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ImpactAward Nominee Steven Rottmann – IT, die Wert schafft

by Bianca Bogad-Frey

NEU im #ConfareBlog
Steven Rottmann (ProSiebenSat.1 Media SE) – IT, die Wert schafft

ImpactAward Nominee Steven Rottmann – IT, die Wert schafft

Der Confare ImpactAward sucht auch dieses Jahr wieder nach den IT-Entscheider*innen, die die IT im letzten Jahr besonders geprägt haben. Wer gewinnt, entscheiden Sie! Am 15.05.2025 startet das Voting via Voting-App. Hier können Sie täglich für Ihre Favoritin/Ihren Favoriten abstimmen. Wenn Sie sich selbst dem Rennen stellen wollen, können Sie HIER einreichen. Der Confare ImpactAward wird am Confare CIOSUMMIT Frankfurt am 30. September 2025 verliehen. Holen Sie sich HIER Ihr Ticket.

Heute im Blog – Confare ImpactAward Nominee Steven Rottmann. Steven ist Senior Vice President IT bei ProSiebenSat.1 Media SE. Er gibt Auskunft darüber, wie die IT ihr stiefmütterliches Dasein in der Unternehmensführung hinter sich lässt und als aktiver Teil der Wertschöpfungskette angesehen wird.  

Wie gestaltest Du die Rolle der IT im Unternehmen?

IT ist nicht nur Technologie – sie ist der Motor für unternehmerischen Erfolg. In einer sich ständig verändernden Welt reicht es nicht, IT als Enabler zu sehen – sie muss als strategischer Partner agieren, der aktiv Wert schafft – für das Unternehmen, die Kunden und die Mitarbeitenden. Mein Ansatz: Schnellere Entscheidungen, weniger Hierarchie und mehr Impact durch echte Eigenverantwortung in den Teams.

Dafür haben wir unsere IT-Organisation so aufgestellt, dass Ownership, flexible Arbeitsstrukturen und Co-Creation im Mittelpunkt stehen. Selbststeuernde Circles ersetzen feste Abteilungen, und ein klar definiertes Entscheidungsframework ermöglicht es Teams, qualitativ hochwertige Entscheidungen schnell und dezentral zu treffen. Um unsere Arbeitsweise kontinuierlich weiterzuentwickeln, setzen wir auf fünf zentrale Elemente:

  1. Führungsrollen: Die klassische Führungsposition haben wir in fünf Rollen aufgeteilt (Speaker, Navigator, Culture & Team Developer, fachlicher Lead, Bureaucratic Administrator). So kann Führung auf mehrere Schultern verteilt werden, wodurch Ownership und Eigenverantwortung
  2. Entscheidungsframework: Ein klar definiertes Entscheidungsframework ermöglicht hochwertige Entscheidungen schnell und dezentral, ohne unnötige Bottlenecks durch Führungspersonen.
  3. Leadership Coalition: Disziplinarische Führungspersonen arbeiten auf Augenhöhe zusammen. Führungsaufgaben und inhaltliche Aufgaben können flexibel einzelnen Führungspersonen zugeordnet werden. Dadurch wird Führung skalierbar und es entsteht eine team- und abteilungsübergreifende Perspektive.
  4. Experimente-Kultur: Alle Mitarbeitenden können Veränderung und Innovation initiieren – neue Ideen werden systematisch ausprobiert und evaluiert. Dafür gibt es ein einfaches Framework, welches als Methode dient, um die Organisation kontinuierlich weiterzuentwickeln und gemeinsam zu gestalten. Damit kann die Organisation flexibel auf die dynamische Umwelt reagieren, die Ideen aller Miterabeiter:innen können genutzt werden und wir kreieren automatisch ein Arbeitsumfeld mit „Purpose“.
  5. Circles: Teams organisieren sich themenbasiert und unabhängig von klassischen Abteilungsstrukturen, um Silos aufzubrechen und flexibel auf Veränderungen zu reagieren. Zudem können Personen nach ihren Stärken eingesetzt werden.

Diese Experimente haben unsere IT-Organisation grundlegend verändert: Entscheidungen werden schneller getroffen, Eigenverantwortung steigt, die Motivation wächst – und dank flexibler Strukturen kann sich unsere Organisation kontinuierlich an neue Herausforderungen anpassen.

Confare #ImpactAward - Confare #CIOSUMMIT Frankfurt 2025

IT mit Impact trifft man am besten beim Confare CIOSUMMIT Frankfurt. Melden Sie sich HIER an.

Was sind die Faktoren, die Dich persönlich in Deiner Arbeit als Führungskraft bewegen?

Mich treibt die Möglichkeit an, positive und nachhaltige Veränderungen zu bewirken – für das Unternehmen, die Menschen und unsere Kunden. Führung bedeutet für mich, Rahmenbedingungen zu schaffen, die Mitarbeitende empowern, ihre Arbeit mit Sinn und Eigenverantwortung auszuführen und gleichzeitig die Weiterentwicklung jedes Mitarbeitenden fördert. Ich möchte Strukturen schaffen, in denen Menschen wachsen, Verantwortung übernehmen und mit Leidenschaft Lösungen und Innovationen vorantreiben – und so echten Impact für das Unternehmen erzielen.

