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Das Driver Mindset: Brückenbauer zwischen Business und IT

by Bianca Bogad-Frey

NEU im #ConfareBlog
Lukas Ackermann, Galenica, Das Driver Mindset: Brückenbauer zwischen Business und IT

Lukas Ackermann ist Leiter IT & Digital Services des Unternehmens. Als Healthy IT ist die IT nicht nur Dienstleister in der Gruppe sondern auch als e-Health Lösungsanbieter für externe Kunden tätig.

In der heutigen digitalen Ära kann Legacy-IT oft als Hindernis für die Digitalisierung wahrgenommen werden. Doch mit der richtigen Unternehmenskultur und strategischer Zusammenarbeit zwischen IT und Fachbereichen lassen sich diese Herausforderungen meistern und in Chancen verwandeln. Im Interview erklärt Lukas Ackermann, wie Unternehmen wie Galenica durch agiles Arbeiten und Cloud-Technologien ihre IT-Transformation erfolgreich gestalten und somit ihre Wettbewerbsfähigkeit stärken.

Persönlich treffen Sie Lukas und etwa 200 hochkarätige IT-Profis auf dem wichtigsten IT-Management Treffpunkt der Schweiz, dem Confare CIOSUMMIT Zürich. IT-Chefs aus Top-Unternehmen berichten von aktuellen Herausforderungen und Top-Projekten. Die Anmeldung ist für IT-Entscheider*innen nicht mit Kosten verbunden. Hier finden Sie mehr zum Konferenzprogramm.

Lukas Ackermann - Blog - Das Driver Mindset

Wo kommt es denn in der Praxis vor, dass Legacy-IT und Legacy-Organisation zum Showstopper der Digitalisierung werden?

Zunächst möchte ich auf den Begriff „Legacy“ eingehen, der stark negativ belastet ist. Jede Organisation und jedes System wird über die Zeit zur Legacy aufbauen. Natürlich hat ein StartUp, welches auf der grünen Wiese beginnt, einen anderen Gestaltungsspielraum als ein 100jähriges erfolgreich etabliertes Unternehmen. Zentral ist, dass in einem Unternehmen die Kultur herrscht, dass Legacy nicht ein Problem ist, sondern eine Herausforderung, an der man ständig arbeiten muss. Es braucht Mut und Freude, Dinge neu zu gestalten.

Wo fängt man beim Modernisieren an? Wie ergeben sich die richtigen Prioritäten?

In aller Regel sieht sich IT mit überwältigenden Wünschen von der Fachseite konfrontiert und gleichzeitig sind die Kernsysteme in einem bedenklichen Zustand. Bei Galenica war die Situation vor 3 Jahren so, dass der Fachbereich der IT gar nie Zeit gab, sich um die Erneuerung der Kern-IT zu kümmern.

Die Priorisierung gelingt nur, wenn Fachbereich und IT am selben Tisch sitzen. Wir haben dafür den Ansatz von agilen, interdisziplinären Teams gewählt und den Fachbereich in die Mitverantwortung genommen.

Interessanterweise gingen die Anforderungen der Fachbereiche stark zurück, als sie gezwungen waren, ihre Wünsche in konkrete Anforderungen zu giessen. Andererseits wuchs das Verständnis, dass auf veralteten Plattformen nur mit viel Aufwand die Anforderungen der Fachbereiche erfüllt werden können.

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Welche Rollenbilder und Disziplinen braucht eine IT dafür?

Wir brauchen Leute, welche die Brücke zwischen dem Fachbereich und der IT schlagen können. Bei Galenica IT nennen wir dies „Driver Mindset“. Business war zuerst irritiert, als wir deklariert haben, dass wir diesen Führungsanspruch haben und in den Driver Seat gehen.

Die Transformation der IT ist fundamental. Vereinfacht gesagt heisst das Motto: raus aus dem Betrieb und rein in die digitalen Produkte. Die IT kann und darf sich nicht darauf beschränken, Infrastrukturen und Applikationen zu managen und von extern Projekte einzukaufen.

Wie sieht das Zusammenspiel von Fachbereich und IT dabei aus?

Zunächst müssen Marktstrategie und IT-Strategie in Einklang gebracht werden: Dort wo sich das Unternehmen am Markt differenzieren möchte, dort müssen die IT-Produkte auch die interne IT kontrolliert werden. Für Commodities genügen auch Standard-IT-Produkte.

Agile Prinzipien und Organisationsformen bieten sich aus meiner Sicht an, als die Markt- und IT-Strategie gemeinsam voranzutreiben. Bei Galenica haben wir in den letzten 3 Jahren sämtliche IT-Aktivitäten in 5 interdisziplinäre Biz-Dev-Ops Value Streams überführt.

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Wie sehr lassen sich CEO und CFO von IT-Modernisierung begeistern?

Dass es eine kongruente Markt- und IT-Strategie braucht, verstehen CEO und CFO sehr gut. CEO und CTO müssen verstehen, dass IT nicht mehr ein reiner Kostenfaktor ist, sondern das zentrale Instrument, um die Digitalisierung voranzubringen. Fachbereich und IT können nicht mehr getrennt werden. Business ist IT und IT ist Business.

Als Vertreter der IT muss es mir gelingen, die neuen Fähigkeiten darzustellen, welche moderne Technologie-Plattformen mit sich bringen.

Welche Rolle spielt die Cloud dabei?

Ein Kunde hat es in einem Gespräch auf den Punkt gebracht: „Wenn ich vor 100 Jahren ein Auto fahren wollte, dann musste ich auch noch einen Chauffeur und einen Mechaniker anstellen. Irgendwie funktioniert IT wie Autofahren vor 100 Jahren. Um mein Business zu betreiben, muss ich noch ganz viel IT einkaufen“. Die Cloud ermöglicht es der IT-Organisation, sich vom Infrastruktur-Betrieb zu lösen und sich auf die Aufgaben zu konzentrieren, welche das Unternehmen am Markt differenzieren.

Was bedeutet das für Deine Rolle als CIO?

Als CIO muss ich den Markt und das Unternehmen verstehen. Nur so kann ich meine Positionierung auf Augenhöhe mit den Fachbereichen etablieren.

Mir persönlich kommt es zu Gute, dass ich keine klassische IT-Ausbildung habe. Mir fehlt viel technisches Verständnis. Dafür kenne ich das Gesundheitswesen und seine Geschäftsmodelle.

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