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Demokratie und Digitalisierung: Wie Elon Musk die Meinungsbildung in digitalen Zeiten beeinflusst

by Edita Nemcova

NEU im #ConfareBlog
Anke Sax, Initiatorin von KI-K.org, COO, CTO und Geschäftsführerin der KGAL, im Interview über demokratische Prinzipien in einer Welt der Digitalisierung

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“Es liegt es bei uns, die Gefahren und Möglichkeiten der Digitalisierung zu erklären. „Wir haben nichts gewusst“ darf keine Ausrede sein.”

In Zeiten der Regierung von Donald Trump und dem Einfluss von Elon Musk wird eines klar: Digitale Kompetenz war noch nie so wichtig wie jetzt! Anke Sax, Initiatorin von KI-K.org, COO, CTO und Geschäftsführerin der KGAL hat sie es sich zum Ziel gemacht, Menschen KI-Kompetenz näherzubringen. Im Interview mit Confare spricht Anke über die Wichtigkeit von digitaler Kompetenz und wie diese oft maßgeblich beeinflusst, wie Informationen (auch fake News) rezipiert werden. Die Informationskampagnen der Initiative appellieren an das Gute im Menschen und zeigen auf, was jede*r Einzelne tun kann. Doch wie genau hängen demokratische Prinzipien mit KI-Kompetenz zusammen? Lesen Sie mehr dazu im Interview!

Wie verändert die Digitalisierung die Grundlagen unserer Demokratie, und welche Chancen siehst Du, diesen Wandel positiv zu gestalten?

Ich denke nicht, dass die Digitalisierung die Grundlage der Demokratie ändert. Was sich jedoch wandelt – und bereits gewandelt hat – ist, wie wir diskutieren und uns informieren. Am Stammtisch wurde schon immer leidenschaftlich diskutiert. Aber früher hat man sich etwas zurückgehalten, weil man sich am nächsten Tag beim Bäcker wiedersah. Heute haben wir die Chance, den Wandel positiv zu gestalten, indem wir uns nicht zurückziehen, sondern weiterhin am Diskurs teilnehmen – auch wenn er manchmal schräg wird. Mit Fakten und einer liebevollen Penetranz können wir andere, zukunftsgewandte Geschichten erzählen. Es ist, als würden wir konsequent einen anderen Takt vorgeben, bis sich alle auf eine freundlichere und optimistischere Melodie einlassen.

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Inwiefern beeinflussen Plattformen wie X und Facebook sowie Unternehmer wie Elon Musk und Mark Zuckerberg die politische Meinungsbildung?

So stark, wie wir es zulassen. „It takes two to tango.“ Weder passives Mitmachen noch komplettes Ignorieren sind Lösungen. Stattdessen können wir durch konsequentes Andersdenken und -handeln einen Unterschied machen. Dafür müssen wir uns jedoch auf die Mechanismen einlassen, diese verstehen und geschickt für uns nutzen.

Welche Rolle spielt KI-Kompetenz dabei, demokratische Systeme widerstandsfähiger gegen Fake News und Manipulationen zu machen?

Eine sehr große. Ohne die nötige Kompetenz können wir nicht zwischen Fake und Fakten unterscheiden und werden leicht manipulierbar. Es ist entscheidend, die „Klaviatur“ der KI zu beherrschen, um unsere Stimmen zu Gehör zu bringen. Nur informierte Menschen können fundierte Entscheidungen treffen. Zu wissen, wo und wie man sich informiert, und zu verstehen, wie das die eigene Sicht beeinflusst, ist essenziell.

Prof. Reinhard Riedl spricht von der “Krise der liberalen Demokratie” durch Digitalisierung – wie können wir diese Krise überwinden und gleichzeitig die positiven Effekte der Technologie nutzen?

Ich sehe uns noch nicht in einer solchen Krise. Allerdings besteht die Gefahr, dass sich daraus eine entwickelt. Deshalb ist es entscheidend, das neue System zu verstehen und aktiv mitzugestalten. Nur so verhindern wir, zum Spielball externer Beeinflussung zu werden.

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Die Initiative KI-K möchte KI-Kompetenz auf breiter gesellschaftlicher Basis fördern. Welche konkreten Maßnahmen sind notwendig, um dieses Ziel zu erreichen?

Lass mich mit dem Ziel beginnen: Mein Wunsch ist, dass immer mehr Menschen verstehen, wie Meinungen heute gemacht werden – und selbst zu Meinungsmachern werden. Unsere Maßnahmen bestehen aus Informationskampagnen, die aufzeigen, was jeder Einzelne tun kann. Wir appellieren an das Gute im Menschen und fördern gegenseitige Unterstützung. Unsere Aktionen sollen informieren, wachrütteln und motivieren, sich mit diesen Themen intensiv auseinanderzusetzen.

Welche Verantwortung tragen IT- und Digitalisierungsprofis, wenn es darum geht, demokratische Werte und Prinzipien in einer technologisierten Welt zu schützen?

Eine immense Verantwortung. Es ist ein wenig wie „die Guten gegen die Bösen“. Die Bösen sind bereits aktiv. Aber wir „Guten“ sind auch da – nur leider noch zu leise. Wir verstehen, was passiert, und kennen die Zusammenhänge. Es liegt an uns, diese zu erklären. Genauso wie ich erwarten würde, dass Chemiker aufstehen, wenn von ihrer Seite eine Bedrohung ausgeht, liegt es bei uns, die Gefahren und Möglichkeiten der Digitalisierung zu erklären. „Wir haben nichts gewusst“ darf keine Ausrede sein.

Wie können Unternehmen, Bildungsinstitutionen und Politik gemeinsam dazu beitragen, dass unsere Gesellschaft mit der rasanten technologischen Entwicklung Schritt hält?

Durch eine Kultur des Experimentierens. Es braucht geschützte Räume, in denen Neues ausprobiert werden kann – sowie die notwendigen Zeit- und Ressourcenbudgets. Der Staat sollte die Rahmenbedingungen schaffen, die es Bürgern und Unternehmen ermöglichen, kreativ und erfolgreich zu sein. Natürlich sind auch Gesetze nötig, doch diese dürfen die Experimentierfreude nicht ersticken. Es ist eine Balance, die schwierig ist – aber wer sagt, dass es einfach sein muss? 😊

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