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Jung, kompetent und liebt die Herausforderung – So tickt eine der jüngsten IT-Leiterinnen Österreichs

by Bianca Bogad-Frey

NEU im #ConfareBlog
Kathrin Wambacher, tilo GmbH, Jung, kompetent und liebt die Herausforderung – So tickt eine der jüngsten IT-Leiterinnen Österreichs

Kathrin Wambacher - Jung, kompetent und liebt die Herausforderung - So tickt eine der jüngsten IT-Leiterinnen Österreichs - Blog Meme

Kathrin Wambacher ist Head of IT bei der tilo GmbH und mit 24 Jahren eine der jüngsten IT-Entscheiderinnen Österreichs. Wir von Confare beglückwünschen die junge Frau zu ihrem starken Werdegang in die IT. In diesem Interview erfahren Sie, mit welchem Mindset sie das geschafft hat. 

Du bist 24, Head of IT bei der tilo GmbH, das ist doch ungewöhnlich. Warum hast Du Dich für eine IT-Lehre entschieden, wie bewusst bist Du den Weg in die IT gegangen, was waren Deine Erfahrungen mit der Lehre? Würdest Du auch anderen Frauen den Schritt empfehlen?

Als ich mich auf die Suche nach einem Lehrplatz gemacht habe, habe ich mich nach einigen technischen Berufen umgesehen. Obwohl ich auch eine Zusage für eine Lehrstelle als technische Zeichnerin hatte, hat mich die IT noch mehr angesprochen. Ich denke ich war sehr wissbegierig danach zu erfahren und zu verstehen, wie das IoT funktioniert, wie Zusammenhänge entstehen und was hinter einer scheinbar simplen Desktopoberfläche tatsächlich passiert. Es hat mich schon früh interessiert, was alles auf einem so kompakten Gerät möglich ist. Ich denke, dass meine Neugier Dingen auf den Grund zu gehen unter anderem sehr stark dazu beigetragen hat, dass ich nun an diesem Punkt bin.

Ich bin sehr zufrieden mit meiner Berufswahl und fühle mich sehr wohl in diesem professionellen Umfeld. Ich empfinde es grundsätzlich etwas schwierig, einer Personengruppe etwas zu empfehlen – natürlich ist die Berufswahl etwas ganz Individuelles. Auf jeden Fall wäre es aber wichtig, Geschlechterstereotype im beruflichen Werdegang möglichst zu eliminieren. Es ist eine unglaublich veraltete Idee, dass Mädchen nur häkeln, stricken und basteln „dürfen“, wohingegen Jungen sehr früh schon viele technische Projekte im Unterricht verwirklichen konnten. Mich persönlich hatte dieses Schubladendenken in der Schule nicht davon abgehalten, meiner Neugier und meinem Interesse am Schaffen mit anderen Materialien wie Holz zu folgen. Andere könnten dadurch aber erheblich in deren kreativen Horizont eingeschränkt werden. Auch ein Interesse an diesem technischen Umfeld wird ggf. gar nicht erst entdeckt.

Du hast die weiterführende Schule abgebrochen, hat Dich der Lehrstoff nicht angesprochen, war es vielleicht zu wenig MINT eine HTL aber zu viel Kulturschock als Frau? Würdest Du sagen, es fehlt hier ein breiteres technisches Angebot in den allgemein höheren Schulen, wenn ich z.B. an den Informatikunterricht denke, dann hat das ja unglaublich wenig mit der Praxis zu tun.

Zum Zeitpunkt, an dem ich entscheiden hätte sollen, was ich Umgangssprachlich „für den Rest meines Lebens“ machen möchte, war ich mit dieser Aufgabe verständlicherweise ziemlich überfordert. Ich war ein sehr neugieriges, wissbegieriges Kind und hätte mir viele „Den Rest meines Lebens“-Berufe vorstellen können. Dementsprechend hatte ich auch etwas Sorge, dass ich die falsche Entscheidung treffen könnte und dann für immer in einem Job festsitze, der mich ganz und gar nicht erfüllt. Ich könnte mich nicht erinnern, dass uns Mädchen damals auch der Gang zu einer HTL empfohlen bzw. als mögliche Auswahl gegeben wurde. Ich hatte mich daher für ein BORG entschieden, um mir einerseits alle Möglichkeiten offen zu halten (keine besondere Berufliche Ausbildung nach Abschluss), andererseits aber auch, um die „endgültige“ Entscheidung hinauszuzögern.

Die Schule war nicht wirklich das, was ich mir erhofft hatte. Ich habe mehr gemerkt, was mich interessiert und diese Schulwahl für mich als nicht ideal empfunden. Ich hatte dennoch die Zeit, mir weitere Gedanken über meine Zukunft zu machen, und hatte hier eigentlich zum ersten Mal Informatik Unterricht. Zwar beschränkte sich „Informatik“ (leider) auf Bildbearbeitung, aber da die Lehrkraft auf Linux als OS bestand, konnte ich auch hier meinen Horizont etwas erweitern und Neues entdecken.

