Exclusive im #ConfareBlog mit Confare #CIOAWARD Nominee Markus Wernad: IT-Carve Out und Cloud Transformation bei der Acredia Versicherung –
Es war das größte IT-Projekt in der Geschichte der Acredia Versicherung: in einem groß angelegten IT-Carve Out mit einem hohen Anteil an Cloud-Technologie hat man die Voraussetzung dafür geschaffen, auch in Zukunft in einem veränderten Markt- und Wettbewerbsumfeld erfolgreich zu sein. Dass dieses Mega-Projekt in Rekordzeit umgesetzt wurde, führt IT-Chef Markus Wernad darauf zurück, dass er gemeinsam mit seinem Team den Fokus auf konkretes Handeln gesetzt hat. Markus Wernad ist überzeugt, Erfolg braucht nicht nur ambitionierte Vorhaben, sondern vor allem auch beherztes Handeln.
Dass es dabei gelungen ist, die organisatorischen, menschlichen und technischen Herausforderungen eines solchen Projektes beispielhaft zu meistern, macht Markus in den Augen der Jury zu einem vielversprechenden Kandidaten im Rennen um den Confare #CIOAWARD und die Auszeichnung als #TopCIO des Jahres.
Markus Wernad und über 500 hochkarätige IT-Chefs sind bereits für das Confare #CIOSUMMIT angemeldet, den größten und wichtigsten IT-Management Treffpunkt Österreichs. Sichern Sie Ihr Ticket jetzt.
Die Versicherungsbranche war ein Vorreiter der Digitalisierung. Dementsprechend hat man jetzt mit einer umfangreichen Legacy Landschaft zu kämpfen. Wo siehst Du denn die Kernherausforderungen der Branche, und welche Rolle spielen IT und Digitalisierung dabei?
Die Unternehmen der Versicherungswirtschaft haben in der Vergangenheit stark auf Legacy-Systeme gesetzt, um ihre Abläufe und Prozesse zu steuern. Diese sehr komplexe IT-Landschaft ist in vielen Fällen schwer zu modernisieren oder zu integrieren. Eine der Kernherausforderungen ist daher die Ablösung der noch allgegenwärtigen Legacy-Systeme. Die wichtigsten Challenges, die ich in der Versicherungsbranche sehe, sind folgende: Komplexe und veraltete Systeme, regulatorische Anforderungen, Datenschutz und Datensicherheit sowie Kundenerwartungen und Marktdruck.
Eine weitere sehr wichtige zentrale Herausforderung ist aber auch die soziale Komponente. Grundsätzlich muss man sagen, dass die digitale Transformation nie eine rein technische Transformation ist, sondern sehr stark auch eine soziale Transformation. Daher ist es auch wesentlich das IT-Team, aber auch die gesamte Organisation mit ihren Fachbereichen mitzunehmen, um die Digital Readiness entsprechend voranzutreiben.
Gerade im Zuge der Digitalisierung spielt die IT eine zentrale Rolle für das Unternehmen, für die Geschäftsprozesse. Die Digitalisierung und das Vorantreiben von innovativen Services/Applikationen ist letztlich das Differenzierungsmerkmal für den Erfolg und die Wettbewerbsfähigkeit in der Versicherungsbranche. Eine moderne und agile IT-Infrastruktur kann Versicherungsunternehmen in die Lage versetzen, ihre Geschäftsprozesse zu optimieren, ihre Dienstleistungen zu verbessern und das Kundenerlebnis zu personalisieren. Gleichzeitig kann die Digitalisierung dazu beitragen, die Datensicherheit und den Datenschutz zu verbessern und regulatorische Anforderungen effizienter zu erfüllen.
Um diese Ziele zu erreichen, müssen Versicherungsunternehmen in die Modernisierung ihrer IT-Systeme und in die Entwicklung digitaler Strategien investieren. Dazu gehören die Einführung von Cloud-Technologien, Automatisierung und künstlicher Intelligenz (KI) sowie die Schaffung von Plattformen und Ökosystemen für die Zusammenarbeit mit Partnern und Kunden. Unternehmen, die diese Chancen nutzen, können von der Digitalisierung profitieren und sich einen Wettbewerbsvorteil sichern.
Wie wichtig ist die Cloud dabei?
