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Die digitale Entwicklung der Gemeinsamen Klassenlotterie: GKL CIO Jörg Scheidhammer im Interview

by Bianca Bogad-Frey

NEU im #ConfareBlog
Jörg Scheidhammer, GKL, Die digitale Entwicklung der Gemeinsamen Klassenlotterie: GKL CIO Jörg Scheidhammer

Aus der Süddeutschen und Nordwestdeutschen Klassenlotterie entstand 2011 die Gemeinsame Klassenlotterie der Länder (GKL). Jörg Scheidhammer verantwortet als Vorstand den Bereich IT, Spielbetrieb und Verwaltung. Jörg ist überzeugt: Eine moderne Unternehmens-IT muss kundenorientiert und menschenzentriert arbeiten. Gerade in der Lotterie sind IT und Digitalisierung ins Zentrum des Geschäftsmodells gerückt. 

Im Interview mit Confare verrät Jörg, was das für seine Aufgabe als CIO bedeutet, und wie SKL und NKL organisatorisch und im Bereich der IT-Systeme zusammenwachsen.

Persönlich treffen Sie Jörg Scheidhammer und zahlreiche weitere hochkarätige IT-Entscheider*innen beim Confare #CIOSUMMIT Frankfurt unter dem Motto: Human Xperience – Stand out of the Crowd.
Anmeldung und Details zum vielfältigen Konferenz-Programm finden Sie hier.

Die Teilnahme ist für Manager*innen aus der Unternehmens-IT nicht mit Kosten verbunden.

Jörg Scheidhammer, GKL der Länder Blog Meme - Digitale Entwicklung

Welche Rolle spielen IT und Digitalisierung für die GKL und ihr Geschäftsmodell?

IT und Digitalisierung spielen eine zentrale Rolle bei der GKL. Die Ziehungen erfolgen längst nicht mehr manuell mit Kugeln und Trommeln, sondern digital über sogenannte Ziehungsgeneratoren. Von der Durchführung der Ziehung und Überprüfung dieser, über die Ermittlung der Gewinner bis hin zur Gewinnauszahlung gibt es heute noch viele manuelle Schritte, die sich vollständig digitalisieren und automatisieren lassen. Eine moderne Lotterie ist ein digitales Geschäftsmodell und IT ist das Herzstück dieses Prozesses. Durch den Einsatz modernster IT-Technologien können wir nicht nur die Ziehungen effizienter und sicherer gestalten, sondern auch die gesamte Kundenreise, von der Losbeschaffung bis zur Gewinnauszahlung, nahtlos und benutzerfreundlich abbilden.

Wie gestaltest Du Deine Rolle als CIO? Was macht heute einen erfolgreichen CIO aus?

Meine Rolle als CIO sehe ich in der Unterstützung und Optimierung von Unternehmensprozessen durch Digitalisierung. Technik ist dabei für mich nur ein Mittel zum Zweck. Ein Unternehmen braucht keine Technik an sich, sondern Prozesse, die sich optimal digital gestalten und abbilden lassen. Mein Ziel ist es, Lösungen zu bieten und die Wünsche der Fachabteilungen zu erfüllen, um die Unternehmensprozesse digital zu unterstützen und zu optimieren. Ein erfolgreicher CIO muss heute in der Lage sein, innovative Technologien einzusetzen, um Geschäftsprozesse effizienter und effektiver zu gestalten. Darüber hinaus muss ein erfolgreicher CIO nicht nur technisches Know-how besitzen, sondern auch in der Lage sein, ein starkes Team zu führen, die Mitarbeiter zu motivieren und eine Innovationskultur im Unternehmen zu fördern. Kommunikation und Kollaboration sind ebenso entscheidend, um die IT-Strategie mit den Unternehmenszielen zu verknüpfen.

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Was bedeutet für Dich Kundenzentrierung in der IT?

Kundenzentrierung in der IT bedeutet für mich, die Wünsche und Bedürfnisse der Fachabteilungen zu verstehen und diese in die IT-Strategie einzubinden. Noch wichtiger ist es jedoch, die IT aus der Perspektive des Endkunden zu betrachten. Bei der GKL denke ich an die IT aus Sicht der Spielteilnehmer. In früheren Positionen im Gesundheitswesen habe ich die IT sowohl aus der Perspektive der Ärzte und Pfleger als auch aus der der Patienten und Besucher betrachtet. Diese Kundenorientierung ist entscheidend, um sicherzustellen, dass die IT-Abteilung die Bedürfnisse aller Stakeholder erfüllt. Wir planen regelmäßige Benutzerfeedback-Schleifen durchzuführen und die Daten zu analysieren, um kontinuierlich Verbesserungen an unserer Plattform vorzunehmen und den Spielteilnehmern so das bestmögliche Erlebnis zu bieten.

