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IT als Digitalisierungs(Denk-)Fabrik mit vollen Auftragsbüchern: Confare #CIOAWARD Preisträgerin Susanne Ebm, Flughafen Wien

by Agnes Hartl

Exklusiv im #ConfareBlog – IT als Digitalisierungs(Denk-)Fabrik mit vollen Auftragsbüchern: Confare #CIOAWARD Preisträgerin Susanne Ebm, Flughafen Wien

Flughäfen zählen zu den komplexesten Organisationen, die es gibt. Sicherheit und Verlässlichkeit sind dabei genauso wichtig wie customer experience und Komfort. Passagiere, Shop Betreiber und Fluglinien greifen auf IT-Services zu, die Susanne Ebm als CIO des Flughafen Wien gemeinsam mit ihrem Team verantwortet.

Susanne schafft es als Schnittstelle zwischen Business und IT immer auch den Menschen in den Mittelpunkt zu stellen. In den Augen der Jury war sie daher eine aussichtsreiche Kandidatin im Rennen um die Auszeichnung als #TopCIO des Jahres und den Confare #CIOAWARD.

Susanne Ebm erhielt den Confare #CIOAWARD für ihre herausragende Leistung, da sie es trotz sehr hoher Verantwortung gegenüber Menschen und Gesellschaft geschafft hat, Innovation und Digitalisierung voranzutreiben, Nachhaltigkeit als Priorität einzuführen und dabei die höchste Stufe an Sicherheit zu gewährleisten.

Mit der Confare #CIOAWARD Preisträgerin Susanne Ebm, CIO des Flughafens Wien, stand in diesem Jahr eine Frau auf der Award Bühne! Im Rahmen des Female IT-Mentorings unterstützen wir Frauen, die eine IT-Laufbahn anstreben. Susanne Ebm ist eine der hochkarätigen Mentorinnen, die hier mit Rat und Tat persönlich unterstützen.

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Die Luftfahrt war in den letzten Jahren stark von Covid und seinen Auswirkungen betroffen. Was sind die wichtigsten Herausforderungen eines Flughafenbetreibers und welche Rolle spielen IT und Digitalisierung dabei?

Der Aufwärtstrend in der Luftfahrt hat direkt nach dem Ende der Reiseeinschränkungen begonnen und hält bis heute an. Die Flughafen Wien AG erbringt damit Dienstleistungen wieder in einem ähnlichen Ausmaß wie vor der Covid-Krise für den Passagier, die Airline und alle anderen Stakeholder in der Airport City. Statt wenige hundert Passagiere am Tag in der Pandemie, fertigen wir an starken Tagen täglich wieder über 100.000 Passagiere ab.

Wir als IT des Flughafens sorgen bei diesem Aufschwung dafür, dass sowohl passgenaue IT-Lösungen das Erlebnis und die Qualität für die Passagiere am Flughafen steigern als auch die infrastrukturellen Kapazitäten, die eingesetzten Technologien und IT-   Architektur den Bedürfnissen entsprechen und für zukünftigen Anforderungen flexibel skalierbar ist.

Dafür benötigt es IT-Expert:innen, die die fachlichen Anforderungen unserer Geschäftsbereiche verstehen und in IT-Services umsetzen. Inhaltliche Schwerpunkte der Digitalisierung liegen in der Verbesserung der Passagiererfahrung, der Optimierung der administrativen und operativen Abläufe, der Umsatzsteigerung durch neue digitalgestützte Dienstleistungen und im Vorantreiben der Nachhaltigkeit der IT-Leistungen.

Wie schlägt sich das in der IT-Strategie nieder?

Die IT-Strategie positioniert uns als Bindeglied zwischen dem Business und der Technologie. Wir stimmen uns dabei laufend mit unseren Nutzern ab, damit wir die aktuellen Herausforderungen im Unternehmen verstehen und aktiv digitale Lösungen anbieten können. Digitalisierung ist dabei ein integraler Bestandteil der Unternehmensstrategie und wird innerhalb des „Digital & Innovation Boards“, in dem die Vorstände und das Top-Management vertreten sind, auch von uns als IT leitend gesteuert.

Durch die strategische Zusammenarbeit zwischen den Geschäftsbereichen und der IT, setzen wir Lösungen um, die die Qualität unserer Dienstleistungen für den Passagier verbessern. Ein Beispiel dafür ist die genaue Messung und Vorhersage von Wartezeiten durch IT-Sensoren und Softwaresysteme an neuralgischen Stellen. Durch die Vermeidung von Wartezeiten, kann der Passagier seine Reise entspannt und zufrieden beginnen.

Im Bereich der Nachhaltigkeit führt der Flughafen Wien seit 2023 seinen Betrieb CO2 neutral. Die IT-Strategie der CO2 Reduktion im gesamten Lebenszyklus der IT-Leistungserbringung trägt hier auch dazu bei. Energieeffiziente Rechenzentren, Energieverbrauch als Bewertungskriterium bei der Auswahl von neuen IT-Systeme, Reduktion der Autofahrten am Campus durch Prozessoptimierungen, Wiederverwertung von altem IT-Anlagen, etc. sind konkrete Maßnahmen, die diese strategische Stoßrichtung umsetzen.

Wo siehst Du Deine wichtigsten Handlungsfelder?

Kurzfristige sind Automatisierung von Abläufen am Flughafen, die verbesserte Nutzung von Daten entlang der Flughafenprozesse und Cybersicherheit wichtige Handlungsfelder. Der Passagier kann bereits jetzt alle Leistungen am Flughafen über digitale Lösungen wie beispielsweise Self-Service Check-in und Bag Drop, elektronische Grenzkontrollen, Quick-Boarding Gate, etc. beziehen. Das bedeutet Reisende können ausschließlich unsere digitalen Services verwenden, um von der Ankunft am Flughafen bis zum Gate und Einstieg in das Flugzeug zu gelangen.

