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ImpactAward Nominee Dilek Bocuk – Das passiert, wenn Business und IT gemeinsam mit GenAI arbeiten

by Cansu Karacan

NEU im #ConfareBlog
ImpactAward Nominee Dilek Bocuk (Siemens Mobility) – Das passiert, wenn Business und IT gemeinsam mit GenAI arbeiten

ImpactAward Nominee Dilek Bocuk - Das passiert, wenn Business und IT gemeinsam mit GenAI arbeiten

Der Confare ImpactAward sucht auch dieses Jahr wieder nach den IT-Entscheider:innen, die die IT im letzten Jahr besonders geprägt haben. Wer gewinnt, entscheiden Sie! Das Voting läuft via Voting-App. Hier können Sie täglich für Ihre Favoritin/Ihren Favoriten abstimmen. Wenn Sie sich selbst dem Rennen stellen wollen, können Sie HIER einreichen. Der Confare ImpactAward wird am Confare CIOSUMMIT Frankfurt am 30. September 2025 verliehen. Holen Sie sich Ihr Ticket.

Dilek Bocuk ist CIO bei Siemens Mobility und eine der Nominierten für den diesjährigen Confare ImpactAward. Im Interview spricht sie über die Rolle von Generativer KI in einer global agierenden Organisation, die Verantwortung der IT bei der Umsetzung, den Wandel im Rollenverständnis des CIOs – und warum Kommunikation, Diversität und Change Management entscheidend für den Erfolg von Technologie-Initiativen sind. Eine eindrucksvolle Perspektive auf Transformation, die weit über Technik hinausgeht.

Welchen konkreten Impact hat Generative AI auf eine global agierende Organisation wie Siemens Mobility – und wo liegen aktuell die größten Potenziale?

GenAI ist für uns eine wichtige Technologie, um in unseren Geschäftsprozessen die Effizienz zu steigern, operative Kosten zu senken und unsere Innovations- und Wettbewerbsfähigkeit zu stärken.

Zum Beispiel nutzen wir GenAI zunehmend, um repetitive und zeitintensive Aufgaben wie z.B. die Erstellung und Analyse von Textdokumenten durchzuführen, umfangreiche Daten über verschiedene Quellsysteme hinweg zu analysieren und zu korrelieren. Auch im Projektmanagement und bei der Softwareentwicklung und -Qualitätssicherung findet GenAI mehr und mehr Anwendung und leistet eine enorme Hilfestellung.

Ein weiterer wichtiger Aspekt ist die Verbesserung der globalen Zusammenarbeit. Sprachmodelle wie GenAI tragen dazu bei, Kommunikationsbarrieren zu überwinden, indem sie Echtzeitübersetzungen oder kulturell angepasste Inhalte liefern. In internationalen Teams erleichtert dies die interne Kommunikation und führt zu einer effektiveren Zusammenarbeit über Ländergrenzen hinweg. Gleichzeitig verbessert sich das Wissensmanagement, da GenAI in der Lage ist, Inhalte automatisch zusammenzufassen, Schulungen zu personalisieren und das Onboarding neuer Mitarbeitender effizienter zu gestalten. Darüber hinaus fördert GenAI die Innovationskraft innerhalb unserer Organisationen. Sie ermöglicht eine schnellere Ideenfindung zum Beispiel im Rahmen von Hackathons, beschleunigt deren Umsetzung und unterstützt bei der Analyse großer Datenmengen, etwa in Forschung und Entwicklung. Auch auf strategischer Ebene entfaltet GenAI Wirkung. Durch die Fähigkeit, große Datenmengen zu analysieren und Muster zu erkennen, liefert sie Führungskräften fundierte Entscheidungsgrundlagen. Die Nutzung dieser Möglichkeiten erfordert einen Mindset Change, der nicht automatisch einhergeht, sondern begleitet und gefördert werden muss.

Welche Rolle spielt die IT dabei, generative KI von der Vision in die Praxis zu bringen – wer übernimmt Verantwortung für Umsetzung, Governance und Wirkung?

