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KI für ein lebenswertes Morgen: Ein Plädoyer für Veränderung und Fortschritt

by Bianca Bogad-Frey

NEU im #ConfareBlog
Dr. Anke Sax, KGAL, KI für ein lebenswertes Morgen: Ein Plädoyer für Veränderung und Fortschritt

Dr. Anke Sax - KI für ein lebenswertes Morgen: Ein Plädoyer für Veränderung und Fortschritt - Confare Blog Beitragsbild

Wir sind überzeugt, dass IT und Technologie entscheidende Hebel dabei sind die Probleme unserer Zeit zu lösen. Daher begeistert es uns, seit vielen Jahren mit jenen intensiv zusammenzuarbeiten, die in Unternehmen Transformation und Wandel vorantreiben – den IT- und Digitalisierungs-Verantwortlichen.

Eine Gruppe von IT-Professionals und CIOs rund um Dr. Anke Sax und Prof. Dr. Katja Nettesheim ist jedoch überzeugt, dass KI-Know-how nicht nur in IT-Abteilungen verankert sein muss, sondern ebenso Awareness in Boards, bei Anwendern, Schulen und Behörden braucht.


Es braucht Ambassadoren, die sich Gehör verschaffen, Wissen vermitteln und Möglichkeiten aufzeigen. Wer ist dafür besser geeignet, als die Confare #CIOAWARD Preisträger und die Confare CIO-Community? Lasst uns gemeinsam dazu beitragen, dass wir in der DACH-Region nicht vom KI-Zug abgehängt werden.
Mehr Infos gibt es unter KI-K Initiative: KI-Kompetenz für eine Zukunft in Wohlstand und auf www.ki-k.org Hier kann man sich auch aktiv einbringen und mitmachen.

Anke ist überzeugt: In einer Welt, in der Künstliche Intelligenz entweder als Heilsbringer oder als überschätzt gilt, ist es wichtiger denn je, differenziert über ihre Potenziale nachzudenken. Im Interview spricht sie über die Risiken, die Unternehmen eingehen, wenn sie sich dem Thema KI verweigern, und was es braucht, damit Europa im globalen Wettbewerb zukunftsfähig bleibt.

Was bedeutet KI-Kompetenz für Dich persönlich?

Für mich gibt es mehrere Kompetenzstufen: Im ersten Schritt gilt es eine grobe Idee zu entwickeln, was KI kann und was KI auch nicht kann. Aktuell ist mir das noch zu sehr schwarz-weiß. KI ist für viele der Heilsbringer oder völlig unterschätzt. Die Welt ist auch hier komplexer als das die einen oder anderen glauben machen möchten.

Bei der zweiten Kompetenzstufe gilt es erste Schritte mit Prompts zu machen, um auch praktisch ein Gefühl für die Technik zu bekommen. Was funktioniert gut? Wie muss man denn eigentlich fragen? Und wie prüfen ich das Ergebnis? In der nächsten Kompetenzstufe gilt es, zu verstehen, wie man dieses „private“ Wissen im Businesskontext einsetzen könnte, was ein Usecase sein könnte, welche Rahmenbedingungen es braucht. Danach wird das Stück für Stück routinierter.

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Die neuesten Veränderungen und Trends rund um das Thema KI mit duzenden KI-Expert*innen der gesamten DACH-Region besprechen beim Confare #CIOSUMMIT Wien am 26. & 27.03.2025.

Mit welchen Themen sollten man sich denn heute im Alltag beschäftigen um KI-ready zu sein? Was wären Deine Empfehlungen?

Das hängt davon ab, welcher Lerntyp man ist. Will man erst ein wenig Theorie verstehen oder will man sofort mit kleinen Themen loslaufen. Es gibt Leute wie mich, die beim neuen Auto immer erst die Bedienungsanleitung lesen und welche, die direkt losfahren.

Je nachdem sucht man entsprechende Webinare oder meldet sich direkt bei ChatGPT an und legt los. Kaputt machen kann man nichts. Man muss nur bei den Ergebnissen angemessen kritisch bleiben. Dieser kritische Geist lässt sich am besten üben, wenn man anfänglich fragt, was man schon weiß.

