effizienz und Qualität steigert, aber immer mit dem Ziel, die redaktionelle Freiheit und Kreativität zu unterstützen.

Warum ist Diversität für dich nicht nur eine soziale, sondern auch eine betriebswirtschaftliche Notwendigkeit in der IT?

Vielfältige Teams entwickeln bessere Lösungen, weil sie unterschiedliche Perspektiven einbringen. IT-Systeme sind heute für eine breite Gesellschaft relevant, und wenn sie von diversen Teams entwickelt werden, sind sie benutzerfreundlicher, inklusiver und innovativer. Zudem ist erwiesen, dass Unternehmen mit divers aufgestellten Teams wirtschaftlich erfolgreicher sind. Vielfalt ist also nicht nur ein gesellschaftlicher Wert, sondern ein klarer Wettbewerbsvorteil.

Wie etablierst du eine innovationsfreundliche Kultur im Team? Welche Maßnahmen haben sich besonders bewährt?

Eine offene Fehlerkultur und die Möglichkeit, neue Technologien in Pilotprojekten zu testen, sind essenziell. Zudem ist kontinuierliches Lernen ein wichtiger Baustein unserer Innovationskultur. So habe ich beispielsweise mit meinem IT-Leadership-Team einen eintägigen Promptathon veranstaltet. Das ist ein Hackathon, bei dem ausschließlich mit KI Tools und Prompts gearbeitet wird, mit dem Ziel echte Prototypen für Probleme des Arbeitslebens zu entwickeln. Mein großes Anliegen war es, hands-on die Power und auch die Grenzen von KI kennen zu lernen und neue Ideen mitzunehmen, die in den täglichen Aufgaben helfen. Im gesamten Haus setzen wir aus der Technischen Direktion heraus auf starkes Community-Building, bei dem MitarbeiterInnen aktiv ihre Ideen einbringen können. Austauschformate wie AI-Days unseres Innovationsteams helfen, Wissen zu teilen und Innovation zu fördern.

Welche Initiativen treiben datengetriebene Entscheidungen und Automatisierung im ORF voran?

Auch datengetriebene Entscheidungsmodelle helfen uns, unsere Inhalte gezielt zu verbessern und unsere digitalen Plattformen nutzerfreundlicher zu gestalten: Dabei geht es einerseits um Kostentransparenz, aber auch darum unseren Content im Haus durchgängig verfolgbar zu machen und das Nutzungsverhalten unserer Zielgruppen noch besser zu verstehen.
Wir nutzen KI und Automatisierung in verschiedenen Bereichen: von der Unterstützung im journalistischen Alltag, etwa beim Generieren von Vorschlägen von Headlines oder Social Media Posts, der Effizienzsteigerung in administrativen Bereichen, bis hin zur Erhöhung der Barrierefreiheit. Gleichzeitig achten wir darauf, dass diese Technologien die Journalisten bei Ihrer Arbeit unterstützen, aber sie nicht ersetzen.

Was betrachtest du als deine größten Erfolge? Auf welche erreichten Ziele bist du besonders stolz?

Besonders stolz bin ich darauf, ein so großartiges Team zusammengeführt zu haben und dass wir eine moderne und innovationsfreundliche IT-Struktur etabliert haben. Durch unsere Digitalisierungsinitiativen, wie den AiKM, das ist eine KI unterstützte Musikerkennung die bei der Abführung von Tantiemen unterstützt, haben wir Prozesse effizienter gestaltet. Wir verbessern die IT-Sicherheit und entwickeln laufend innovative Anwendungen für JournalistInnen – und unsere administrativen Einheiten weiter.

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Wie bringt ihr Cybersecurity, Verfügbarkeit und Stabilität mit Modernisierung und Innovation in Einklang?

Sicherheit hat oberste Priorität, aber sie darf Innovation nicht verhindern. Wir setzen auf eine enge Zusammenarbeit zwischen dem internen Security-Team und der Entwicklung, um moderne Sicherheitskonzepte frühzeitig in Projekte zu integrieren. Der DevSecOps Ansatz hält bei uns immer mehr Einzug. Auch geht es um einen risikobasierten Ansatz in der Abwägung. Gleichzeitig evaluieren wir kontinuierlich neue Technologien und sorgen für eine Balance zwischen Stabilität und Fortschritt. Lab-Umgebungen, in denen im sicheren Rahmen getestet werden kann, helfen auch.

Welche drei Tipps würdest du jemandem geben, der eine Karriere als CIO anstrebt?

  1. Fördere eine Kultur der Zusammenarbeit und Innovation. Der altbekannte Satz: „Culture eats strategy for breakfast“ von Peter Drucker hat immer noch Bestand.
  2. Entwickle ein tiefes Verständnis für Technologie und Digitalisierung, aber verliere nie den Blick für die Business-Perspektive. Technologie muss immer Menschen dienen und Probleme lösen, sonst wird sie keine Akzeptanz finden.
  3. Und das gilt wohl für jede Führungsrolle, egal ob als CIO oder als andere Führungskraft: Versuche immer Menschen einzustellen, die klüger sind als du! Hire nicht (ausschließlich) nach Skills, sondern vor allem nach Motivation. Und höre gerade auf die leisen und kritischen Stimmen im Team.

Wie definierst du die moderne Rolle eines CIO? Was macht dich in dieser Position aus?

Der oder die moderne CIO ist nicht nur TechnologiemanagerIn, sondern auch strategische GestalterIn. Es geht nicht nur um IT-Infrastruktur, sondern immer mehr um die digitale Transformation des gesamten Unternehmens. Ich denke mir hilft in meiner CIO-Rolle, dass ich viele unterschiedliche Perspektiven einnehmen kann und kenne. Weil ich vor der Rolle als CIO in jungen Jahren als freiberufliche Journalistin gearbeitet habe, später Business Verantwortung im Bankwesen übernahm und in vielen unterschiedlichen IT- und Leadership-Rollen einiges erlebt habe und so die Herausforderungen meines Gegenübers oft nachvollziehen kann.

Welche Bedeutung haben das CONFARE CIOSUMMIT und der CONFARE CIOAWARD für dich?

Das Confare CIOSUMMIT ist eine wertvolle Plattform für den Austausch mit anderen CIOs und IT-Entscheidern. Hier entstehen Impulse für Innovationen und Best Practices und auch neue Kontakte. Der Confare CIOAWARD ist eine große Anerkennung und Ehre für die Arbeit, die wir IT-Führungskräfte leisten, und zeigt, wie wichtig unsere Rolle für die digitale Zukunft ist!

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