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Ab wann glaubst Du sollte man besonders Mädchen für Technik begeistern. Schon im Kindergarten, ab der Volksschule, in der Unterstufe, ab den höher bildenden Schulen? Was hätte Dich angesprochen?

Ich kann definitiv sagen, dass ich in der Volksschule oft schon neidisch auf die Jungs war, da sie im Werkunterricht so viel Technisches machen durften. Generell sollte es einfach keine Unterscheidung geben, sondern eine Mischung beider Welten. Jungs sowie Mädchen sollten von Beginn an beide Möglichkeiten für sich offen haben um für sich selbst erkennen und lernen zu können, was ihnen am meisten Spaß macht. Anhand dessen wäre eine berufliche Orientierung bestimmt auch etwas einfacher zu treffen.

Du leitest heute die IT bei tilo GmbH, was würdest Du sagen, wurdest Du speziell gefördert, oder hast Du alles aus dem Ärmel geschüttelt, weil Du besonders talentiert bist?

Wie oben bereits erwähnt denke ich, dass meine Neugier sehr viel dazu beigetragen hat, wie weit ich mittlerweile gekommen bin. Sofern ich mich wirklich für eine Sache interessiere, fällt es mir auch leichter, diese zu erlernen und Arbeit darin zu investieren. Ich wurde bei tilo nie eingeschränkt oder auf einen Themenbereich beschränkt – mir stand eigentlich stets die Möglichkeit offen alles zu tun, was mich interessiert hat. Wenn ich im Service Desk bleiben wollte, wäre mir dies genauso möglich gewesen. Zu Beginn meiner Ausbildung war ich natürlich, wie viele andere, Großteils in diesem Bereich tätig. Da ich aber mehr für die Backoffice Tätigkeiten brannte, gab mir mein Abteilungsleiter gerne auch einige dieser Dinge weiter, und ich konnte den Service Desk meinem Kollegen fast gänzlich überlassen und ich konnte mich herausfordernderen und für mich spannenderen Themen widmen.

Inwieweit spielt Mentoring bei Deinem Werdegang eine Rolle? Hattest Du Mentoren?

Mein Ausbildner und langjähriger Vorgesetzter / IT-Abteilungsleiter ist für mich ein Mentor. Jetzt wo er das Unternehmen gewechselt hat, sind wir nach wie vor im regelmäßigen Austausch miteinander und ich wende mich gerne mit Fragen und für einen Rat oder seine Meinung an ihn. Er war eine wichtige, große Hilfe und Unterstützung für mich, hat schon früh Potential in mir erkannt und dieses so gut er konnte gefördert. Er hat sich stets Zeit genommen und das Beste aus mir herausgeholt. Definitiv hatte er großen positiven Einfluss auf meine berufliche und persönliche Entwicklung, wofür ich ihm wirklich dankbar bin. Ich hatte großes Glück, ihn als meinen Ausbildner und Abteilungsleiter gehabt zu haben.

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Als Frau in Deiner Position, wie sieht es da mit Deinem Netzwerk aus? Ist das sehr Männer dominiert, kannst Du Dich mit anderen Frauen in ähnlichen Positionen austauschen, oder fehlen Dir hier manchmal die Peers?

Tatsächlich habe ich bislang eigentlich keine Frauen in ähnlichen Positionen, mit denen ich mich austauschen könnte. Auf Events ist die Anzahl weiblicher Teilnehmer meist auf Verkaufsmitarbeiterinnen des Veranstalters bzw. Personal der Location begrenzt. Dementsprechend haben sich auch noch keine derartigen Verbindungen ergeben, was ich sehr schade finde – ich würde mich sehr gerne auch mit anderen Frauen der IT austauschen. Das wird sich hoffentlich verbessern, sobald ich auch mal beim Confare Female IT Mentoring zu Gast war. 😉

Meinst Du Frauen in deiner Position sollten sich als Vorbilder engagieren, um anderen Frauen den Weg in die IT schmackhaft zu machen? Hätte Dich als Teenager so ein Role Model angesprochen?

Ich denke, niemand sollte sich dazu verpflichtet fühlen. Die IT ist oft ein Platz für eher introvertierte Personen. Wenn sich die Möglichkeit aber ergibt, und man sich damit gut fühlt denke ich aber, es könnte Einfluss darauf haben, dass mehr Frauen den Weg in die IT finden und sich trauen, den Schritt zu gehen. Es kann einschüchternd wirken, wie Männerdominiert das Umfeld ist. Bspw. auch nur in einem Zeitungsbericht zu erscheinen, wie ich, ist bestimmt schon ein gutes Zeichen und hoffentlich eine Motivation für IT-interessierte Frauen!

Was nimmst Du Dir für die nähere Zukunft vor, wie möchtest Du Deine Rolle als Head of IT gestalten?

Ob ich will oder nicht, gezwungenermaßen bringe ich einen jungen Schwung nicht nur in meinen Betrieb, sondern auch in die IT-Welt des Innviertels. Meiner Meinung nach ist das auch gut!

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