IT spielt eine zentrale Rolle dabei, AI-Tools in das Unternehmen einzuführen und die Nutzer auf der „AI Adoption Reise“ mitzunehmen. Gerade letzteres spielt eine wesentliche Rolle, um die Vorteile von GenAI im gesamten Unternehmen effektiv nutzen zu können.

Als IT-Organisation entwickeln und führen wir AI Trainings in innovativen Formaten für unterschiedliche Zielgruppen durch, organisieren Hackathons, um die Ideengenerierung zu fördern und sind Ansprechpartner bei deren Umsetzung. Wir stellen sicher, dass die geplanten AI-Lösungen cybersicher, skalier- und wartbar umgesetzt werden und dass redundante Lösungen vermieden werden. In diesem Zusammenhang ist es sehr wichtig, als kompetenter Partner und Berater akzeptiert zu werden, denn GenAI kann und darf nicht für jedes Problem die Lösung sein.

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Wie verändert sich durch KI-basierte Tools und datengetriebene Entscheidungen die Zusammenarbeit von Business und IT?

GenAI ist zu einer Art „verbindendem Element“ zwischen Business und IT geworden. Denn im Vergleich zu anderen Technologien braucht man bei der Nutzung von GenAI kein IT-Expertenwissen, sondern Business- und IT Kollegen finden gleichermaßen den Zugang zu dieser Technologie und sprechen somit die gleiche Sprache.

Dennoch ist weiterhin Domänen Knowhow auf Business- und IT-Seite erforderlich, um effiziente AI-Lösungen entwickeln zu können. Eine fundamentale Herausforderung ist dabei, Daten in hoher Qualität verfügbar zu machen, die die Grundlage für AI Use Cases darstellen. Hier leistet IT einen wesentlichen Beitrag bei der Identifizierung und Verknüpfung wichtiger Systeme, um so relevante Daten zielgerichtet teilen und nutzen zu können.

Was bedeutet ein modernes Rollenverständnis des CIO – und wie definieren Sie die zeitgemäße Rolle der IT im Unternehmen neu?

Durch die Automatisierung und Digitalisierung von Geschäftsprozessen in den letzten Jahren ist aus meiner Sicht die Trennung von Business und IT aufgeweicht worden. Mit GenAI, aber auch aufgrund von steigenden Anforderungen an Cybersecurity, Cloudifizierung, etc. sind die Anforderungen an die IT Funktion deutlich gestiegen. Der CIO ist somit nicht mehr der Leiter einer abgegrenzten Unternehmensfunktion, sondern ist ein Enabler der Unternehmensstrategie, der sowohl die Business Continuity sicherstellt, als auch die Innovationsfähigkeit des Unternehmens positiv beeinflussen kann. Aus meiner Sicht ist das eine sehr spannende Rolle, weil die IT aus dem „geschützten Backoffice-Bereich“ herauskommt und plötzlich Teil des Geschehens wird. Selbstverständlich bringt das auch Risiken mit sich, zum Beispiel werden die Leistungen bzw. der Wertbeitrag sichtbarer, man wird an anderen gemessen, die Vulnerabilität erhöht sich, aber man kann auch aktiv an Unternehmensentscheidungen teilhaben, diese mitgestalten und umsetzen. Neben den technologischen Skills nimmt der CIO aus meiner Sicht eine Transformer-Rolle ein und muss auch sicherstellen, dass die Führungskräfte in der IT auch entsprechende Softskills aufbauen. So hat für mich in diesem Jahr neben AI, Data Analytics auch Kommunikation und Storytelling eine hohe Priorität.

Transformation erfordert mehr als Technologie – was sind aus Ihrer Sicht die kritischen Erfolgsfaktoren, wenn es um Kulturwandel, Organisation und Zusammenarbeit geht?