Welche Rolle spielt Vertrauen in Deinem Wertesystem?

Vertrauen ist die Basis jeder starken Organisation. Ohne Vertrauen gibt es keine Eigenverantwortung, keine Innovationskultur und keine echte Zusammenarbeit. Wir haben traditionelle Führung aufgebrochen und Verantwortung neu verteilt: Unsere Teams können Entscheidungen dort treffen, wo sie die größte Wirkung entfalten – ohne unnötige Zeitverluste. Dieses System funktioniert nur, weil wir auf maximale Transparenz, offene Kommunikation und eine Kultur des Vertrauens setzen.

Was braucht es, um selbststeuernde Teams zu ermöglichen?

Selbststeuernde Teams brauchen klar definierte Ziele, Strukturen, die Eigenverantwortung nicht nur ermöglichen, sondern aktiv fördern, sowie gemeinsam vereinbarte Rahmenbedingungen. Unsere Experimente schaffen genau diesen Rahmen. So haben wir die klassische Führungsrolle in fünf Verantwortungsbereiche aufgeteilt – von strategischer Steuerung bis zur Kulturentwicklung.

Dank klarer Verantwortlichkeiten, gemeinsamer Ziele und der Freiheit, die eigene Arbeitsweise zu gestalten, entstehen dynamische Teams, die sich flexibel organisieren und Themen selbstbestimmt end-to-end vorantreiben.

Wie entsteht dabei Ko-Kreativität und wie kann man das fördern?

Ko-Kreativität entsteht, wenn Menschen auf Augenhöhe arbeiten, Hierarchien durchlässig sind und interdisziplinäre Zusammenarbeit gezielt gefördert wird. Unsere “Circles” sind ein Beispiel dafür: Sie bringen Menschen mit unterschiedlichen Perspektiven zusammen, ermöglichen es, flexibel neue Ideen zu entwickeln und geben ihnen die Freiheit, selbst zu entscheiden, welche Initiativen verfolgt werden.

Doch wahre Co-Creation geht über die internen Teams hinaus: Sie entsteht im direkten Dialog mit unseren Kunden, indem wir ihre Bedürfnisse verstehen, sie frühzeitig einbinden und gemeinsam Lösungen entwickeln. Denn die besten Ideen entstehen dort, wo Technologie, Business-Expertise und Nutzererfahrungen zusammenkommen.

Gleichzeitig funktioniert Co-Creation am besten durch ein Team-of-Teams. Ein Team-of-Teams ist eine dynamische, vernetzte Struktur aus eigenverantwortlichen Teams, die unabhängig agieren, aber durch eine gemeinsame Vision, transparente Kommunikation und enge Zusammenarbeit verbunden sind. Anstatt in starren Hierarchien zu arbeiten, koordinieren sich die Teams flexibel, teilen Wissen und Ressourcen und treffen Entscheidungen dezentral. Genau dieses Zusammenspiel ermöglicht Agilität, schnelle Anpassung an Veränderungen und eine Innovationskultur, in der echte Co-Kreation mit Business-Partnern und Kunden stattfindet.

Kurz gesagt: Ko-Kreativität braucht Offenheit, Vernetzung und die Fähigkeit, Ideen über Team- und Unternehmensgrenzen hinweg zu entwickeln.

Welche Rolle spielt Skalierbarkeit eines Führungsstils?

Führung muss skalierbar sein – besonders in einer IT-Organisation, die sich ständig verändert und immer neue Herausforderungen bewältigt. Statt auf Kontrolle setzen wir auf klare Ziele, definierte Entscheidungsprinzipien und agile Strukturen. Die Leadership Coalition ist ein Beispiel dafür und vernetzt disziplinarische Führungspersonen auf Augenhöhe, wodurch ein echtes Leadership-Team geformt wird.

Führungs- und inhaltliche Aufgaben können durch die Leadership Coalition flexibel verteilt werden. Dadurch wird Führung skalierbar und eine team- sowie abteilungsübergreifende Perspektive entsteht. So bleibt unser Bereich anpassungsfähig – unabhängig davon, ob er wächst oder neue Herausforderungen auftauchen. Skalierbare Führung schafft Raum für strategische Themen und langfristige Innovationen – ein entscheidender Vorteil für das gesamte Business.

Wie gelingt es dabei Silos zu überwinden?

Silos entstehen, wenn Menschen sich nicht als Teil eines gemeinsamen Ganzen sehen. Wir haben sie aufgelöst, indem wir Teams nicht entlang von Hierarchien, sondern entlang von Themen organisiert haben. Unsere “Circles” ermöglichen eine interdisziplinäre Zusammenarbeit, die flexibel, anpassungsfähig und auf gemeinsame Ziele ausgerichtet ist.

