Exklusiv im #ConfareBlog mit Confare CIOAWARD Nominee Wolfgang Ehrengruber, Brau Union AG, HEINEKEN:
Den größten Impact hat eine IT mit Fokus auf den Kunden
Wie wichtig sind denn IT und Digitalisierung wirklich, wenn es um das Kundenerlebnis bei einem Produkt wie Bier geht? Sehr, ist man bei der Brau Union AG überzeugt. Auch in der Konzern-Strategie von Heineken spielt Digitalisierung eine besondere Rolle.
Kundenzentrierung ist das absolute Credo von IT-Chef Wolfgang Ehrengruber. Das drückt sich in spannenden Projekten und Lösungen aus. In den Augen der Jury ist Wolfgang daher ein aussichtsreicher Kandidat im Rennen um die Auszeichnung als #TopCIO des Jahres und den Confare #CIOAWARD.
Wolfgang und über 555 hochkarätige IT-Chefs sind bereits für das Confare #CIOSUMMIT angemeldet, den größten und wichtigsten IT-Management Treffpunkt Österreichs. Sichern Sie Ihr Ticket jetzt.
Durch Covid und Teuerungen ist die Getränkeindustrie von den Krisen unserer Zeit besonders betroffen. Was sind die wichtigsten Herausforderungen für Eure Branche und welche Rolle spielen IT und Digitalisierung dabei?
Ja stimmt, das Umfeld der letzten Jahre war für viele Branchen herausfordernd, besonders auch für unsere geschätzten Kunden im Bereich Hotel, Gastronomie, Hotels und Events. Und jetzt kommt natürlich eine zusätzliche Belastung für uns alle durch die enormen Steigerungen der Energie, Personal und Rohstoffpreise hinzu.
Digitalisierung und IT spielen sowieso immer eine wichtigere Rolle, aber gerade in Zeiten schnellen Handelns, schneller erforderlicher Veränderung spielt Digitalisierung eine entscheidende Rolle: wenn sie gut aufgestellt ist als Beschleuniger und Enabler, wenn sie nicht gut aufgestellt ist, als Flaschenhals. Ich bin stolz, dass wir als Enabler und Beschleuniger wirken konnten und so auch mehrheitlich in allen functions wahrgenommen werden und gutes Feedback erhalten. Es hat uns sicher dabei geholfen frühzeitig unsere Technologie Landschaft in Richtung Cloud modernisiert zu haben – wir konnten so den COVID impact gut überbrücken und sind in der Lage Automatisierungs- und AI Services anzubieten die auf unsere Kostenstruktur als auch auf den Markterfolg wirken.
EverGreen 2025 heißt die Unternehmens-Strategie von der Brau Union Österreich AG und damit HEINEKEN. Was steckt dahinter und was ist der Beitrag der IT dabei, diese Strategie zu realisieren?
EverGreen bedeutet für uns mit unseren Bieren und Getränken auch in der Zukunft erfolgreich zu sein – mit unseren bewährten originalen österreichischen Bieren und auch mit internationalen Innovationen im Bereich alkoholfrei sowie auch außerhalb der Bierkategorie. Erfolgreich sind wir, wenn wir weiterhin unseren Konsumenten eine gute Zeit gemeinsam ermöglichen, wenn unsere Produkte gesünder, regionaler und nachhaltiger werden und wenn wir weiterhin profitabel bleiben. Denn Profitabilität ermöglicht uns auch beispielsweise wirklich tolle österreichische Bierjuwelen, die in der Masse nicht so verbreitet sind, dennoch an ihrer originalen Braustätte mit Originalrezeptur im Sortiment zu behalten.
Digital & Technology ist in unserer Unternehmensstrategie als wesentliches Element, als einer von fünf Pillar, integriert. Dieser Digitalisierungs-Pillar wird mittels fünf „bold moves“ umgesetzt: Digitale Route zum Kunden, Data-driven insights, Streamlining der Prozesse, Digital Backbone und People & Culture.
Drei Beispiele: Um die hohen Anforderungen der Konsumenten an Produktqualität, regionaler Rohstoffe, originaler Herstellungsverfahren zu gewährleisten ist ein hohes Maß an Digitalisierung und Supply Chain Integration erforderlich. Neben unseren Produkten ist auch die Leistungsfähigkeit unserer Logistik ein klarer Wettbewerbsvorteil, der nur durch Digitalisierung erreicht werden kann: Wir können in ganz Österreich binnen 24h liefern, AI unterstützt uns bei der CO2 Reduktion und wir erbringen sogar Dienstleistungen für andere große Getränkehersteller. Einen dritten Wettbewerbsvorteil bauen wir gerade mit unserer digitalen B2B Kundenplattform aus, wo wir durch daten-getriebene Services unseren Kunden ihr Geschäftsleben einfacher machen wollen.