Cloud Computing gewinnt in der Versicherungsbranche zunehmend an Bedeutung. Cloud-Technologien ermöglichen es Versicherungsunternehmen, ihre IT-Infrastruktur zu modernisieren und ihre digitalen Dienstleistungen schneller und effizienter bereitzustellen. Einige der Hauptgründe, warum Cloud Computing für die Versicherungsbranche so wichtig geworden ist, sind: Sicherheit und Compliance, Skalierbarkeit der IT-Ressourcen, Kosteneffizienz sowie das Thema Agilität, das Versicherungsunternehmen in die Lage versetzen soll, seine Geschäftsprozesse zu flexibel zu gestalten und schnell auf Marktveränderungen reagieren zu können. Gerade im Zusammenhang mit dem Thema Sicherheit und Compliance ist zu erwähnen, dass die namhaften Cloud-Anbieter sehr viel Know-how und Geld investiert haben, um ihre Technologien und Infrastrukturen mit den höchsten Sicherheitsstandards und Zertifizierungen auszustatten bzw. abzusichern. Es ist jedoch unabdingbar, eine stabile Cloud Compliance in der eigenen Organisation zu etablieren und fundierte Cloud Management-Kompetenzen im eigenen Haus aufzubauen, um Multicloud beherrschen zu können. Dazu braucht es starke und kompetente Partner für die Umsetzung. Jede andere Vorgehensweise wäre fahrlässig.
Die Nutzung der Cloud ist daher einer der entscheidenden Wettbewerbsfaktoren. Versicherungsunternehmen können so ihre Effizienz steigern, ihre IT-Infrastruktur modernisieren und bessere digitale Services anbieten. Zudem können sie ihre Geschäftsprozesse und Produkte agiler gestalten und besser auf sich ändernde Kunden- und Marktbedürfnisse reagieren.
Mit dem IT Carve Out und der Cloud Migration habt Ihr das größte IT-Projekt der Unternehmensgeschichte in Rekordzeit umgesetzt. Was waren die Ausgangslage und die Projektvision?
Die Ausgangslage für dieses Projekt war, es so schnell wie möglich umzusetzen, um die IT in Zukunft eigenständig und agil betreiben zu können. Die Einführung von Microsoft 365 und vor allem von MS Teams waren sehr wichtig und dringend. Seit 01. März 2022 bin ich bei Acredia als Bereichsleiter für die IT verantwortlich und es gab die klare Vorgabe, dieses IT-Projekt bis spätestens November 2022 umzusetzen. Die Vision des Projektes war, mit dieser erfolgreichen Projektumsetzung die Basis für das Vorhaben „Acredia zu einem digitalen Vorzeigeunternehmen in der Versicherungsbranche zu machen“ zu schaffen.
Was waren die Faktoren, die den Erfolg ausgemacht haben?
Die wichtigsten Faktoren waren:
- Agiles Vorgehen in der Projektdurchführung statt klassischer Wasserfall-Projektmethodik.
- „Sportlicher“ Ehrgeiz und hoher persönlicher Einsatz auf allen Ebenen: Disziplin, Durchhaltevermögen, das richtige Team und die richtigen Partner. All diese Faktoren sind für mich als begeisterten Sportler genau die Parallelen, die es aus dem Sport in die Wirtschaft zu übertragen gilt.
- Klare Zieldefinition: Wir hatten von Anfang an ein klares Bild von der Zielarchitektur und eine zeitliche Zielvorgabe, bis wann wir das Ziel erfolgreich erreicht haben werden.
- Offene Kommunikation & Eskalationsmanagement: Eine klare und offene Kommunikation zwischen allen Beteiligten war sehr wichtig, vor allem, um Probleme frühzeitig zu erkennen und gemeinsam an Lösungen zu arbeiten und auf Eskalationen so schnell wie möglich zu reagieren.
CreActe ist das Motto des Confare #CIOSUMMIT. Was bedeutet dieses Motto für Dich persönlich?
Für mich persönlich spiegelt dieses Motto meine private, sportliche und berufliche Lebenseinstellung wider und gehört sozusagen zu meiner Grund-DNA.
Für mich und meine IT-Abteilung lautet das Motto #YES WE DO. Zur gemeinsamen Identifikation und Festigung dieses Geistes habe ich uns Jacken mit dem Aufdruck „WIR sind Acredia IT. #YES WE DO“ bedrucken lassen.
Erfolg hat drei Buchstaben: T U N
Das Motto des Confare #CIOSUMMIT 2023: CREATE + ACT = creACTe wurde bei unserem größten IT-Projekt in der Unternehmensgeschichte beispielhaft umgesetzt bzw. angewendet:
- Auf Absichtserklärungen, Visionsformulierungen und theoretische Ansätze folgten klare Entscheidungen und weiterführende Schritte zum HANDELN & UMSETZEN.
- Die digitale Transformation wurde operationalisiert und erfolgreich in die Praxis umgesetzt!
- “Yes we can” ist zu wenig → “YES, WE DO” ist das einzig wahre Erfolgsmotto!