Neben den themenorientierten Circles kommen auch die verschiedenen Führungsrollen in eigenen Circles zusammen. Dadurch entsteht nicht nur Alignment über Teams und Abteilungen hinweg, sondern ein echtes Team-of-Teams, in dem Wissen geteilt, Entscheidungen dezentral getroffen und Verantwortung gemeinsam übernommen wird.

Deshalb ermutigen wir alle Mitarbeitenden, die end-to-end Perspektive einzunehmen – nicht nur für interne Effizienz, sondern um echten Mehrwert für das gesamte Unternehmen und unsere Kunden zu schaffen.

Confare #ImpactAward - Nominees - Confare #CIOSUMMIT Frankfurt

Sie wollen vorab schon einmal durch die ersten Nominees des Confare ImpactAwards schmökern? HIER finden Sie eine Liste der Nominees. 

Du warst Berufsoffizier. Was hast Du dabei für Deinen Führungsarbeit gelernt und wie lässt sich das mit einem modernen, wenig Hierarchie-orientierten Führungsstil vereinen?

Einer meiner Schlüsselmomente als Offizier war ein Gespräch mit einem General an einem Kaminabend. Auf meine Frage, was für ihn das Wichtigste bei der Führung sei, antwortete er überraschend: Menschlichkeit.

Führung bedeutet, Menschen zusammenzubringen, sie zu befähigen und ihnen die richtigen Rahmenbedingungen zu geben, um gemeinsame Ziele zu erreichen. Die Erfahrung in einer stark hierarchischen Organisation wie der Bundeswehr sowie in agilen, dynamischen Unternehmen wie ProSiebenSat.1 hat meinen Führungsstil enorm geprägt.

Moderne Führung heißt nicht Befehlen und Kontrollieren, sondern Vertrauen, Klarheit und Verantwortung. Es geht darum, Menschen zu befähigen, selbst die besten Entscheidungen zu treffen und sich kontinuierlich weiterzuentwickeln. In meiner Führungsverantwortung kombiniere ich das Beste aus beiden Welten: Ownership, klare Verantwortung, konsequente Entscheidungsfindung – und eine Kultur des Vertrauens und der Menschlichkeit.

Wieviel gesellschaftliche Verantwortung trägt man als Führungskraft? Was bedeutet das für Dich in der täglichen Praxis?

Führung ist immer auch eine gesellschaftliche Verantwortung. Als Führungskräfte gestalten wir nicht nur Unternehmen, sondern auch die Art und Weise, wie Menschen zusammenarbeiten, Herausforderungen meistern, lernen und wachsen. Die Entscheidungen, die wir treffen, beeinflussen nicht nur unsere Organisationen, sondern auch unsere Mitarbeitenden, Kund:innen und die Gesellschaft als Ganzes – heut und in der Zukunft.

Deshalb ist es entscheidend, eine Arbeitsumgebung zu schaffen, die Eigenverantwortung stärkt, Zusammenarbeit fördert und in der Diversität gelebt wird. Führung heißt, Menschen zu befähigen, Verantwortung zu übernehmen, Innovation voranzutreiben und mutig neue Wege zu gehen – denn nur so können wir als Unternehmen und als Gesellschaft nachhaltig wachsen.

Doch gesellschaftliche Verantwortung geht über die interne Unternehmenskultur hinaus: Technologie spielt eine Schlüsselrolle bei der Lösung globaler Herausforderungen – von Klimaschutz über Bildung bis hin zu sozialer Gerechtigkeit. Als IT-Führungspersonen tragen wir die Verantwortung, Digitalisierung und Automatisierung so zu gestalten, dass sie nicht nur wirtschaftlichen Fortschritt ermöglichen, sondern auch einen positiven gesellschaftlichen Einfluss haben.

Nachhaltiger Erfolg entsteht nicht allein durch Prozesse, Strukturen und Technologie, sondern vor allem durch Menschen, die gemeinsam an einer starken, wertebasierten Zukunft arbeiten – und den Mut haben, Verantwortung zu übernehmen.

Welche Bedeutung hat der Confare #ImpactAward für Dich persönlich?

Die Nominierung für den Award ist eine große Ehre – für meinen gesamten Bereich und natürlich auch für mich. Sie steht für das, was mich in meiner aktuellen Rolle antreibt: IT als strategischen Erfolgsfaktor zu etablieren, moderne Führung zu leben und echte Veränderungen zu bewirken.

Doch für mich geht es um mehr als nur Technologie. Es geht darum, Menschen und Organisationen zu inspirieren, damit sie wachsen, sich weiterentwickeln und ihre Ziele erreichen. Diese Nominierung ist nicht nur eine Anerkennung unserer Arbeit, sondern auch eine Möglichkeit, andere Unternehmen zu inspirieren – hin zu mehr Eigenverantwortung, schnelleren Entscheidungen und mehr Impact.

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