Eine Strategie mit Veränderung umzugehen ist Ignoranz. Womit (besser wie?) wirkt es sich aus, wenn man sich dem Thema KI-Kompetenz nicht stellen will?

Stillstand ist Rückschritt oder um ganz direkt zu sein. Der Markt „spuckt“ solche Unternehmen über Zeit aus. Wir erleben diese Ignoranz schon eine Weile auch bei anderen Themen mit der Konsequenz, dass Deutschland im internationalen Ranking massiv zurückfällt. Wir in einer Rezession sind, die zum Teil hausgemacht ist und wir unseren Wohlstand gefährden. Vielleicht eine Metapher, weil KI nicht anfassbar ist und wir uns damit schwerer tun. Sich nicht damit zu beschäftigen wäre wie den Smartphone-Siegeszug nicht mitgemacht zu haben und Applikationen nicht mobil anzubieten. Kann man machen, wird aber ins Abseits führen.

Wo gibt es denn gesellschaftlichen Handlungsbedarf, damit Europa bei KI morgen noch mitreden und eine Rolle spielen kann?

Überall? Mir fällt gar nicht ein, wo nicht. Bildung, Unternehmen, Öffentliche Hand, Gesundheit, Nachhaltigkeit…… Ich denke, dass wir generative AI-Modelle nicht nachbauen müssen oder sollen. Wir werden – wie häufig in der Geschichte – die darauf aufbauenden (Spezial-)Applikationen liefern, die generative AI anderer Anbieter nutzt. Der Fantasie sind dabei keine Grenzen gesetzt. Diese phantasiereichen und handwerklich versierten Menschen müssen wir ausbilden. Diesen Leuten müssen wir Rahmenbedingungen schaffen, dass sie experimentieren können, um daraus wunderbare und insbesondere auch verkaufbare Produkte entwickeln zu können.

Dazu braucht es Politiker, die die Lehrpläne der Schulen anpassen und Ausbildungsberufe entwickeln, wenn es um Bildung geht. Politiker, die strukturelle Rahmenbedingungen schaffen oder vielleicht noch wichtiger, diese nicht durch überbordende Regulierung sofort wieder einschränken. Es braucht Unternehmen, die diesen Menschen Ressourcen und Budgets geben sowie eine reife Experimentierkultur pflegen. Ist das zu viel verlangt? Nein, ich denke nicht.

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Wer sind dabei die wichtigsten Akteure?

Diejenigen, die etwas bewegen können, sollten die wichtigsten Akteure sein. Vorstände, Aufsichtsräte, Politiker, Medien, Forscher. Nun, da sehen wir gerade zu wenig, daher erweitere ich das auf Jeder, der etwas zu sagen hat. Das sind zunächst die CIOs, CDOs, Digital Affine, aber auch Bürger, Mitarbeiter, die wollen, dass sich das ändert. Wir müssen diese Veränderung auch offensiv einfordern und selbst unseren Beitrag leisten, dass sich was verändert.

Wie wichtig ist das Thema Regulierung? Bremse, Enabler, Treiber?

Alles oder nichts. Wir leben in Europa, da gibt es Regulierung, nun dann arbeite damit, ändere es, wo es notwendig ist, und jammere nicht, wenn es nicht zu ändern geht. Auch hier denke ich, dass wir als Digital Affine dem Regulator helfen können und sollen, um eine angemessene Regulierung zu schaffen.

Dazu ist es notwendig, dass die richtigen Risiken erkannt werden und auch deren Schadenspotenzial. Dieses gilt es klug einzudämmen. Ich denke, dass wir alle den Gurt im Auto schätzen, auch wenn es ein längerer Siegeszug war. Solchen liebevollen Druck braucht es. Nicht mehr und nicht weniger. Insgesamt sehe ich Regulierung daher als Enabler, weil sie (klug?!) die Spielregeln definieren.

Warum ist Dir das Thema KI persönlich so wichtig? Warum engagierst Du Dich in Initiative KI-K?

Ich bin in einem sicheren und wohlhabenden Deutschland aufgewachsen. Wir verspielen gerade unsere Zukunft. Wir sind ganz viele, die eine gute Idee haben, was zu tun ist, um das zu ändern. Nun, dann voran. Ich will, in einem coolen, lebenswerten und liebenswerten Land leben. Dazu braucht es dringend diese Veränderung.

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