Daher betrachte ich die folgende Formulierung des CreActe-Mottos als mein persönliches Motto für meine tägliche Arbeit: „Es ist an der Zeit, den Stand der digitalen Transformation nicht mehr an Absichten, Visionen und Plänen zu messen! Es ist Zeit zu entscheiden, zu gestalten und zu handeln!“
Wie legst Du selbst Deine Rolle als CIO aus? Wie siehst Du die Perspektiven der CIO-Rolle?
Ich bin der festen Überzeugung, dass erfolgreiche CIOs drei Kernkompetenzen beherrschen müssen: 1. Führungs- & Managementkompetenz, 2. analytische & technische Kompetenz. 3. Strategisches Denken & Handeln. Diese drei Kernkompetenzen wende ich in meiner täglichen Arbeit erfolgreich an. Erfolgreiche CIOs müssen also sowohl die Soft Facts (Leadership, Empowerment) als auch die Hard Facts (Technology, Analytics) beherrschen! Meine Interpretation eines erfolgreichen CIOs ist es, auf die Fachbereiche im Unternehmen zuzugehen, die Geschäftsprozesse zu verstehen und aktives Stakeholder Management zu betreiben. Dazu braucht es auch ein bestens ausgebildetes und starkes IT-Team. Ideen schaffen Technologien. Technologien schaffen keine Ideen.
Die Zukunftsperspektive des CIOs sehe ich als zentrale Rolle in der erfolgreichen Transformation von Unternehmen. Der CIO muss die Geschäftsprozesse verstehen und Übersetzer zwischen Business, Top-Management und den technischen Möglichkeiten sein. Diese Rolle als Kommunikator trägt dazu bei, dass technologische Entscheidungen für alle Beteiligten nachvollziehbar sind. Da im Zuge der Digitalisierung Technologien und vor allem die Nutzung von Daten einen entscheidenden Beitrag zum Geschäftserfolg leisten, ist der CIO als Treiber der digitalen Innovation und Transformation gefragt. Aufgrund der extremen Schnelllebigkeit müssen die damit verbundenen Risiken berücksichtigt werden. Der CIO muss daher sicherstellen, dass die Unternehmen für die immens wichtigen Themen wie Datenschutz und Cybersicherheit bestens gerüstet und vorbereitet sind.
Insgesamt wird der CIO eine immer wichtigere Rolle in der Geschäftswelt spielen, da Technologie und Daten zu einem wesentlichen Bestandteil des Geschäftserfolgs bereits geworden sind und weiterhin werden. Ein erfolgreicher CIO wird in der Lage sein, Unternehmen bei der Anpassung an die sich schnell verändernde Technologielandschaft zu unterstützen und ihre Wettbewerbsfähigkeit zu erhalten.
Was bedeutet der Confare #CIOAWARD für Dich persönlich?
Der Confare #CIOAWARD bedeutet mir seit Jahren sehr viel und ich verfolge die Auszeichnungen der letzten Jahre sehr aufmerksam. Der #CIOAWARD ist für mich die höchste Auszeichnung, die in Österreich für IT-Manager vergeben wird. Die eingereichten Dokumente werden einer strengen Prüfung unterzogen und der Award von einer hochkompetenten IT-Fachjury vergeben. Daher hat er für mich persönlich einen sehr hohen Stellenwert. Diese Auszeichnung wäre für mich, aber vor allem für die gesamte IT-Abteilung, eine große Wertschätzung unserer geleisteten Arbeit. Es wäre auch eine Bestätigung, dass wir mit unserem Transformationspfad auf dem richtigen Weg sind. Vor allem aber möchte ich mit meiner Einreichung auch anderen Mut machen, die Transformation voranzutreiben und zeigen, was möglich ist, wenn gewisse Rahmenbedingungen erfüllt sind, d.h. Dinge anzupacken und voranzutreiben, frei nach dem diesjährigen Motto CREATE + ACT = creACTe.
Kannst Du schildern, wie es Dir beim Verfassen der Einreichung gegangen ist und welche Erfahrungen dabei gemacht hast?
Es war sehr spannend und hilfreich, sich bewusst mit den unterschiedlichsten Fragestellungen auseinanderzusetzen. Dies betrifft vor allem auch Themenbereiche, die in die Zukunft gerichtet sind und mir daher durch diese bewusste Auseinandersetzung mit den Fragen noch mehr Klarheit für die nächsten Schritte geben. Ich habe diese Einreichung als sehr inspirierend und hilfreich empfunden. Die dazu gemachten Überlegungen liefern mir einen wertvollen Beitrag, um unsere IT und die gesamte Organisation weiter erfolgreich zu gestalten.