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ImpactAward Nominee Karsten Rösener – Human in the Loop

by Bianca Bogad-Frey

NEU im #ConfareBlog
ImpactAward Nominee Karsten Rösener (Haus Cramer Gruppe, WARSTEINER Brauerei) – Human in the Loop

ImpactAward Nominee Karsten Rösener – Human in the Loop

Der Confare ImpactAward sucht auch dieses Jahr wieder nach den IT-Entscheider*innen, die die IT im letzten Jahr besonders geprägt haben. Wer gewinnt, entscheiden Sie! Am 15.05.2025 startet das Voting via Voting-App. Hier können Sie täglich für Ihre Favoritin/Ihren Favoriten abstimmen. Wenn Sie sich selbst dem Rennen stellen wollen, können Sie HIER einreichen. Der Confare ImpactAward wird am Confare CIOSUMMIT Frankfurt am 30. September 2025 verliehen. Holen Sie sich Ihr Ticket.

Karsten Rösener ist Chief Digital Officer bei der Haus Cramer Gruppe, WARSTEINER Brauerei und nominiert, den Confare ImpactAward mit nach Hause zu nehmen. Im exklusiven Bloginterview spricht er über seinen Impact in der IT-Welt durch Diversität, KI, gesellschaftliche Verantwortung und vieles mehr.

Was verbindet Dich als CIO mit der HR?

Ich würde sagen: sehr viel – vielleicht sogar mehr, als man auf den ersten Blick denkt. Ich sehe mich nicht nur als CIO und CDO, sondern zu einem guten Teil auch als Organisationsentwickler, Kulturwandler, Change-Manager – und ja, tatsächlich als halber Personaler.

Warum?

Weil IT heute nicht mehr nur Infrastruktur liefert. Wir gestalten tagtäglich Veränderung, in jedem Projekt, in jedem Rollout, in jedem Gespräch. Wir schaffen nicht nur Tools, sondern Rahmenbedingungen, in denen Menschen sich entfalten, lernen und Verantwortung übernehmen können. Unsere Arbeit wirkt tief in die Unternehmenskultur hinein. Und damit haben wir dieselbe Mission wie die HR: Menschen mitnehmen, Veränderung ermöglichen und die Organisation zukunftsfähig machen.

Welche Rolle spielst Du dabei?

Ich sehe mich als Brückenbauer zwischen Technologie und Kultur. Ich unterstütze nicht nur den Wandel, sondern gestalte ihn aktiv mit – mit einer Haltung, die sehr nah an HR liegt: empathisch, entwicklungsorientiert und systemisch denkend. Diese Denkweise ist nicht nur hilfreich, sie ist in der heutigen IT unverzichtbar. Denn ohne gelebtes Change-Management und ein echtes Verständnis für Menschen bleibt jede Technologie nur eine leere Hülle.

Confare #ImpactAward - Confare #CIOSUMMIT Frankfurt 2025

IT mit Impact trifft man am besten beim Confare CIOSUMMIT Frankfurt. Melden Sie sich HIER an.

Was bedeutet es wirklich, den Menschen in den Mittelpunkt zu stellen?

Für mich ist das weit mehr als ein Schlagwort – es ist eine Haltung, die ich als CIO und CDO jeden Tag lebe. In der digitalen Transformation, besonders bei Themen wie Automatisierung oder Künstlicher Intelligenz, ist der Mensch nicht nur ein Faktor, sondern der zentrale Bezugspunkt all unseres Handelns. Ich bin überzeugt: Technologie ist nur dann wirksam, wenn sie den Menschen dient. Sie soll entlasten, unterstützen, befähigen – nicht ersetzen oder entmündigen. Digitalisierung funktioniert nicht über Druck, sondern über Vertrauen, Mitnahme und Klarheit.

Hast Du ein Beispiel?

Gerade bei unseren aktuellen Projekten rund um generative und agentenbasierte KI (Agentic AI) erlebe ich das hautnah. Der erste Schritt ist immer: Verständnis schaffen. Ich erkläre sehr bewusst, was diese Technologien leisten können – und wo ihre Grenzen sind. Dann kommt der entscheidende Punkt: Ich betone klar das Prinzip „Human in the Loop“ – der Mensch behält jederzeit die Kontrolle. Er entscheidet, ob ein KI-Vorschlag angenommen wird oder nicht. Diese Entscheidungshoheit beruhigt viele und nimmt die Sorge, überflüssig zu werden.

