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Erfolgreich in die Zukunft – die 5 wichtigsten Handlungsfelder für den CIO

by Annecilla Sampt

Eine isolierte Kompetenz für Informationstechnologie bringt das Unternehmen nicht weiter. Kompetenzen für Prozesse, Digitalisierung und IT müssen in einer Hand liegen – nur so werden Unternehmen zukünftig ihre Ziele erreichen. Im Rahmen der Confare Konferenz Be CIO am 13. September 2017 in Köln verrät uns Robert Sieber, IT-Management Blogger und Podcaster und CIO der Technischen Universität Dresden AG die 5 wichtigsten Handlungsfelder für den CIO für Zukunftssicherheit und unternehmerischen Erfolg.

Was sind aus Deiner Sicht die 5 wichtigsten Handlungsfelder für den CIO, um die IT zukunftssicher aufzustellen?

Ich mag gar nicht mehr von IT sprechen. Als ein Handlungsfeld für die Unternehmer sehe ich, dass eine isolierte Kompetenz für Informationstechnologie das Unternehmen nicht weiterbringt. Für mich ist es notwendig, dass die Kompetenzen für Prozesse, Digitalisierung und IT in einer Hand liegen. Auf Basis dieser drei Punkte werden Unternehmen zukünftig Ihre Ziele erreichen.

Habe ich als CIO die Anspruchshaltung, dass ich dafür genau der richtige Ansprechpartner im Unternehmen bin, dann darf ich mich mit diesen Themen auseinandersetzen:

  1. Prozesskompetenz – Egal ob wir über Digitalisierung nach innen oder außen sprechen, es geht immer darum, die Abläufe bestmöglich zu unterstützen und zu automatisieren. Dabei ist die Hürde weniger die Automatisierung des Ablaufs, sondern der Prozess an sich.
    Ich darf die IT zum Prozessberater entwickeln. Ich brauche Menschen, die gemeinsam mit dem Unternehmen und den Kunden Prozesse analysieren, dokumentieren und schrittweise verbessern. Erst danach geht es um die Automatisierung. Dafür dürfen meine Mitarbeiter Werkzeuge aus der Moderation, Business Analyse und dem Change-Management beherrschen.
  2. Business-Modell-Entwicklung – Gehen wir davon aus, dass das Wissen über lukrative, digitale Geschäftsmodell im Unternehmen vorhanden ist, braucht es eigentlich nur jemanden, der dieses hebt. Ich erlebe häufig, dass es einen Moderator braucht. Jemanden, der methodisch durch den Prozess führen kann und sich nicht scheut Wahrheiten auszusprechen.
    Mit der anstehenden Veränderung treffen wir die Urangst des Menschen und greifen die einzelnen Fürstentümer im Unternehmen an. Die Fachbereiche untereinander tun sich damit meist schwer.
    Da braucht es den Externen, der den Auftrag hat, genau diesen Status Quo ins Wanken zu bringen. Das muss nicht immer der externe Berater sein. Diese Aufgabe kann ich als CIO durchaus übernehmen. Insbesondere dann, wenn ich als Input das Wissen um die technologischen Möglichkeiten mitbringen.
  3. Serviceorientierung – Für mich ist Serviceorientierung die Grundlage für mein Geschäft. Das Ausrichten aller Aktivitäten auf das Dienen. Ich möchte, dass der Endkunde und der Kunde im Unternehmen stets ein einwandfreies Serviceerleben haben. Wichtig dafür ist die Haltung eines jeden einzelnen Mitarbeiters. Der Fokus liegt auf der Kundenzufriedenheit und nicht auf der Einhaltung von uralten Prozessen, Regeln und Policys. Dazu gehören für mich Stichworte wie Servicekatalog, Business Services, Preise, Agilität, MVP und Automatisierung.
  4. Provider Management – Die IT entwickelt sich weg vom Betreiber der Services hin zum Einkäufer und Dirigent von externen Services. Damit brauche ich Fähigkeiten für die Steuerung der Lieferanten. Ich brauche eine Service-Providing-Strategie und eine entsprechende Governance, welche die Zusammenarbeit regelt.
  5. Transformations-Management – Bei den vorgenannten Handlungsfeldern geht es immer um Menschen. Menschen dürfen sich entwickeln, verändern und neue Menschen mit anderen Skills werden für die Aufgaben benötigt. Und alles allein ist schon viel mehr als das, was wir unter Veränderung zusammenfassen. Es ist eine komplette Transformation der heutigen IT-Organisation. Dafür brauch es Empathie, Werkzeuge und die Ausdauer eine solche Transformation zu starten und zu beenden.

