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gesundheitsheldinnen.de – wie unser Gesundheitssystem durch die Digitalisierung von Gesundheitsvereinen profitiert

by Bianca Bogad-Frey

NEU im ConfareBlog
Claudia Di Chio & Stephan Barth (gesundheitsheldinnen.de): gesundheitsheldinnen.de – wie unser Gesundheitssystem durch die Digitalisierung von Gesundheitsvereinen profitiert

gesundheitsheldinnen.de - wie unser Gesundheitssystem durch die Digitalisierung von Gesundheitsvereinen profitiert

Claudia Di Chio und Dr. Stephan Barth sind Gründer von gesundheitsheldinnen.de. In diesem Blogbeitrag geben sie zum besten, wieso das Ehrenamt unabdingbar für unser Gesundheitssystem ist, warum es mehr digitale Kompetenz braucht und vieles mehr.

Was hat euch dazu bewegt, die Plattform Gesundheitsheldinnen ins Leben zu rufen?

Claudia: Die Grundlage war meine ehrenamtliche Arbeit für einen Verein, der Betroffene und Angehörige einer seltenen Erkrankung unterstützt. Ich habe mich gefragt, wie ich als ehrenamtliches Vorstandsmitglied mehr Sichtbarkeit für diese Erkrankung und die Arbeit dahinter erzielen kann, gerade weil sich so viele Menschen mit ganzer Kraft engagieren.
Mit dieser Überlegung bin ich auf Dr. Stephan Barth zugegangen, weil er auf LinkedIn eine große Reichweite hat. Mutig fragte ich ihn, ob er unserem Verein mal seine Reichweite „ausleihen“ würde.
Stephan hat unseren Verein dann kuratiert, worauf sich viele weitere Vereine bei ihm gemeldet haben. Stephan hatte dann die Idee, gesundheitsheldinnen.de zu gründen und so kam alles ins Rollen.

Stephan: Genau so wars. Claudia hat mir durch ihre Anfrage einen echt gesunden Stupser gegeben zu realisieren, wie groß der Bedarf bei den Gesundheitsvereinen ist, eine größere Sichtbarkeit und dadurch auch bessere Einbindung in die Gesundheitsversorgung und Zugang zu Ressourcen zu erhalten. Ich habe auch über viele Jahrzehnte ehrenamtlich gearbeitet und daher hat dieser Stupser ausgereicht, dieses Vorhaben nun engagiert und mit viel positiver Energie umzusetzen.

Wie definiert ihr gesundheitsheldinnen – und warum braucht es gerade jetzt mehr Sichtbarkeit für sie?

Stephan: Der erste Gesundheitsmarkt mit Ärztinnen und Ärzten, Apotheken, Krankenhäusern und Krankenkassen ist beitrags- und steuerfinanziert. Der zweite, privatwirtschaftliche Gesundheitsmarkt fährt erhebliche wirtschaftliche Gewinne ein.

Im sog. dritten Gesundheitsmarkt, in dem Vereine, Selbsthilfegruppen, ehrenamtliche Netzwerke und Betroffeneninitiativen aktiv sind, wird eine unschätzbar wertvolle Arbeit geleistet. Das ist die Arbeit im Ehrenamt.

Claudia: Obwohl sie so viel bewirken, bleibt ihr Engagement meistens unsichtbar. Das gilt nicht nur für das, was Ehrenamtliche konkret tun. Auch fehlt die digitale Sichtbarkeit oft. Neben der wenigen Anerkennung und Wertschätzung ihrer Arbeit fehlt auch der systematische Zugang zu Fördermitteln oder Spenden.

Stephan: Dabei liegen gerade hier die Innovationskraft und die Menschlichkeit, die unser öffentliches Gesundheitswesen heute mehr denn je braucht.
Die Zeit für mehr Sichtbarkeit ist überreif.

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Welche Rolle spielt digitale Kompetenz im Gesundheitsverein der Zukunft?

Claudia: Digitale Kompetenz ist auch für Gesundheitsvereine unverzichtbar.
In den Vereinen steckt Wissen und Erfahrung aus der Praxis, dem Leben und persönlicher Erfahrung. Doch ohne digitalen Zugang ist dieses Potenzial schwer oder gar nicht auffindbar.

Was fehlt, ist also nicht das Wissen. Es fehlt an Zugängen, an Sichtbarkeit, an Unterstützung und an Orientierung. Gleichzeitig haben sie Netzwerke, die anderen Menschen helfen können.

Stephan: Wir wollen Gesundheitsvereine unterstützen, ihre digitalen Kompetenzen aufzubauen, denn sonst klafft die Schere zwischen den ersten beiden Gesundheitsmärkten und dem dritten Markt der Vereine bald noch stärker auseinander. Die digitale Kompetenz wird in Zukunft noch mehr darüber entscheiden, Zugang zu Ressourcen und gesunder Wertschöpfung zu haben. Auch und gerade für Vereine daher sehr wichtig, sich hier zu entwickeln.

Wo scheitert aktuell die Zusammenarbeit zwischen Ehrenamt, Versorgung und Förderinstitutionen?

