fbpx

KI für Schulen – So gestalten wir die Zukunft der Technologie

by Bianca Bogad-Frey

NEU im #ConfareBlog
Exklusiv im Interview: Sicherheit ausstrahlen – Ein Muss für unsichere Zeiten: Ein Gespräch mit Sylvia Resetarits (Expleo)

KI für Schulen - So gestalten wir die Zukunft der Technologie

Schulen fehlt eine unbürokratische Lösung zur Umsetzung von rechenleistungshungrigen KI-Projekten. Ben Koska, Leander Klinger und Martin Pils riefen daher „KI für Schulen“ ins Leben, ein Projekt das Schüler*innen dabei helfen soll, sich adäquat mit Zukunftstechnologie zu beschäftigen.

Was hat euch dazu inspiriert, das Projekt „KI für Schulen“ ins Leben zu rufen, und welche konkreten Probleme möchtet ihr damit lösen?

Ben und Leander:  Das Projekt entstand durch das Engagement von Martin Pils, der während eines Schulprojekts an der Spengergasse hautnah erlebte, wie schwierig es ist, Schülern leistungsstarke Hardware – zum Beispiel eine Grafikkarte – zur Verfügung zu stellen.

Wegen komplizierter Bürokratie war es fast unmöglich, die nötigen Ressourcen bereitzustellen. Die Schüler konnten sich diese teure Ausstattung nicht selbst finanzieren.

Daraufhin wandte sich Martin Pils an unsere schülergeleitete NGO, die Austrian Excellency Society, um eine Lösung zu finden.

Gemeinsam möchten wir unbürokratisch und schnell dafür sorgen, dass Schüler problemlos auf hochwertige Infrastruktur zugreifen können, wenn sie KI-Projekte umsetzen wollen.

Martin Pils: Konkret geht es in diesem Projekt darum, eine in Österreich gehostete und lokal betriebene KI-Lösung bereitzustellen, die Schülerinnen und Schüler für ihre spannenden Projekte nutzen können. Gleichzeitig können wir mit dem Betrieb in zertifizierten Rechenzentren höchste Datenschutz- und Vertraulichkeitsanforderungen erfüllen.

Viele Menschen verbinden Künstliche Intelligenz eher mit Unternehmen als mit Schulen. Warum ist es gerade für junge Menschen wichtig, frühzeitig KI-Kompetenzen zu entwickeln?

Ben und Leander:  KI ist eine extrem dynamische Technologie, die unsere Zukunft prägen wird. Wer schon früh damit in Berührung kommt, entwickelt ein intuitives Verständnis dafür, wie KI funktioniert und welche Potenziale sie bietet.

Vergleichbar ist das mit Personen, die bereits in ihrer Kindheit mit Computern aufgewachsen sind – sie konnten sich später leichter an die digitale Welt anpassen. Wenn wir jungen Menschen nicht früh die Chance geben, mit KI zu experimentieren, bleibt sie für sie eine „magische“ Technologie, die sie nur passiv nutzen, aber nicht aktiv gestalten können.

Martin Pils: Wenn wir uns vor Augen führen, wie stark sich unser Verständnis von Technologie und Wertschöpfung in der Wirtschaft verändert, ist es unverzichtbar, unseren Talenten von morgen die bestmöglichen Bedingungen zu bieten.

Confare Livin IT Young Perspectives - Banner Mobile

IT-Bildung muss nicht langweilig sein. Bei Confare Livin IT Young Perspecives zeigen Top-IT-Entscheider*innen der nächsten Generation anschaulich, wie eine Karriere in der IT aussehen kann. Alle Infos zur Initiative HIER.

Wo seht ihr die größten Herausforderungen bei der Implementierung von KI in Schulen? Liegt es eher an der Finanzierung, an der Ausbildung der Lehrkräfte oder an der Akzeptanz?

Ben und Leander:  Die Probleme sind vielfältig: Einerseits fehlt es häufig an finanziellen Mitteln und an leistungsstarker Hardware. Andererseits gibt es zu wenige Lehrkräfte, die sich gut in KI-Themen auskennen oder die Motivation haben, sich in diesem schnelllebigen Feld laufend weiterzubilden.

Oft fühlen sich engagierte Lehrer und Lehrerinnen zudem durch Bürokratie und fehlende Unterstützung ausgebremst. Hinzu kommt, dass Technik oder neue Lehrinhalte immer eine Umstellung bedeuten und zunächst Skepsis auslösen können.

Während KI im Unterricht also oft an fehlenden Ressourcen oder Widerständen scheitert, setzen wir auf motivierte Schüler und ambitionierte Lehrkräfte, die vorangehen und zeigen, wie KI-Projekte dennoch gelingen können.

Martin Pils: Wir möchten mit diesem Projekt zumindest einen Teil jener Herausforderungen vereinfachen: die Beschaffung und den Betrieb der notwendigen Infrastruktur.

Gemeinsam mit starken Partnern wollen wir die Hardware, die erforderlichen Lizenzen für Wartung und Betrieb sowie die Betriebskosten sicherstellen.

KI wird oft kritisch diskutiert – sei es wegen ethischer Fragen oder der Sorge um Arbeitsplätze. Wie begegnet ihr solchen Bedenken, besonders im Schulkontext?

Ben und Leander: Die Sorge, dass neue Technologien Jobs ersetzen oder gesellschaftliche Umbrüche auslösen, ist nicht neu – schon vor fast 100 Jahren gab es ähnliche Diskussionen über IBM-Maschinen.

