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IT nach der Rezession – zwischen Kostendruck und Kreativität

by Cansu Karacan

IT nach der Rezession – zwischen Kostendruck und Kreativität: Wie führende CIOs auf die neue Realität reagieren und warum jetzt entschieden wird, ob IT nur verwaltet oder gestaltet wird.

Nach Jahren des Krisenmodus scheint die Rezession vorbei, zumindest auf dem Papier. Doch in vielen Unternehmen bleibt der Sparreflex aktiv. Besonders die IT spürt den Druck, Kosten zu senken, Projekte zu verschieben und Risiken zu vermeiden. Dabei entscheidet sich gerade jetzt, ob Technologie wieder zur Kostenstelle wird oder zur treibenden Kraft unternehmerischer Schöpfung.

Europa tastet sich mühsam aus der wirtschaftlichen Flaute. Die Europäische Kommission rechnet für 2025 mit einem Wachstum von gerade einmal 0,9 Prozent im Euroraum – Österreich dürfte sich mit rund 0,2 Prozent begnügen. Die Oesterreichische Nationalbank spricht von einer „langsamen, aber stabilen Erholung“.
Doch die Spielräume bleiben eng, und mit der Unsicherheit kehren vertraute Reflexe zurück: Kosten senken, Projekte verschieben, Risiken vermeiden.

Oft trifft es zuerst die IT. Budgets werden eingefroren, Security gilt als zu teuer, KI-Vorhaben landen auf der Warteliste.
Der Reflex ist verständlich, aber gefährlich. Denn in einer Zeit, in der Technologie immer tiefer in Geschäftsmodelle eingreift, entscheidet sich genau hier, ob Unternehmen gestalten oder nur noch verwalten.

„IT und Digitalisierung sollen kein Selbstzweck sein“, sagt Alexander Hochmeier, Vice President IT bei der FACC AG.
„Wir sollen den Modus Operandi so ändern, dass wir Standortnachteile kompensieren. Da geht es um Effizienz, um Qualität, um Kontinuität, und ja, auch um Kosten.“

Diese Perspektive prägt viele moderne CIOs. Effizienz gilt ihnen nicht als Endstation, sondern als Voraussetzung, um Mittel für Innovation und Nachhaltigkeit freizusetzen.
Thorsten Schmiady, Founder und Host von CIOspirit, formuliert es schärfer: „Effizienz heben, Security als Risikokapital, KI als Investition. Wirkung und Nutzen erzeugen.
IT wird oft als Kostenfaktor gesehen – oft aber auch, weil sie zu viele Kosten verursacht, dabei unflexibel und unsicher ist. Das muss nicht sein.“

„Krise ≠ Sparbefehl für IT“, warnt Michael Gstach, Group CIO der Designa-Axess Holding.
„Gerade wenn’s eng wird, will das Business plötzlich mehr Digitalisierung, mehr Effizienz, mehr Output. Wer dann reflexartig den Rotstift ansetzt, spart am falschen Ende.
IT ist heute Enabler – kein Costcenter. Die eigentliche Frage ist: Wo investieren wir richtig, um vorne zu bleiben?“

Auch Prof. Dr. Christian Hürter, CIO der DEUTZ AG, hält dagegen: „Wenn es um EBIT-Sicherung geht, muss eben gespart werden.
Aber es gibt viele Gestaltungsmöglichkeiten für CIOs. Kostenoptimierung ist manchmal notwendig – besonders nach Wachstumsphasen.
Doch sie darf nicht zum Dauerzustand werden.“

„Der Kostendruck ist real“, sagt Michael Leitner, CIO und CEO der PBS Logitek Dienstleistungen.
„Aber genau deshalb braucht es CIOs, die unternehmerisch denken. Aus weniger mehr machen. Menschen begeistern. Und das geht nur, wenn man IT wirklich als das eigene sieht. Das Motto Create. Inspire. Own. trifft das perfekt.“

Für Dandy Bräunlich, Leiter IT bei igefa IT-Service, besteht die Kunst darin, trotz Kostendruck den Gestaltungswillen zu bewahren und den Mehrwert der IT unternehmerisch zu denken.