Welche Rolle spielt die IT dabei das Unternehmen weiterzuentwickeln?

IT spielt eine zentrale Rolle in der Weiterentwicklung des Unternehmens. Sie ist das Vehikel, um Unternehmensprozesse abzubilden und zu automatisieren. Richtig umgesetzte Digitalisierung geht einen Schritt weiter und ermöglicht digital gedachte Prozesse. Das bedeutet, Prozesse und Services zu schaffen, die nur digital möglich sind. Die Aufgabe einer modernen IT und eines CIOs ist es, das Unternehmen zu digitalen Prozessen zu führen und so eine bisher unerreichte Effizienz und Serviceexzellenz zu ermöglichen. Eine moderne IT-Abteilung muss agil und anpassungsfähig sein, um schnell auf Marktveränderungen reagieren zu können. Durch kontinuierliche Innovationen können wir nicht nur unsere internen Prozesse optimieren, sondern auch neue Geschäftsmöglichkeiten erschließen und unseren Kunden innovative Produkte und Dienstleistungen bieten.

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Das Zusammenwachsen von SKL und NKL passiert nun auch auf Seiten von IT und IT-Systemen – wo sind dabei die wichtigsten Herausforderungen?

Die größte Herausforderung ist nicht die Technik, sondern der Transformationsprozess des gesamten Unternehmens. Die bestehenden Systeme laufen seit über 30 Jahren ohne größere technologische Veränderungen. Der Fokus liegt darauf, die Spiele von NKL und SKL sowie die komplexen Mechaniken und Provisionssysteme neu zu denken und digital abzubilden, ohne sich auf bisherige Lösungsansätze zu stützen. Es geht darum, alle Prozesse vom Losangebot im Webshop bis hin zur Gewinnauszahlung digital zu gestalten. Dies erfordert auch eine Transformation unserer Vertriebspartner, die Teil der neuen digitalen Prozesse sein werden, um ein nahtloses digitales Spielerlebnis für den Kunden zu ermöglichen. Neben der technischen Integration ist das Change Management eine wesentliche Herausforderung. Es ist wichtig, alle Stakeholder – von den Mitarbeitenden bis zu den Vertriebspartnern – in den Transformationsprozess einzubeziehen, Schulungen anzubieten und eine offene Kommunikation zu fördern, um Akzeptanz und Unterstützung für die neuen Systeme zu gewährleisten.

Wo siehst Du die Perspektiven für die SKL IT? Was sind Deine Entwicklungsziele?

Ziel ist es, nach Abschluss der Transformation ausschließlich Systeme aus der Cloud einzusetzen. Von Microsoft 365, welches wir dieses Jahr eingeführt haben, über unsere Lotteriesysteme bis hin zu virtuellen, cloudbasierten Ziehungsgeneratoren. Unser kompletter Neuaufbau der IT-Systeme ermöglicht uns neben dem digitalen Kundenerlebnis, sämtliche Prozesse nach ISO 27001 abzusichern, was in einem weiteren Schritt eine Zertifizierung nach den Standards der World Lottery Association (WLA) ermöglicht. Dies bietet unseren Kunden neben der staatlichen Garantie einen Nachweis, dass ihre Daten nach höchsten Standards verarbeitet werden.

 

Des Weiteren ermöglichen flexible, moderne, cloudbasierte IT-Systeme künftig schnellere Produktanpassungen an veränderte Anforderungen und Bedürfnisse der Kunden. Sie bieten mehr Möglichkeiten für Gamification und damit ein intensiveres Spielerlebnis für unsere Lotterieteilnehmer. Langfristig streben wir an, durch den Einsatz von KI und Machine Learning personalisierte Spielerlebnisse zu bieten und durch Big Data Analysen besser auf Kundenbedürfnisse einzugehen. Unsere Vision ist es, eine der fortschrittlichsten und sichersten Lotterieplattformen weltweit zu schaffen, die ständig weiterentwickelt wird, um immer auf dem neuesten Stand der Technologie zu bleiben.

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