Mit KI wird es vermutlich ähnlich sein: Bestehende Tätigkeiten können sich verändern, und gleichzeitig entstehen neue Berufe, die wir uns heute noch gar nicht vorstellen können. Skepsis ist also legitim, und Fragen zu Ethik, Datenschutz oder Fairness müssen beachtet werden.

Im Schulumfeld geht es jedoch nicht darum, direkt „die“ bahnbrechende KI zu erzeugen, sondern den Schülern erste Einblicke und praktische Erfahrungen zu ermöglichen.

So lernen sie, sachlich mit Chancen und Risiken umzugehen, statt die Technologie nur als „Bedrohung“ zu sehen.

Confare CIO Executive Arena Wien 2025

1:1-Vorträge waren gestern! Die Confare CIO Executive Arenas machen es Ihnen einfach, sich im kleinen Kreise, interaktiv mit anderen IT-Profis auszutauschen. HIER die passende Arena aussuchen und anmelden, solange es noch Plätze gibt.

Ihr seid auf der Suche nach Sponsoren für die Hardware. Welche Art von Unterstützung benötigt ihr konkret, und wie können Unternehmen oder Einzelpersonen helfen?

Ben und Leander:  Wir möchten Server mit leistungsstarken GPUs aufbauen, damit Schüler damit KI-Modelle trainieren und eigene Projekte umsetzen können.

Für Unterbringung und Betrieb haben wir bereits Partner gefunden, aber um die Hardware zu kaufen, sind wir auf finanzielle Unterstützung angewiesen. Egal, ob Unternehmen oder Privatperson: Jede Spende – ob groß oder klein – hilft, dieses Ziel zu verwirklichen.

Auch das Weitersagen unseres Anliegens und die Vermittlung potenzieller Förderer sind wertvolle Beiträge.

Martin Pils: Der aktuelle Stand ist, dass wir bereits Zusagen für den dauerhaften Betrieb (in Rechenzentren in Oberösterreich und Wien) erhalten haben.

Darüber hinaus haben wir auch die nötige Software, die dazugehörigen Lizenzen und die Wartung der Server zugesichert bekommen.

Was uns derzeit noch fehlt, ist die Finanzierung der Hardware, die vergleichsweise kostspielig ist.

Hier würden wir uns über einen weiteren Sponsor sehr freuen.

Persönlich übernehme ich die Koordination und unterstütze bei der Sicherstellung des Projekts.

Wenn ihr auf Schulen zugeht: Wie offen sind Lehrerinnen und Lehrer für euer Projekt? Gibt es bereits erste Erfolgsgeschichten?

Ben und Leander: Unsere Initiative konzentriert sich auf Schülerprojekte. Trotzdem haben wir die Erfahrung gemacht, dass Lehrkräfte durchaus offen sind, wenn sie ohne viel Zusatzaufwand Unterstützung für ihre Klassen erhalten.

Gerade wenn eine Schule bereits Interessierte hat, wird jede zusätzliche Ressource sehr begrüßt.

Erfolgsgeschichten gibt es bereits: In einigen Fällen konnten Schüler dank externer Ressourcen schon eigene KI-Anwendungen programmieren und weiterentwickeln.

Dies motiviert wiederum andere, sich ebenfalls intensiver mit dem Thema zu befassen.

Was wäre euer Wunsch-Szenario für die nächsten fünf Jahre? Wie weit soll „KI für Schulen“ wachsen, und welche Meilensteine möchtet ihr erreichen?

Ben und Leander: Unser Ziel ist, dass kein Schüler seine Idee aufgeben muss, nur weil die technische Ausstattung fehlt. Jeder, der eine KI-Idee hat, soll auf unkompliziertem Wege und ohne lange Wartezeiten die nötigen Mittel bekommen können. In den nächsten Schritten möchten wir daher:

  1. Die Finanzierung für den geplanten GPU-Cluster sicherstellen.
  2. Die nötige Infrastruktur aufbauen und in Betrieb nehmen.
  3. Erste Pilotprojekte mit unserem Netzwerk von Talenten starten.
  4. Schritt für Schritt immer mehr Schüler und Schulen einbinden.
  5. Kontinuierlich auf dem neuesten Stand der Technologie bleiben, um auch künftige KI-Anwendungen unterstützen zu können.

Wenn du einen kurzen, prägnanten Appell an potenzielle Unterstützer richten könntest – was wäre deine Kernbotschaft?

Ben und Leander: Künstliche Intelligenz ist eine Schlüsseltechnologie für unsere Zukunft. Wenn wir nicht möchten, dass Österreich den Anschluss verliert, sollten wir jetzt in den KI-Nachwuchs investieren.

Schüler, die heute lernen, KI zu verstehen und kreativ einzusetzen, sind morgen die Innovatoren. Jede Form von Unterstützung – ob Geldspenden, Sachmittel oder Netzwerkkontakte – ist ein wichtiger Beitrag, damit junge Menschen die Chance bekommen, ihre Ideen zu verwirklichen und verantwortungsvoll mit KI umzugehen.

Martin Pils: Liebe Unternehmen und Freunde aus Wirtschaft, IT und Security:

Lasst uns gemeinsam daran arbeiten, neben den Schülerinnen und Schülern der Spengergasse auch vielen weiteren jungen Talenten die nötige Infrastruktur bereitzustellen, damit wir zusammen noch Größeres erreichen können.

Ich freue mich, wenn wir uns hierfür vernetzen.

Blogs zum Thema Frauen in der IT finden Sie hier: Führungskräfte müssen Datenkompetenz mit ethischem Bewusstsein verbinden

Für Sie ausgewählt

Leave a Comment