Neue Technologien wie GenAI, die die gesamte Belegschaft eines Unternehmens betreffen und die Geschäftsprozesse so grundlegend verändern können, erfordern ein intensives Kommunikations- und Change Management. Leider passiert es oft, dass Tools eingeführt und durch initiale Schulungen begleitet werden, diese aber nach dem Go-Live abflachen. Nutzer werden dann alleingelassen, müssen sich durch Tools oder Technologien durchkämpfen oder ihre Kollegen um Hilfe bitten. Diesen Fehler dürfen wir bei der Einführung von GenAI nicht machen, sondern wir müssen in die AI Adoption ausreichend und zielgruppengerecht investieren. Nur so können Führungspersonen und Mitarbeitern die Scheu genommen und die Potenziale vermittelt werden, damit AI-basierte Ideen und sogar Lösungen entwickeln können, die zu Innovationen und Effizienzsteigerungen führen werden. Auch ist es aus meiner Sicht wichtig, mögliche Ängste und Bedenken ernst zu nehmen und den reservierten Kollegen auf Augenhöhe zu begegnen. Oft sind es Bedenken, die durchaus valide sind und die man im Gespräch besser verstehen und einordnen kann. Ich halte es ebenfalls für sehr wichtig, Führungspersonen Raum für Fragen und Experimente zu geben. Denn insbesondere auf dieser Ebene ist ein Mindset Change erforderlich, damit datenbasierte und AI-gestützte Prozesse priorisiert werden und am besten geht das mit hands-on Sessions.

Wie wichtig ist Diversität in dieser Entwicklung – und wie kann man als CIO konkret zur Förderung einer inklusiven Kultur beitragen?

Für mich ist sehr spannend zu sehen, wie zum Beispiel Kollegen in unterschiedlichen Ländern mit GenAI umgehen und wie diese aufgenommen werden. Während in einigen Ländern eine große Offenheit, Interesse oder sogar Aufbruchstimmung mit GenAI vorherrscht, laufen die Schulungen in anderen Ländern weniger enthusiastisch ab und es wird mehr über Grenzen und Risiken gesprochen. Diese Diversity hilft, nicht nur aus einer Perspektive, sondern ganzheitlich auf ein Thema draufzuschauen und die Themen, die betroffene Menschen bewegen, auch zu adressieren.

Confare #ImpactAward - Nominees - Confare #CIOSUMMIT Frankfurt

Sie wollen durch die ersten Nominees des Confare ImpactAwards schmökern? HIER finden Sie eine Liste der Nominees. 

Welche gesellschaftliche Verantwortung trägt man als Führungskraft heute – und wie leben Sie diese im Führungsalltag?

Ich denke, GenAI hat bereits einiges in unserem Arbeitsleben verändert, es werden aber auch noch weitere Veränderungen kommen. Um mit diesen Veränderungen standhalten zu können, müssen auch wir Führungskräfte als Role Model dienen: Wir müssen in uns, in neue Skills und Fähigkeiten investieren, um auch in Zukunft an ansprechendes Profil zu haben. Dies ist aus meiner Sicht noch viel stärker erforderlich als in der Vergangenheit, gerade weil sich GenAI so schnell verbreitet. Diese Weiterentwicklung müssen wir gleichermassen priorisieren wie unsere übrigen Führungsaufgaben und dadurch unseren Kollegen und Mitarbeitern ein Beispiel setzen und sie ermuntern gleiches zu tun. Zusätzlich müssen wir auch verantwortungsbewusst mit einer Technologie wie GenAI umgehen, bestehende Regularien beachten und teilweise auch selbst ethische Themen, Grenzen und Risiken proaktiv ansprechen.

Was bedeutet es für Sie persönlich, für den Confare ImpactAward nominiert zu sein – und was sagt das über die Rolle der IT in der Organisation aus?

Für mich ist die Nominierung eine große Überraschung und Ehre gleichermaßen, denn sie zeigt, wie viel IT für eine Organisation bedeuten kann und wie viel man durch eine menschliche und empathische Kommunikation aus einem technischen Bereich heraus bewegen kann. Ich bin auch sehr stolz auf diese Nominierung, denn für mich ist sie eine Anerkennung all der Leistung, die meine Mitarbeiter aus aller Welt geleistet haben, um GenAI für Siemens Mobility zugänglich und nutzbar zu machen.

Mehr Blogs von den Confare ImpactAward Nominees finden Sie hier.

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