In dem Moment, wo verstanden wird, dass KI eine Arbeitserleichterung ist und nicht die eigene Rolle infrage stellt, kommt oft spürbare Erleichterung. Genau das ist für mich gelebte People Centricity: Sorgen ernst nehmen, Orientierung geben, Verantwortung beim Menschen belassen.

Nach welchen Kriterien beurteilst Du den Fortschritt und Erfolg von Projekten?

Erfolg ist für mich nicht nur das Erreichen eines Ziels, sondern die Wirkung, die ein Projekt in der Organisation entfaltet. Ich beurteile Projekte deshalb auf mehreren Ebenen – immer mit Blick auf Wertbeitrag, Akzeptanz und kulturelle Wirkung.Ein Projekt ist dann erfolgreich, wenn es einen echten Nutzen schafft – für Mitarbeitende, Kunden oder das Unternehmen als Ganzes. Der ROI kann in Zeit, Effizienz oder Zufriedenheit bestehen – und manchmal auch in der Erkenntnis, dass man aus einem Fehler gelernt hat.

Wie gehst Du bei der Beurteilung konkret vor?

Mir helfen drei Leitfragen:

  1. Was hat es konkret verbessert?
    Wurde ein spürbares Problem gelöst, ein Prozess vereinfacht, ein Arbeitsalltag erleichtert? Ich will Effekte sehen, die nicht nur auf PowerPoint gut aussehen, sondern im echten Leben etwas bewegen.
  2. Wird es angenommen?
    Eine Lösung ist nur dann erfolgreich, wenn sie genutzt wird. Ich achte stark auf die Adoption – wer nutzt es, wie oft, mit welchem Feedback? Ich messe Fortschritt nicht nur in Prozentzahlen, sondern in Akzeptanz, Neugier und Rückmeldungen.
  3. Welche kulturelle Wirkung hat es?
    Ein gutes Projekt verändert mehr als nur Prozesse – es verändert Haltungen. Wenn wir durch ein Projekt offener werden, bereichsübergreifender denken oder mutiger ausprobieren, ist das ein echter Erfolg.

Was heißt das für Transformationsprojekte?

Gerade in Transformationsprojekten bewerte ich nicht nur „on time, on budget“, sondern vor allem: Was hat das Projekt mit der Organisation gemacht? Und was hat es mit den Menschen gemacht? Ich sehe Projekte immer auch als Coaching-Gelegenheiten für die Organisation – sie zeigen, wo wir stehen, wo es hakt, wo es Potenzial gibt. Und sie helfen uns, gemeinsam zu wachsen.

Confare #ImpactAward - Nominees - Confare #CIOSUMMIT Frankfurt

Sie wollen vorab schon einmal durch die ersten Nominees des Confare ImpactAwards schmökern? HIER finden Sie eine Liste der Nominees. 

Wie wichtig ist Diversität im Team wirklich?

Diversität ist kein Idealbild auf dem Papier, sondern ein echter Erfolgsfaktor. Unterschiedliche Perspektiven führen zu besseren Entscheidungen, zu mehr Kreativität – und letztlich zu Lösungen, auf die ein homogenes Team nie gekommen wäre.

Für mich ist Diversität nicht nur eine Frage von Geschlecht oder Herkunft. Es geht um Denkweisen, Lebenserfahrungen, Sichtweisen und Temperamente. Ich achte bewusst darauf, Teams so aufzustellen, dass verschiedene Sichtweisen zusammenkommen – auch wenn das manchmal mehr Reibung bedeutet. Denn genau diese Reibung erzeugt oft die besten Ideen.

Diversität ist also ein entscheidender Hebel, um als Organisation lern- und wandlungsfähig zu bleiben. Nur wenn wir intern Vielfalt leben, können wir auch extern flexibel auf Märkte, Kunden und Veränderungen reagieren. Kurz gesagt: Ein diverses Team ist nicht immer der einfachste Weg, aber immer der bessere.

Was bedeutet das für Deine Rolle als Führungskraft?

Diversität spielt eine zentrale Rolle: Ein diverses Team bringt nicht nur mehr Perspektiven ein, es gibt auch mehr Feedback zurück. Das hilft mir als Führungskraft enorm – denn so erkenne ich meine eigenen blinden Flecken schneller. Je diverser das Team, desto kleiner werden diese blinden Flecken – und desto besser werden die Entscheidungen. Leadership lebt vom Dialog, nicht vom Durchregieren.

