NEU im #ConfareBlog
ImpactAward Nominee André Geier (Bundesministerium für Klimaschutz) – Digitalisierung ist weniger technologiegetrieben, sondern beginnt beim Menschen
Der Confare ImpactAward sucht auch dieses Jahr wieder nach den IT-Entscheider:innen, die die IT im letzten Jahr besonders geprägt haben. Wer gewinnt, entscheiden Sie! Am 15.05.2025 startet das Voting via Voting-App. Hier können Sie täglich für Ihre:n Favorit:in abstimmen. Wenn Sie sich selbst dem Rennen stellen wollen, können Sie HIER einreichen. Der Confare ImpactAward wird am Confare CIOSUMMIT Frankfurt am 30. September 2025 verliehen. Holen Sie sich Ihr Ticket.
André Geier – Referatleiter IT, CTO beim Deutschen Bundesministerium für Wirtschaft und Klimaschutz – ist einer der Top-Anwärter auf den Confare ImpactAward. In seinem exklusiven Blogbeitrag spricht er über die digitale Transformation in der öffentlichen Verwaltung, wieso Datenschutz und Innovation sich nicht ausschließen und vieles mehr.
Wo steht die Digitale Transformation der Öffentlichen Verwaltung?
Wir sind mittendrin – zwischen alten Formularwelten und neuen Plattformen. Die digitale Transformation der öffentlichen Verwaltung ist kein Sprint, sondern ein Marathon mit Hindernissen und ein paar überraschenden Wendungen. Aber: Der Wille zur Veränderung ist da, und das ist der Gamechanger. Jetzt geht es darum, Silos aufzubrechen, modern zu denken und Technologien nicht nur einzuführen, sondern smart zu nutzen. Digitalisierung darf nicht auf „PDF statt Papier“ reduziert werden – sie muss echte Prozesse vereinfachen und das Leben der Menschen verbessern. Digitalisierung ist weniger technologiegetrieben, sondern beginnt beim Menschen.
Wie kann man als CIO oder IT-Entscheider den Spagat zwischen Effizienzsteigerung und Bürgerfreundlichkeit meistern?
Indem man nicht entweder-oder denkt, sondern beides gemeinsam gestaltet. Effizienz entsteht, wenn Prozesse sauber durchdacht und digital unterstützt werden – Bürgerfreundlichkeit, wenn wir uns trauen, aus der Perspektive der Nutzenden zu denken. Das eine schließt das andere nicht aus, im Gegenteil: Wenn Bürger:innen merken, dass Dinge einfach, verständlich und schnell funktionieren, dann sind wir effizient und serviceorientiert unterwegs. Dazu gehört aber auch: zuhören, testen, verbessern – iteratives Arbeiten ist kein Buzzword, sondern essenziell.
IT mit Impact trifft man am besten beim Confare CIOSUMMIT Frankfurt. Melden Sie sich HIER an.
In der Verwaltung werden enorme Mengen an Daten verarbeitet. Wie kann sichergestellt werden, dass Datenschutz und Datensicherheit nicht zum Innovationskiller werden?
Datenschutz ist kein Gegner der Innovation, sondern ihr Bodyguard. Wenn wir ihn früh mitdenken und nicht als lästiges Add-on sehen, können wir sicher und innovativ zugleich agieren. Wichtig ist, dass wir Fachbereiche, IT und Datenschutz als Team verstehen – mit gemeinsamen Zielen und klarer Kommunikation. Es geht um „Privacy by Design“ und „Security by Default“ – also um Technologien und Prozesse, die von Anfang an Vertrauen schaffen. Innovation braucht Sicherheit – sonst bleibt sie ein Strohfeuer.
Oftmals liegt der Schlüssel zum Erfolg nicht nur in der Technologie, sondern in der Organisation und den Menschen dahinter. Wie gelingt der Kulturwandel in der Verwaltung?
Mit Mut, Neugier – und einer ordentlichen Portion Geduld. Kulturwandel ist wie ein Update fürs Mindset: Man muss die Menschen mitnehmen, statt sie zu überrollen. Dazu braucht es Räume für Dialog, Experimentierräume und vor allem Führungskräfte, die Wandel vorleben, nicht nur verwalten. In meinem Team arbeiten wir mit agilen Methoden, setzen auf Vertrauen und Selbstverantwortung – und feiern auch mal die kleinen Schritte. Kulturwandel ist nicht laut, sondern nachhaltig. Und manchmal hilft ein Serious Game mehr als zehn PowerPoint-Folien.
Wie gestaltest Du Deine Rolle als CTO?
Ich sehe mich als Brückenbauer – zwischen Technik und Strategie, zwischen Menschen und Systemen. Meine Aufgabe ist es, das IT-Referat so aufzustellen, dass wir flexibel auf Veränderungen reagieren können, resilient bleiben und die Kolleg:innen im Haus optimal unterstützen. Ich will den digitalen Wandel aktiv gestalten, nicht nur begleiten. Und ganz ehrlich: Manchmal bin ich auch derjenige, der sagt „Das machen wir jetzt einfach mal anders“ – mit Augenmaß, aber auch mit Überzeugung.
Sie wollen vorab schon einmal durch die ersten Nominees des Confare ImpactAwards schmökern? HIER finden Sie eine Liste der Nominees.
Warum ist es eine gute Idee, eine Karriere in der IT der Verwaltung anzustreben? Was sind Deine Tipps, wenn man eine solche einschlagen möchte?
Weil du hier nicht nur Code schreibst oder Systeme betreibst, sondern echten Impact erzeugst. Du gestaltest mit deiner Arbeit das Zusammenleben in unserer Gesellschaft – was gibt’s bitte Cooleres? Mein Tipp: Bring Neugier mit, hab keine Angst vor komplexen Strukturen und such dir Gleichgesinnte. Die Verwaltung ist im Wandel – und wir brauchen Leute, die Lust haben, genau diesen Wandel mitzugestalten. Also ja: Komm rein, bring frischen Wind mit, und sei Teil der Veränderung. Entfessle deine IT-Superkräfte und werde IT-Superheld:in.
Wieviel gesellschaftliche Verantwortung trägt man als Führungskraft? Was bedeutet das für Dich in der täglichen Praxis?
Enorm viel – denn jede Entscheidung wirkt sich auf Menschen aus. Als Führungskraft in der Verwaltung hast du nicht nur Verantwortung gegenüber deinem Team, sondern auch gegenüber der Gesellschaft. Für mich bedeutet das: Haltung zeigen, transparent handeln und immer wieder reflektieren. Ich frage mich regelmäßig: Was brauchen meine Leute, um gut arbeiten zu können? Und was braucht die Gesellschaft von uns als Verwaltung? Wer Verantwortung übernimmt, muss nicht perfekt sein – aber ehrlich und lernbereit.
Welche Bedeutung hat der Confare ImpactAward für Dich persönlich?
Der Award ist für mich eine starke Botschaft: Verwaltung kann Innovation, und sie darf auch sichtbar stolz darauf sein. Es geht nicht um Eitelkeit, sondern um Anerkennung für Menschen, die mit Überzeugung, Ausdauer und Ideenreichtum gestalten. Persönlich ist es für mich auch eine Erinnerung daran, warum ich diesen Weg gewählt habe – weil ich daran glaube, dass wir gemeinsam wirklich etwas bewegen können. Und manchmal ist ein kleiner Pokal auch ein großer Motivator.