Taugt HPE Greenlake als Geheimwaffe des CIO auf dem Weg zu Data Driven Business? Welche organisatorischen und technischen Hausaufgaben muss der CIO dafür erledigt haben?
Im Zuge des größten IT-Treffpunkts Österreichs, des Confare #CIOSUMMIT haben wir mit HPE General Managerin Annette Trawnicek und CTO Markus Stückler besprochen. Schließlich sind es Schlüsselthemen, wenn wir am CONFARE #DATADRIVE 2022 Top-Entscheider und Data Pioniere in Wien zusammenbringen.
Welche Anforderungen bringt das data driven Business für die interne IT?
Im Kern geht es um einen Blickwechsel um 180 Grad. IT-Abteilungen, übrigens auch IT-Unternehmen, sind es gewohnt darüber nachzudenken, was sie für ihre Daten tun können, um sie verfügbar, sicher usw. zu machen. Bei der Datenwertschöpfung geht es dagegen darum, was man mit den Daten tun kann, um zum profitablen Wachstum des Unternehmens beizutragen. Wie weit die Führungsrolle der IT-Abteilung dabei reicht, hängt vom einzelnen Unternehmen ab. Sie muss mindestens mit am Tisch sitzen, wenn die Datenwertschöpfungs-Strategie definiert oder die Wirtschaftlichkeit einzelner Anwendungsfälle bewertet wird. Führen muss sie, wenn es darum geht, die Voraussetzungen zu schaffen, damit solche Strategien und Anwendungsfälle umgesetzt werden können. Dazu gehört zum Beispiel die Gestaltung des Übergangs von einer Applikations-zentrischen zu einer Daten-zentrischen Architektur.
Welche Rolle spielt die Cloud dabei?
Isolierte Datentöpfe haben zumeist einen geringen wirtschaftlichen Nutzen. Man muss sie zusammenführen, um ihren vollen Wert zu erschließen – etwa Sensorwerte weltweit verteilter Produktionsmaschinen, um damit KI-Modelle zu trainieren. Daraus leitet sich die Rolle der Cloud für die Datenwertschöpfung ab. Allerdings muss man hier unterscheiden zwischen zentralen und dezentralen Modellen. Die Zentralisierung der Daten ist in vielen Fällen nicht sinnvoll oder nicht wünschenswert – etwa wegen Latenz, Datenschutz oder Datensouveränität. Bei dezentralen Modellen bleiben die Daten weitgehend dort, wo sie erzeugt werden – aber man erzielt trotzdem den gleichen Aggregations-Effekt. Beispiele dafür sind Datenräume oder Schwarmlernen. Am Ende läuft es auf eine hybride Kombination beider Modelle hinaus.
Was ist beim Management hybrider IT-Umgebungen zu beachten, um mit den Data-Initiativen erfolgreich zu sein?
Egal, wo die Daten liegen – am Edge, im eigenen Rechenzentrum oder in der Cloud –, die Datenbewirtschaftung muss aus einem Guss sein, und es muss eine aggregierte Sicht auf alle Daten geben. Ein Weg, um das zu erreichen, ist der Aufbau eines dezentralen Data Lakehouse.
Welche Methoden haben sich bei der Klassifizierung und Bewertung von Daten bewährt? Worauf sollte man achten?
Es bringt wenig, verschiedenen Datentypen einen generischen Preiszettel zu verpassen. Denn ihr wirtschaftlicher Nutzen hängt von der jeweiligen Unternehmensstrategie, den daraus abgeleiteten konkreten Anwendungsfällen und letztlich auch von der Fähigkeit des Unternehmens ab, diese Wertpotenziale tatsächlich zu verwirklichen. Deshalb braucht es einen ganzheitlichen Ansatz, der strategische, organisatorische und technische Aspekte gleichermaßen berücksichtigt.
Data Monetization – Wo sehen Sie gelungene und innovative Beispiele?
Offensichtliche Beispiele sind die derzeit wertvollsten Unternehmen der Welt. Sie sind deshalb so erfolgreich, weil sie Datenwertschöpfung von Anfang an ins Zentrum ihrer Strategien gestellt haben. Viele Firmen in traditionellen Branchen haben inzwischen verstanden, dass sie ebenfalls in diese Richtung gehen müssen, um langfristig wettbewerbsfähig zu sein. Innovative Anwendungsbeispiele gibt es auch hier zuhauf, die dürfen aber nicht darüber hinwegtäuschen, dass Datenwertschöpfung eine Transformation erfordert, die praktisch alle Geschäftsbereiche und Funktionen betrifft. Das braucht Zeit, und es erfordert einen ganzheitlichen Ansatz.
Welche Rolle spielt GreenLake im Data Ecosystem des CIO?
HPE GreenLake leistet die vorhin beschriebene Verknüpfung von dezentralen und zentralen Ansätzen über eine durchgängige Plattform. Das heißt, der CIO bekommt einen einheitlichen Zugriff auf Daten und Applikationen, egal wo sich diese befinden. Dabei ist es wichtig zu verstehen, dass GreenLake eine offene Plattform ist. Der CIO muss sich also nicht auf einen Cloud-Stack festlegen.