Welche Bedeutung hat die IT für Innovation und Kreativität im Unternehmen?

Kreativität entsteht, wenn es in einem Unternehmen gute Rahmenbedingungen gibt. Als Unternehmer muss man Kreativität zulassen wollen. Ist alles auf kurzfristige, monetäre Ziele ausgerichtet, werden die Menschen diese auch erreichen. Sie werden dabei auch kreativ, allerdings nicht im Sinne der Weiterentwicklung und Innovation.

Für Innovation bedarf es einmal der Kreativität und auf der anderen Seite auch einen Innovationsprozess mit seinen Werkzeugen.

Die IT kommt an zwei Stellen ins Spiel: Einmal um den Fachabteilungen zu zeigen, was heute technisch alles möglich ist, um den Gedankenraum zu erweitern. Die zweite Stelle ist dann das Prototyping: Die schnelle Umsetzung von Ideen, um damit Erfahrungen zu sammeln und Feedback vom Markt zu bekommen.

Was ist eine moderne Auslegung von Be CIO im digitalen Zeitalter?

Als CIO übernehme ich Verantwortung für die Ziele meines Unternehmens. Und damit meine ich nicht, dass ich mein Budget einhalte. Die IT ist Teil der Wertschöpfungskette und dementsprechend handle ich.

Netzwerke aufbauen und pflegen – intern wie extern. Vor allem interdisziplinär. Be CIO bedeutet Ideengeber zu sein – und irgendwo müssen die Ideen ja herkommen.

Wie wichtig sind Allianzen und digitale Ökosysteme für den Erfolg als CIO? Wie kann man diese gestalten und pflegen?

Wie gesagt, der CIO ist Netzwerker. Das gilt sowohl auf der persönlichen als auch auf der technischen Ebene. Es ist überhaupt nicht sinnvoll und nötig alles selber zu produzieren. Im Gegenteil: Konzentriere ich mich in der Produktion auf das, was wirklich Alleinstellungsmerkmale erzeugt und kaufe den Rest zu, dann ist das effektiv. Dafür brauchen wird Allianzen und nutzen digitale Ökosysteme. Die Nutzung von vorhandenen Komponenten ist entscheidend für eine möglichst kurze Time to Market.

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Für mich ist der Einkauf von Diensten das A und O. Leider funktioniert das in der Enterprise-IT noch lange nicht so gut, wie in anderen Bereichen. Mit meinem Blog (www.different-thinking.de) habe ich immer das ideale Beispiel vor Augen: Die gesamte Funktionalität besteht aus einer großen Zahl von Diensten. Diensten, die teilweise nur eine spezifische Funktion liefern und sich perfekt ins Gesamtbild einpassen.

Das eigene Ökosystem findet man sicher nur durch ausprobieren und testen. Wie in der Enterprise Architektur üblich, darf man sich auf die wichtigen Kernkomponenten festlegen und alle anderen dürfen dann damit zusammenarbeiten.

Wichtig für die Pflege und den Erhalt ist eine adäquate Bezahlung der genutzten Dienste. Nur so kann jeder einen Beitrag leisten, dass es eine Entwicklung gibt. Reale Kontakte zu den Menschen hinter den Diensten ist meist nicht so einfach möglich. Digitalisierung und Globalisierung bringen hier Produzenten und Konsumenten von verschiedenen Erdteilen zusammen.

Treffen Sie Robert Sieber auf der Confare Konferenz Be CIO, welche am 13. September 2017 in Köln stattfindet. Im Rahmen der Konferenz werden Unternehmen mit dem IDEAward ausgezeichnet, die sich erfolgreich den Herausforderungen der digitalen Transformation stellen. Die Anmeldung für Anwender, CIOs und IT-Manager ist kostenlos.

Mehr von Robert Sieber:  „Das Erstellen von IT-Budgets ist Verschwendung von Lebenszeit“

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