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CIO-Community vs. Corona – Wie Digital Experten dazu beitragen die Pandemie in den Griff zu bekommen … und was Sie tun können

by Fernando Ducoing

8 Schritte, wie man als CIO die Welt zu einem besseren Ort machen kann – Anfang 2020 haben wir mit unserem CIO ThinkTank dieses Thema aufbereitet. Da gibt es eine ganze Menge zu tun, von Nachhaltigkeit, Green IT bis zum Gestalten der gesellschaftlichen Transformation.

Als unsere Confare CIO OF THE DECADE Gewinnerin Anke Sax uns auf die Initiative „Digital Experten für die Corona-App“ aufmerksam gemacht hat, war klar, wir unterstützen das gerne. Im Bloginterview zeigt Anke noch weitere Wege, wie IT dazu beitragen kann, die größte Herausforderung unserer Generation zu bewältigen.

Welche Rolle spielt IT bei den großen Herausforderungen unserer Zeit?

Eine herausragende, zumindest sollte sie das tun. Wir stellen leider immer wieder fest, dass die Möglichkeiten von Technologie nicht gesehen und damit auch nicht immer angemessen genutzt werden.

Die Möglichkeiten von IT aufzuzeigen, halten wir für eine ganz wesentliche Aufgabe von CIOs und IT-Managern. Dazu ist es nötig, das Business zu verstehen, also auch dessen Bedürfnisse, Probleme und Herausforderungen. Noch besser ist es natürlich den Kunden so nah zu sein, dass man ihre Perspektive einnehmen kann und das Business beraten kann.

Anke Sax - Digital ExpertenWelche Technologien spielen dabei eine besondere Rolle?

Mit dieser Frage, tun wir uns immer etwas schwer. Wir bevorzugen den Ansatz in einem ersten Schritt zu verstehen, was das Businessmodell und darauf aufbauend das Betriebsmodell, das Operatingmodell ausmacht. In Abhängigkeit der angestrebten Businesslösung ist dann die passende Technologie zu wählen. Leider sehen wir das zu häufig umgekehrt, um hipp zu sein, macht man AI-Strategien, Big Data Strategien, entwickelt eine Blockchain oder lagert in die Cloud aus, um nur ein paar zu nennen.

Das ist dann auch unsere Antwort: All diese Technologien spielen eine herausragende Rolle, aber eben nicht losgelöst vom eigentlichen Problem, das es zu lösen gilt.

Die Anforderungen an den CIO ist es, nachdem er das Businessproblem verstanden hat, genau das richtige Tool, die richtige Technologie für dieses Problem anzubieten, schlussendlich zu implementieren und sich dabei nicht zu verzetteln.

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In welchen Bereichen sehen Sie aktuell das größte Potential für Informationstechnologie, um zu einem erfolgreichen Management der aktuellen Pandemie Situation beizutragen?

M.E. gibt es da mehrere Ansätze. Starten wir mit der Corona-Warn-App. Diese ist mit hohen Datenschutzstandards entwickelt worden. Nun stellen wir fest, dass diese – damals für richtig empfundene Lösung –im hier und jetzt Grenzen erreicht und dass es mehr als eine Überlegung wert ist, Lösungen zu entwickeln, die uns besser helfen Cluster zu erkennen. Das ist deshalb so wichtig, weil über diese Cluster die Infektion sehr schnell verbreitet wird. Dazu gibt es ein interessantes Video mit Christian Drosten. Für mich ist das eine klassische Frage, die mit – nehmen wir das alte Wort – Datenverarbeitung angegangen werden sollte. Dazu hat der Deutsche Städte- und Gemeindebund auch eine interessante Umfrage in Auftrag gegeben, die aufzeigt, dass die Bürger sehr wohl bereit sind Daten zu spenden, um bei der Pandemiebekämpfung zu helfen. Apps generell sollte man sich anschauen. Es gibt eine Unmenge, die wären zu sichten und wo sinnvoll, dann auch zu vernetzen. Vernetzung ist auch ein wichtiges Stichwort, all die Beteiligten, ob es nun Gesundheitsämter, Epidemiologen, Virologen oder Krankenhäuser sind. Es gibt sehr viel dezentrale Datenhaltung, für die es zu überlegen gilt, diese für die Bekämpfung der Pandemie zentral zusammenzufassen. Hierfür kann SORMAS (Surveillance, Outbreak Response Management and Analysis System) i.V.m. DEMIS (Deutsches Elektronisches Melde- und Informationssystem für den Infektionsschutz) eine Grundlage bieten, aus vorhandenen Komponenten zügig ein integriertes digitales Meldesystem zu schaffen – am besten gleich mit der CWA (Corona Warn App) und deren Kontakt-Tagebuch verknüpft.

