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Die Jobs der Zukunft: Was wird aus einer Führungskraft in der neuen Arbeitswelt?

by Oliver Faerber

Das Paradoxe an der Digitalisierung – sie verlangt von Verkäufern, Technikern, Marketers und Personalmanagern einen Fokus auf das Menschliche. Daher ist das Motto von #IDEE2020 am 4. November 2020: Create the human-to-human experience. Hier treffen sich Führungskräfte aus unterschiedlichen Unternehmensbereichen um gemeinsam die Arbeitswelt der Zukunft zu gestalten. Denn in Abteilungssilos wird man den neuen Anforderungen von Mitarbeitern, Anwendern und Kunden nicht gerecht.

Jannike Stöhr befasst sich in ihrem podcast mit den neuen Arbeitswelten, Karrierepfaden und Jobprofilen, die gerade entstehen. Wir hatten konkrete Fragen an sie: Muss man wegen der zunehmenden Automatisierung jetzt um seinen Job fürchten? Und was wird denn eigentlich aus dem Chef, wenn sich Unternehmen von klassischen Hierarchien und Silos verabschieden?

#IDEE 2020 ~ 4. November, Wien

Create the human-to-human experience

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Jannike Stöhr über Jobs der ZukunftBringt die Digitale Transformation ein neues Heer an Arbeitslosen?

Oft wird gesagt, dass durch die Digitalisierung und Automatisierung viele Jobs wegfallen werden. Überall, wo etwas verschwindet, ist allerdings auch Platz für Neues. Ich habe mich deswegen auf die Suche nach den Jobs der Zukunft gemacht, um zu sehen, in welchen Feldern neue Berufe entstehen und was wir brauchen, um sie ausüben zu können. Ich glaube, dass jeder auch in der Zukunft seinen eigenen Platz in der Arbeitswelt finden kann. Die Frage ist, wie Arbeit in der Zukunft definiert sein wird. Weniger durchschnittliche Wochenarbeitszeit, Konzepte wie das Grundeinkommen und den Einsatz nach persönlichen Stärken und Vorlieben finde ich persönlich gar nicht so schlecht.

Die neue Arbeitswelt macht durchaus auch Angst. Sie bringt Macht- und Kontrollverlust, kostet via Automatisierung vielleicht sogar den eigenen Job. Wie kann jeder Einzelne mit diesen Ängsten besser umgehen?

Ich habe mich aus genau diesem Grund auf die Suche nach den Jobs der Zukunft begeben. Ich wollte wissen, ob die Angst berechtigt ist und ich wollte auch wissen, wie ich selbst mich vorbereiten kann auf die Veränderungen. Je länger ich mich mit diesem Thema beschäftige, desto zuversichtlicher werde ich. Es heißt ja immer, dass in der Zukunft Kompetenzen gebraucht werden. Eigenverantwortung, Kreativität und Kollaborationsfähigkeit sollte man zum Beispiel mitbringen. 2014 bin ich aus meinem Konzernjob ausgestiegen und wollte meine Berufung finden. Ich habe festgestellt, dass ich während der Suche diese Kompetenzen erworben und gestärkt habe. Das habe ich auch bei anderen beobachtet, die sich selbst erkundet und den passenden Job gesucht haben. Meine These ist also: Je besser ich mich kenne und nach meine Interessen, Stärken und Wertvorstellungen agiere, desto besser bin ich für die Arbeitswelt der Zukunft vorbereitet – die ja im Übrigen schon längst da ist, wenn auch noch nicht flächendeckend. Wenn man sich diese Chance vor Augen hält, dann verliert der Wandel ein stückweit von seiner Bedrohlichkeit und macht sogar Mut.

Kulturwandel steht in vielen Organisationen ganz oben auf der Agenda – Wo siehst Du denn die wichtigsten Handlungsfelder?

Kulturwandel finde ich total wichtig. Es heißt oft: Ohne Haltung funktioniere die Veränderung nicht, die gerade notwendig sei. Dem stimme ich zu. Die “Kompetenzen der Zukunft“ wurden zu lange nicht abgefragt und auch die Schule, die Gesellschaft und die momentane Arbeitswelt haben nicht zu ihrer Förderung beigetragen. Einzelbenotung in der Schule tötet Kreativität und Kollaboration, sagte mir Professor Ulli Weinberg neulich, als ich ihn für meinen Podcast interviewte. Das Gleiche findet auch oft noch in Arbeitssystemen statt. Belohnung, Bestrafung und Kontrolle sind überholt und nicht förderlich, damit sich die Menschen zukunftsfähig aufstellen.

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Wie sehen Karrierepfade in dieser Arbeitswelt aus? 

Der geradlinige Karrierepfad wird zur Seltenheit werden. Umsteiger werden nicht nur geduldeter, sondern auch gefragter. Erfahrungen in verschiedenen Disziplinen, Branchen und Berufen sind heute sehr wertvoll. Umsteigen müssen wir vermutlich alle in der Zukunft einmal. Unternehmen und Politik sollten unterstützend Räume und Rahmenbedingungen schaffen, um dazu zu lernen und sich zu verändern.

Was wird aus einer Führungskraft in der neuen Arbeitswelt?

Ein Befähiger, eine Befähigerin. Damit hat sie eine schöne Aufgabe, wie ich finde. Die Frage ist auch, haben nicht auch Führungskräfte Wünsche und Träume für ihre berufliche Zukunft? Mein Eindruck ist, dass viele Menschen die Führungslaufbahn aus Prestigegründen anstreben. Neulich erzählte mir eine Führungskraft, dass er am liebsten einen Campingplatz auf Neuseeland betreiben würde. Warum nicht, denke ich mir. Angst vor Statusverlust spielt da natürlich auch eine Rolle.

Wie sieht es mit unterschiedlichen Generationen aus?

Ich erlebe viele Menschen aus älteren Generationen als sehr aufgeschlossen und flexibel. Und manche jüngere Menschen als unsicher und konservativ. Von daher glaube ich, gibt es Typen, die mit den Veränderungen leichter umgehen können als andere. Aber jeder hat eine Chance und jeder kann die für sich nutzen, um sich gut aufzustellen.

#IDEE 2020 ~ 4. November, Wien

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