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Die Gespräche und Befragungen auf den Confare CIOSUMMITs in Salzburg, Zürich und Frankfurt zeigen:
Fast alle CIOs verstehen sich heute als aktive Gestalter:innen. Doch in vielen Unternehmen fehlen noch die Strukturen, um diesen Gestaltungswillen auch mit Entscheidungsmacht zu verbinden.
Viele beschreiben, dass sie längst zu Kulturträgern geworden sind – die IT prägt die Zusammenarbeit, inspiriert Wandel und symbolisiert die Zukunftsfähigkeit des Unternehmens.
Doch Ownership, also das selbstverständliche Einfordern und Ausüben von Verantwortung, ist noch nicht überall selbstverständlich.
Zwischen dem Anspruch, als Innovator zu handeln, und der Realität einer nach wie vor technikzentrierten Organisation klafft eine Lücke.

„Ich kenne fast keine IT, die nicht permanent unter Kostendruck steht“, sagt Dr. Thomas Pisar – Keynote-Speaker, Consultant, Physiker.
„Aber das Spannungsfeld zwischen Digitalisierung, die immer mehr Kosten erzeugt, und Kostensenkung lässt sich konstruktiv lösen.
Es ist eine essentielle Change-Herausforderung in Struktur und Kommunikation. Mut kann man nicht kaufen – aber man kann ihn zeigen.“

Auch Harald Wild, Vorstand COO/IT/CFO der OVB Vermögensberatung AG, warnt vor einem gefährlichen Automatismus:
„Wenn Unternehmen in der Vergangenheit mutig investiert, konsolidiert und Wiederverwendung geschaffen haben, sind Kostensenkungen machbar.
Aber wer sich mit Legacy und mangelnder Integration quält, sollte lieber neu bauen. In so eine Situation hinein zu sparen, ist gefährlich.“

„Mit IT sparen, statt an IT sparen … klingt nach einem zeitgemäßen Ansatz!“, ergänzt Michael Ghezzo von Confare.
„Schwierig wird’s, wo Modernisierung notwendig ist, aber der Business Case nicht klar darzustellen ist.
Wo ist der Business Case einer S4/Hana Transformation, hat zum Beispiel Helge vor kurzem beim CIOSUMMIT Zürich formuliert.“

„Entweder man zählt die Erfolge der Vergangenheit und dreht jeden Cent für die Zukunft um, oder man dreht das Unternehmen um, damit man noch Erfolge in der Zukunft zählen kann.
Mut kann man nicht kaufen.“ – Helge Sanden, Gründer des IT-Onlinemagazins

Das wirtschaftliche Umfeld verlangt Konsolidierung, aber nicht Stillstand. CIOs berichten von einer Generation im Wandel:
Sie wollen gestalten (Create), Sinn stiften (Inspire) und Verantwortung übernehmen (Own).
Doch während der Mindset-Wandel längst da ist, hinken Strukturen und Entscheidungsprozesse noch hinterher.
Digitale Schöpfung bedeutet, diesen Anspruch endlich in Realität zu überführen – IT als Quelle von Wert, Wirkung und Zukunft zu verstehen.

In einer Wirtschaft, die sich langsam aus der Krise tastet, wird die IT zur Nagelprobe unternehmerischen Denkens.
Sie kann sich in den Mechanismen der Kostenreduktion verlieren – oder sie nutzt genau diese Phase, um zu zeigen, dass wahre Effizienz aus Gestaltung entsteht.

Das Motto der Confare CIOSUMMITs 2026 – „Digitale Schöpfung: Create. Inspire. Own.“ – steht für diesen Anspruch:
Nicht Technologie schafft Zukunft, sondern der Mensch, der sie mit Vision, Mut und Weitblick gestaltet.

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