Anke Sax - Digital Leader of the YearDann gibt es auch Lösungen, um Begegnungen zu reduzieren, z.B. Abstandstracker, ob mobil oder videogestützt. Wichtig ist selbstverständlich, das so zu gestalten, dass der Datenschutz immer gewährleistet ist. Es gibt auch viele tolle Ideen um die Virenlast zu senken. Recht einfache wie eine CO2-Ampel oder einen CO2-Timer, aber auch aufwändigere wie Luftreiniger, die nachweislich 90% der Aerosole reduzieren. Diese könnte man z.B. in Schulen, Büros oder Restaurants einbauen. Das Max-Planck-Institut hat da eine ganz pfiffige Lösung, die mit 200 € pro Raum auch recht preiswert ist.

Homeoffice funktioniert ja in weiten Teilen schon großartig, zumindest auf der technologischen Seite. Homeschooling hat da noch Nachholbedarf. Es fängt bei den Geräten an, wenige Schulen sind ausreichend ausgestattet und auch nicht alle Schüler haben eigene Geräte und einen Vertrag mit ausreichend Datenvolumen. Es geht über die Wartung und die Netzwerkinfrastruktur weiter und dann haben wir noch nicht von Software gesprochen, die den Lehrern helfen, auch oder gerade einen Unterricht digital und pädagogisch wertvoll gestalten zu können.

Was kann man als CIO dazu beitragen, diese Potenziale nutzbar zu machen?

Wir können deutlich machen, zu was Technologie in der Lage ist und dabei helfen, die teilweise berechtigten, aber häufig auch unbegründeten Ängste abzubauen.

Jürgen Renfer - Digital ExpertenWie kann die CIO Community dabei unterstützen?

Treiben Sie mit uns den Diskurs, teilen Sie dieses Interview in ihrem Netzwerk, gehen Sie in Gespräche mit Ihnen und helfen Sie uns mit, handhabbare Lösungen zu entwerfen. Unterstützen Sie die Initiative „Digital Experten für die Corona App“. Machen Sie am 10.12.2020 mit beim App-Aktionstag. Sprechen Sie mit Ihrer Geschäftsleitung, mit Vereinskollegen und Freunden und überlegen Sie, was Sie ganz konkret in ihrem privaten und beruflichen Umfeld auf die Straße bringen können. Gibt es eine Möglichkeit eine Schule vor Ort mit Rat und Tat zur Seite zu stehen? Kennen Sie einen Bürgermeister, einen Politiker, Medien, die interessiert an diesem Thema sind. Sprechen Sie mit Ihnen und treiben Sie, wo immer möglich den Diskurs und zeigen mit prototypischen Anwendungen, was gehen kann. Sprechen Sie darüber, was Sie bewegt und was Sie bewegt haben.

Wir geben in Deutschland für den November Lockdown 14 Mrd. € Steuergelder aus, mit jeder Woche wird das mehr. Helfen Sie mit, dass auch andere Lösungen neben der so wichtigen AHA-L-Regel eine Chance haben, umgesetzt zu werden.

Eine gute Basis für den Diskurs ist sicher auch unser beigefügtes >Positionspapier – HIER<
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