Wie wichtig ist Innovation dabei? Wo liegen hier Deine Schwerpunkte?
Klar sind Innovationen sehr wichtig, besonders um „evergreen“ zu bleiben. Alles, was uns hilft unsere Konsumenten zufriedener zu machen, sei es mit unseren Produkten oder durch innovatives Arbeiten, die Welt als einen besseren Ort zurückzulassen oder unsere Profitabilität zu steigern, ist eine Innovation für uns.
Naturgemäß liegt der Innovationsschwerpunkt von meinem Bereich Digital & Technology eher bei den innovativen Arbeitsweisen und in der „digital route to customer“. Wir wollen auch digital jederzeit, einfach und angenehm für unsere Kunden zugänglich sein und sie mit beispielsweise mit daten-getriebenen Services dabei unterstützen, selbst erfolgreicher zu sein. Wir experimentieren selbst mit AI usecases, bieten auch unseren Kolleginnen und Kollegen „AI Translator Trainings“ an und industrialisieren selbst in Azure ML. Und wir experimentieren auch im Bereich digitaler Produktion mit remote maintenance, 3D Druck und mit landesübergreifenden Plattformen, um Experiment-Ergebnisse schnell replizieren zu können.
Kundenzentrierung ist Dir ein wichtiges Anliegen. Ein wichtiger Schritt dazu ist die Digitale Kunden Plattform. Worum ging es dabei und was konntet Ihr bisher damit bereits erreichen?
Ja, genau – das ist wahrscheinlich das wichtigste Thema für uns, wo auch wir von Digital & Technology am meisten Impact am Markt erzeugen können. Wir sind ein sehr erfolgreiches Unternehmen und als Marktführer für mehr als 50% des Biermarktes in Österreich verantwortlich – das ist ja an sich schon eine große Verantwortung. Diese Stärke in unseren direkten Kundenbeziehungen wollen wir in unsere digitale route zum Kunden mitnehmen, digital weiter ausbauen und sie nicht digitalen Disruptoren im Bereich Order-Plattformen überlassen. Platform-Value ist hier die relevante Stellschraube für unsere Zukunft wie man am Beispiel Booking.com und der Hotelbranche gesehen hat.
Wir haben daher die COVID Zeit genutzt und eine Salesforce.com basierende 360° Kundenplattform mit eCommerce Shop aufgebaut, wo wir auch AI use cases, wie zb den Product recommender, anbieten. Es gibt hier noch viel zu tun, aber wir sind top unterwegs: Wir konnten den „digitalen Umsatz“ seit 2019 verfünffachen und werden dieses Jahr 150 Millionen Euro überschreiten.
Wie legst Du selbst Deine Rolle als CIO aus? Wie siehst Du die Perspektiven der CIO-Rolle?
Meine Rolle als CIO im Management Board ist es mittels Digitalisierung und Technologie Vorteile am Markt zu erzielen – durch eine starke digitale digital route to customer, die besser ist als die des Mitbewerbs, durch digitale Unterstützung, die eine bessere Topline ermöglicht und durch Automatisierung, die zu einer besseren Profit-Marge führt.
Um dies gewährleisten zu können benötigt man motivierte Expertinnen und Experten, moderne und agile Arbeitsweisen und flexible state-of-the-art Technologien, um die erforderliche Geschwindigkeit bei der Transformation und den Experimenten halten zu können.
Wir vermeiden von „uns und dem Business“ zu sprechen, wir sehen uns selbst als D&T function als Teil des Business. Ich glaube, dass Digitalisierung überall gleichzeitig passiert, es aber einen „Orchestrator“ im Management Board geben muss, der Initiativen vorgibt und orchestriert.
Was bedeutet das Confare #CIOSUMMIT mit dem #CIOAWARD für Dich persönlich?
Das Confare CIOSUMMIT hat sich in den letzten Jahren zum Nummer #1 CIO-Plattform entwickelt, ich bin jedes Jahr wirklich gerne dabei. Der CIOAWARD ist eine wirklich gute Möglichkeit großartige Leistungen aus der Digitalisierung von motivierten Kolleginnen und Kollegen kennenzulernen und davon zu lernen. Es war eigentlich fast jedes Mal etwas dabei, was ich mir zur Reflektion oder zur Verbesserung mitgenommen habe.