Weitere Automatisierungen entwickeln sich derzeit im Bereich der Sicherheitskontrollen und der durch Biometrie unterstützten Vereinfachung von Prozessen für den Passagier. Ein weiterer aktueller Schwerpunkt in der IT ist die Nutzung aller vorhandenen Daten voranzutreiben, um im operativen Betrieb des Flughafens ein digitales Echtzeitlagebild zu haben. Dabei deckt die IT sowohl die Prozess- und Datenanalyse bei der Konzeptionierung als auch die Implementierung von Visualisierungen und Softwareanwendungen ab.

Durch die zunehmende Automatisierung und datengetriebenen Betrieb müssen die IT-Systeme vor Ausfällen und Cyberangriffen geschützt werden. Maßnahmen zur Etablierung eines gelebten Informationssicherheitsmanagementsystems zur laufenden Stärkung des Bewusstseins aller Mitarbeiter:innen zur Cybersicherheit und zur Anpassung der Sicherheitsmaßnahmen an aktuelle Bedrohungen gehören zu unseren täglichen Aufgaben.

Mittelfristig und langfristig ist das Thema „künstliche Intelligenz“ ein großes Handlungsfeld. Aktuell evaluieren wir für verschiedene Anwendungsbereiche den Einsatz von KI. Meistens geht es dabei um die Unterstützung des Personals wie beispielsweise bei der Bewertung von Röntgenbildern des Handgepäcks. Aber auch in der Kommunikation mit dem Passagier gibt es bereits jetzt Pilotprojekte, in denen KI eingesetzt werden.

Nachhaltigkeit ist ebenfalls eine wichtige Herausforderung für Eure Branche, aber auch ein wichtiges Anliegen für Dich. Wieviel Impact kann der CIO in diesem Themenfeld haben?

Als Flughafen betreiben wir die größte Photovoltaikanlage in Österreich – mit einer Leistung von ca. 24 MWp. Diese liefert Strom für unseren gesamten Campus und damit auch sauberen Strom für unsere Rechenzentren.

Die IT-Strategie selbst umfasst den Nachhaltigkeitsgedanken im gesamten IT-Lebenszyklus. Von der Beschaffung von IT-Leistungen, bei der bereits die Energieeffizienz als wesentliches Bewertungskriterium einfließt, bis zur Entsorgung von IT-Komponenten, mit der wir unseren Altgeräten möglichst ein zweites Leben schenken, leistet die IT der Flughafen Wien AG einen Beitrag zur CO2 Neutralität des Unternehmens. Auch im IT-Betrieb werden z.B. durch energieeffiziente Rechenzentren und durch die Optimierungen von Fahrten der CO2 Ausstoß reduziert.

Neben der Reduktion des Fußabdrucks der IT selbst, erreichen wir durch intelligente IT-Lösungen im Smart-Building Bereich auch in den Gebäude Energieeinsparungen für Beleuchtung, Lüftung, Kühlung oder Heizung. Auch die optimierte Steuerung des Personals und der Geräte am Vorfeld beschleunigt nicht nur die Abfertigung des Luftfahrzeugs, sondern reduziert auch die Wege und damit den CO2 Ausstoß.

Wie legst Du selbst Deine Rolle als CIO aus? Wie siehst Du die Perspektiven der CIO-Rolle?

Als CIO sehe ich mich als Digitalisierungs(denk)fabrik für den Flughafen als Stadt – die zentrale Stelle für die Umsetzung aller Digitalisierungsprojekte und der Impulsgeber für IT-Innovationen. In dieser Rolle baue ich mit meinem Team IT-Services, die das Reiseerlebnis noch nahtloser und damit auch stressfreier für den Passagier machen. Neue IT-Services werden auch künftig mittels Sensorik und Datenanalyse die Produktivität der Flughafenabläufe weiter steigern. OT-Anwendungen werden mit IT-Anwendungen verschmelzen, „smart“ werden und weitere Automatisierung bei der Abfertigung von Passagieren, Flugzeugen und Gepäck ermöglichen.

Die Digitalisierungs(denk)fabrik hat damit volle Auftragsbücher. Als CIO sorge ich auch in Zukunft dafür, dass die Abläufe in dieser Fabrik reibungslos funktionieren.

Was bedeutet der Confare #CIOAWARD für Dich persönlich?

Der Confare #CIOAWARD ist eine Anerkennung für meine Leistungen als CIO. Vor allem beim Wiederanlauf nach den Covid bedingten Reiseeinschränkungen und dem aktuellen Digitalisierungsschub leistet jede Einzelne meiner Mitarbeiter: innen herausragende Arbeit, die der Confare #CIOAWARD hervorhebt. Die Wahl des Preisträgers durch eine hochkarätige Expertenjury unterstreicht diese Leistungen zusätzlich.

Kannst Du schildern, wie es Dir beim Verfassen der Einreichung gegangen ist und welche Erfahrungen dabei gemacht hast?

Die Einreichung gab mir Gelegenheit mich intensiv mit der IT-Strategie, mit unseren Erfolgen aus der Vergangenheit und unseren Vorhaben in der Zukunft auseinanderzusetzen. Der Austausch mit den Vorständen, meinem Team und meinen Kolleg:innen aus dem Business in der Vorbereitung der Einreichung war eine großartige Gelegenheit unsere Erfahrungen und Vorhaben gemeinsam zu strukturieren. Zukünftig werden wir dieses Format auch einmal jährlich so weiterführen.

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