In der Praxis bedeutet das: Ich möchte Widerspruch hören, ich will andere Blickwinkel verstehen, und ich gebe Raum für Diskussion – gerade auch in digitalen oder technologischen Projekten. Denn echte Vielfalt wirkt sich nicht nur auf das Ergebnis aus, sondern auch auf die Stärke des Teams: Wer sich gesehen und eingebunden fühlt, ist motivierter, loyaler und bringt sich aktiver ein.

Wie wirkt sich Dein Führungsstil auf die Organisation und auf die Unternehmenskultur aus?

Ich arbeite bewusst resonanzorientiert: Ich höre genau hin, was in der Organisation passiert – und spiegele es zurück. So entsteht eine Unternehmenskultur, die beweglich, lernend und menschlich bleibt – trotz, oder gerade wegen, aller technologischen Transformation.

Diese Haltung verändert – sichtbar und spürbar. Wir erleben, wie Vertrauen, Offenheit und Zusammenarbeit im Alltag zunehmen. Fluktuation ist kein Thema mehr, weil Menschen bleiben wollen, wenn sie sich gehört, eingebunden und wirksam fühlen. Das Team wird jeden Tag offener, der Umgang respektvoller, und die Projektzusammenarbeit reift mit jeder Iteration. Nicht perfekt – aber auf einem klaren Weg. Wir sind nicht „fertig transformiert“ – wir sind mittendrin im Wandel.

Wieviel gesellschaftliche Verantwortung trägt man als Führungskraft?

Ich glaube: Führung endet nicht an der Bürotür. Wer Verantwortung für Menschen übernimmt, übernimmt auch Verantwortung für das, was im Unternehmen – und darüber hinaus – entsteht. Deshalb ist gesellschaftliche Verantwortung für mich kein Sonderthema, sondern Teil des Führungsverständnisses.

Was bedeutet das für Dich in der täglichen Praxis?

In der täglichen Praxis bedeutet das: Ich achte darauf, welche Haltung wir ins Unternehmen tragen – und welche Wirkung wir nach außen entfalten. Wie gehen wir mit Vielfalt um? Wie gestalten wir Arbeit, damit sie menschlich bleibt – auch im digitalen Zeitalter? Welche Entscheidungen treffen wir bei Technologieeinsatz, Datenschutz, Energieverbrauch, Nachhaltigkeit?

Ich sehe meine Rolle als Multiplikator – ich kann Rahmen schaffen, Impulse setzen, Themen priorisieren. Und ich weiß: Wer heute gestaltet, prägt auch morgen. Deshalb frage ich bei jeder Entscheidung: Was hinterlassen wir – fachlich, menschlich, gesellschaftlich?

Gerade bei der Einführung neuer Technologien – insbesondere bei KI – ist diese Verantwortung greifbar. Es geht nicht nur darum, was technisch möglich ist, sondern was ethisch vertretbar und kulturell sinnvoll ist. Ich bin kein Fan von blindem Fortschrittsdenken – ich bin ein Fan von Fortschritt mit Haltung.

Gesellschaftliche Verantwortung beginnt dort, wo Führung beginnt: Bei uns selbst. Und genau dort setze ich an.

Welche Bedeutung hat der Confare #ImpactAward für Dich persönlich?

Die Nominierung für den Confare #ImpactAward ist für mein Team und mich eine ganz besondere Auszeichnung. Was hier ausgezeichnet wird, ist nicht die Leistung einer Einzelperson, sondern das Ergebnis von gemeinsamer Arbeit, von Haltung, von Vertrauen und echter Zusammenarbeit.

Für mich persönlich ist die Nominierung schon Ehre genug, weil sie das sichtbar macht, was tagtäglich im Hintergrund passiert: Menschen, die Verantwortung übernehmen, Wandel gestalten, Neues ausprobieren – und das nicht, weil es einfach ist, sondern weil sie daran glauben, dass es besser ist. Insofern ist die Nominierung selbst schon das stärkste Zeichen: Wir sind auf dem richtigen Weg. Und das allein zählt.

Mehr Blogs von den Confare ImpactAward Nominees finden Sie hier.

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