Die #IDEE2021 Konferenz war ein voller Erfolg! Es wurden innovative Ideen gefeiert und die digitale Transformation, die durch den Digitalisierungsschub mit Corona immer weiter in den Vordergrund rückt, wurde in den Blick genommen. Experten aus verschiedenen Abteilungen wie IT, Service, Marketing & Sales oder HR haben sich damit beschäftigt und den Teilnehmern präsentiert woran sie in Ihrem Unternehmen gerade arbeiten.
Im #ConfareBlog stellen wir einige Themen vor, die die Branche gerade beschäftigen und welche Ideen und Ansätze die Experten dafür haben.
Automatisierung/ Hyperautomation
Die Automatisierung beschäftigt uns im digitalen Zeitalter immer mehr. Sie soll Abläufe erleichtern, Prozesse beschleunigen. Die extreme Variante davon ist die Hyperautomatisierung. Auch darüber wurde auf der #IDEE2021 Konferenz heiß diskutiert.
Automatisierung ist eine Reise, eine strategische Initiative, ein „Change“, also ein Wandel in der Organisation. Sicherlich machen Automatiserungsprozesse nicht für jedes Unternehmen Sinn, aber sie können helfen Abläufe zu standardisieren, auf das Wesentliche zu reduzieren und den Mitarbeitern damit eine große Stütze sein. Besonders mit dem Einsatz von Robotics werden immer mehr Tätigkeiten in der Zukunft automatisiert.
Der Prozess zur Automatisierung hat einen gewissen Ablauf. Das wichtigste ist laut Roland Wiesmüller und Peter Markom von T-Systems die Governance. Es braucht eine Plattform wie z.B. Camunda, die jede Prozessinstanz jederzeit aufrufen kann. Die richtigen Informationen müssen zur richtigen Zeit zur Verfügung stehen. Dafür benötigt man Skripte und Systemschnittstellen. Automatisierung beginnt mit der Datenerfassung und Validierung. Dann kommt es zur Ablauf-Automatisierung, schließlich zur Task-Automatisierung.
In den letzten Jahren haben sich in der Digitalisierung immer mehr Hybridmodelle durchgesetzt, nicht erst seit Corona. Das Ziel auf dem Weg zur Automatisierung ist die Entwicklung einer Botfactory. Viele Unternehmen scheitern daran. Denn vor dem Automatisierungsprozess kommt es auf das Skalieren an, man muss zuerst standardisieren bevor man automatisieren kann. Wenn gewisse Prozesse automatisiert werden, bietet das auch die Möglichkeit für Innovationen in anderen Bereichen.
„Data in Motion“- Digitale Geschäftsmodelle in Echtzeit ermöglichen/Use von Data zur Effizienzsteigerung
Daten sind die Energiequelle von Technology. Es ist an der Zeit Daten neu zu denken.“
Gerald Tretter, Bearing Point
Die Datenbehandlung hat durch den Digitalisierungsschub einen immer größer werdenden Stellenwert. Daten müssen in Echtzeit ineinander fließen, sie müssen in Bewegung gebracht werden. Echtzeitdaten müssen nicht nur geschickt sondern gleichzeitig auch weiterverarbeitet werden und korrelieren, was z.B. mit der Software Kafka möglich ist. Man muss die Altsysteme mit den neuen verbinden, dann kann es auch zu Innovationen kommen.
Bei den meisten Daten ist es wichtig, sie so früh wie möglich zu bekommen. Es kommt immer mehr zu einem Paradigmenshift, viele Anwendungen werden in die Cloud gegeben. Doch man kann nicht alle Daten mit der Cloud verarbeiten. Das datenbasierte Unternehmen der Zukunft soll, mithilfe der Confluent Cloud, zu einem Self Driving Car werden.“
Kai Wähner, Confluent
Die heutige Datenlandschaft hat viele Herausforderungen zu bewältigen:
- Die steigende Daten-Utopie
- Governance
- Business Apps und KI Skalierung
- Hohe IT-Kosten
Daher wird die Transformation zu einer datengetriebenen Organisation immer relevanter.
Wie wird man zum datengetriebenen Unternehmen?
Zuerst braucht es einmal eine Strategie, dann Governance, geeignete Architektur und technologische Tools, es kommt zur Implementierung, Kontingenz und schließlich zu einer Verbesserung der Datenqualität (Monitoring).
Die Experten sind sich einig, es gilt: der Weg ist das Ziel. Man muss sich Aspekte immer wieder neu überlegen. Wie kommt man von der Vision zur Rollenbildung, welche KPIs müssen betrachtet werden? ect.
Agilität/ Transparente Kommunikation
Das allbekannte Thema “Agilität” ist bei dem digitalen Wandel, natürlich immer noch sehr aktuell, so hörte man auch bei #IDEE2021 davon.
Es braucht Agilität um Kontinuität zu gewährleisten. Man muss die Zukunft sowohl erfinden, als auch mitgestalten um langfristig zu existieren. Wenn ein Supertanker auf seiner normalen Route immer schnell und effizient ist, aber bei Abweichungen große Probleme entstehen, braucht es Agilität und vielleicht stattdessen ein Schnellboot.“
Gerhard Kunit, Wiener Netze
Aber wie kann in einer Phase wo Agilität gefragt ist auch Platz für Innovation sein?
Ein wichtiges Element von Agilität ist es auf Bestehendes zurückzugreifen und nicht alles neu zu erfinden. Innovation ist dynamisch, ein Kontinuum, wie eine Spirale. Damit Innovation stattfinden kann muss es immer zu Rückkopplungsschritten kommen, wie bei agilem Handeln auch. Die ältesten Informationen müssen irgendwann vergessen werden und die jüngsten stärker auf das Projektdesign wirken, damit dann auch die Geschwindigkeit zunimmt und sich etwas Innovatives entwickeln kann.
Frank Bieser (Managing Partner, Frank Bieser Consulting) beschreibt die Schritte von Innovation folgendermaßen:
- Man muss zuerst die Marschrichtung bestimmen
- Die Kunden verstehen
- Aufgaben klären
- Eine Lösung finden (Hypothesen testen)
- MVPs bauen
- Experimente durchführen (manchmal sind Rückkopplungsschritte notwendig)
- Reflektieren und vor allem daraus LERNEN
Ein Unternehmen muss nicht stabil, sondern widerstandsfähig sein, um nachhaltigen Erfolg zu erbringen.“
Frank Bieser, Frank Bieser Consulting
Bieser und Kunit sprechen auch darüber, dass der Begriff Agilität mittlerweile zu einem Un-Wort mutiert zu sein scheint, durch die häufige Thematisierung in der Branche und das Fehlen konkreter Lösungswege. Damit das Thema auch bei den Mitarbeitern besser ankommt, müsse man verschiedene Arbeits- und Sichtweisen einbinden und vor allem auch mehr Feedback, so entstehe mehr Lockerheit mit dem Thema.
Automatisierung, Datamanagement und Agilität sind relevanter den je. Jedoch muss jedes Unternehmen individuell einschätzen inwieweit sich Veränderungen in diese Richtung lohnen und ob der Weg zum datengetriebenen Unternehmen der richtige ist.
Mit dem Confare NEWSLETTER am neuesten Stand bleiben. Gemeinsam.Besser.Informiert