Stephan: Die Zusammenarbeit scheitert immer dann, wenn es keine Schnittstelle zwischen den genannten Bereichen gibt. Ehrenamtliche leisten zwar wichtige Arbeit vor Ort, wo die Menschen in ihren verschiedenen Lebenswelten sind. Sie sind aber selten in bestehende Versorgungsstrukturen eingebunden. Dabei könnten gerade sie viel beitragen, weil sie nah an den Betroffenen sind. Uns geht es nicht darum, bestehende Strukturen zu ersetzen, wir wollen sie sinnvoll ergänzen.

Auch der Zugang zu Förderinstitutionen oder Förderprogrammen ist schwierig. Viele Programme kommen bei den Vereinen nicht an. Entweder weil sie von den Vereinen nicht gesehen werden oder weil den Vereinen einfach die Zeit fehlt, sich durch die Vorgaben zu arbeiten. Oder es fehlt das Wissen, wie man überhaupt an Fördermittel kommt.

Claudia: Wir wollen genau da ansetzen. Es geht um die Brücke zwischen Digitalisierung und den Menschen in der Gesundheitsversorgung.

Euer Versprechen: Sichtbarkeit für jene, die sonst übersehen werden – wie bringt man das Ehrenamt ins digitale Rampenlicht, ohne es zu verbiegen?

Claudia: Verbiegen wollen wir niemanden. Es geht uns auch nicht um ein Rampenlicht – auch wenn das Ehrenamt es verdient hätte, genau dort zu stehen und die Anerkennung zu bekommen, die es verdient.

Den Begriff Rampenlicht nehme ich aber gerne auf, weil es insofern wichtig ist, damit Themen, Krankheiten und Wissen generell eine gewisse Aufmerksamkeit bekommen. Denn genau das kann dazu beitragen, dass Menschen geholfen werden kann.

Vereine haben auf unserer Plattform die Möglichkeit, sich zu zeigen, sich zu vernetzen und ihre Themen voranzubringen. Sie können sichtbar werden, ohne sich dafür zu verbiegen.

Das Ehrenamt ist ein relevanter Teil der Gesundheitsversorgung, denn es ergänzt auch das Versorgungssystem an vielen Stellen. Das wollen wir sichtbar machen.

Stephan: Wir kommen selbst aus dem Ehrenamt und kennen viele dieser Herausforderungen aus eigener Erfahrung. Diese persönlichen Erfahrungen geben uns im Übrigen auch die positive Energie, unser Vorhaben gemeinnützig und erfolgreich aufzubauen und nachhaltig zu entwickeln.

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Wenn ihr einen Wunsch an Politik, Wirtschaft und Gesellschaft frei hättet – was müsste passieren, damit gesundheitsheldinnen.de eine große Wertschöpfung für die Gesundheitsversorgung erreicht?

Claudia: Ich wünsche mir, dass Politik, Krankenkassen und auch die Wirtschaft erkennen, wie groß die Wirkungskraft des Ehrenamts ist. Viele reden über Versorgungslücken, sehen aber nicht, dass an vielen Stellen Ehrenamtliche bereits füllen, was sonst fehlen würde. Wenn Fördermechanismen niedrigschwelliger würden und es verlässliche Partnerschaften mit zivilgesellschaftlichen Akteuren gäbe, könnten wir gemeinsam viel mehr bewirken.

Stephan: Mein Wunsch wäre, dass das Gesundheitssystem endlich lernt, soziale Innovation systemisch zu denken. Wir brauchen nicht nur digitale Lösungen, Robotik und moderne Prävention, sondern auch den Mut, für die Umsetzung dieser Ziele bereits Bestehendes zu verbinden. Wenn Politik, Kassen und Institutionen bereit sind, mit uns als gleichwertige Partner zusammenzuarbeiten, dann kann gesundheitsheldinnen.de einen echten Unterschied machen. Die Wertschöpfung entsteht nicht im technischen System allein, sondern im ZusammenWIRKEN von Menschen.

Welche Wirkung möchtet ihr mit Gesundheitsheldinnen in fünf Jahren konkret erzielt haben?

Claudia: Ich wünsche mir, dass in fünf Jahren kein engagierter Gesundheitsverein mehr das Gefühl haben muss, übersehen oder allein zu sein. Dass es selbstverständlich ist, dass sich Betroffene digital vernetzen, Wissen teilen und gemeinsam Lösungen entwickeln. Und dass Fördermittel nicht mehr an Strukturen scheitern. Dass sie dort ankommen, wo sie gebraucht werden. Wenn wir das schaffen, dann hat gesundheitsheldinnen.de seine Wirkung entfaltet und sichtbar etwas verändert.

Stephan: In fünf Jahren wollen wir die Plattform als ein buntes und vitales digitales Ökosystem geschaffen haben, die im ganzen Land wirkt. Alle Vereine in der Gesundheitsversorgung sollen sich über unsere Plattform vernetzen können, Zugang zu Ressourcen haben und als feste Partner in der Gesundheitsversorgung anerkannt sein. Und ich wünsche mir dabei auch, dass wir messbar dazu beitragen können, Versorgung gerechter, präventiver und menschlicher zu gestalten. Indem wir zeigen, was möglich ist, wenn man Engagement nicht nur würdigt, sondern strukturell einbindet.

Gesundheitsheldinnen.de verbindet Menschen mit Menschen, die Gesundheit wertschätzen und wertschöpfen.

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