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Jacques Nieuwland, Roca Group: Kundenfokus statt technical debt: Die strategische Rolle der IT bei der Roca Group
Die IT-Abteilung spielt eine entscheidende Rolle bei der Transformation und dem Wachstum der Roca Group. Jacques Nieuwland, CIO der Roca Group, beleuchtet im Interview, wie Kundenorientierung, technische Schulden und die Zusammenarbeit mit Fachbereichen die IT-Landschaft und seine Rolle als CIO beeinflussen. Seine Einblicke geben wertvolle Hinweise darauf, wie IT-Abteilungen sich strategisch aufstellen können, um den aktuellen und zukünftigen Herausforderungen gerecht zu werden.
Persönlich treffen Sie Jacques und etwa 200 hochkarätige IT-Profis auf dem wichtigsten IT-Management Treffpunkt der Schweiz, dem Confare CIOSUMMIT Zürich. IT-Chefs aus Top-Unternehmen berichten von aktuellen Herausforderungen und Top-Projekten. Die Anmeldung ist für IT-Entscheider*innen nicht mit Kosten verbunden. Hier finden Sie mehr zum Konferenzprogramm.
Wie sehr verändert der Fokus auf Kundenorientierung, Customer Journey und Customer Experience die Rolle der IT und des CIO?
Kundenorientierung, Customer Journey und Customer Experience spielen für jeden CIO eine wichtige Rolle. IT ist da, um Wert zu bringen, und eine Art, das zu machen, ist, dem Kunden eine tolle Experience zu bieten, über welchen Kanal auch immer seine Journey mit uns stattfindet.
Den Kunden und Konsumenten zu verstehen, ist zentral in der Gestaltung von Lösungen und Prozessen, um die Aufmerksamkeit und das Interesse des Kunden zu wecken und schlussendlich eine Transaktion abzuwickeln. Es braucht ein tiefes Verständnis des Vertriebs und der Business-Modelle sowie der Prozesse und Plattformen, die es braucht, um in allen Kanälen eine tolle Customer Experience und Customer Journeys anzubieten.
Was braucht es, um technische Schulden zu vermeiden? Wie sehr behindert Legacy-IT eine Ausrichtung der IT an den Unternehmenszielen? Wie kann man damit umgehen?
Kontinuierliche Aktualisierung der Systeme und auf dem neuesten Stand bleiben, im Sinne von die Roadmaps der Hauptsystemanbieter kennen und diese mit den eigenen Anforderungen mappen. Wenn Lösungen nicht mehr dienen, ersetzen, aber Kernlösungen, auf die man setzt, aktuell halten. Releasewechsel sind keine Projekte ohne Payback, sie sind notwendig, um die technischen Schulden zu verhindern und die Innovation zu ermöglichen.
Legacy-Systeme, die veraltet sind, bringen wenig Nutzen und führen zu Unzufriedenheit und Reibungen und schmälern schlussendlich die Performance der Prozesse, die über sie abgewickelt werden. Also Systeme und Versionen regelmäßig aktualisieren und benchmarken, ob sie den Anforderungen der nächsten Jahre standhalten. Wenn nein, ersetzen.
Welche Rolle spielt Schatten-IT für eine moderne IT-Organisation?
Schatten-IT an sich ist ein Problem, sie kann aber auch Innovationsquelle sein und ungedeckte Needs abdecken. Meiner Meinung nach muss man Schatten-IT mit Empathie angehen, die Lösungen verstehen und gemeinsam nach Lösungen suchen, um sie zu regularisieren. Dann muss der Entscheid durchgesetzt werden. Schatten-IT kann sonst zu Compliance-Problemen, Zusatzkosten, unkontrollierten, nicht auditierten Prozessen führen und ein wesentliches Risiko werden.
Wie funktioniert die Zusammenarbeit mit Fachbereichen und Management? Wie gestaltest du den laufenden Dialog?
Es ist sehr wichtig, die Unternehmensstrategie zu verstehen und dann gemeinsame Ziele zwischen IT und Fachabteilungen zu verfolgen, die die Strategie unterstützen. IT soll helfen, die Business-Ziele zu erreichen und idealerweise daran gemessen werden, natürlich neben der Bewertung der Projektausführung.
Der Dialog muss kontinuierlich in gemeinsamen Governance Bodies sein, wo Ziele festgelegt werden und Roadmaps und Projekte definiert werden. Diese werden dann mit Business Cases bewertet und priorisiert und gemeinsam umgesetzt. Die Zusammenarbeit ist für das Change Management sehr hilfreich und sorgt für eine hohe Adoption, die es ermöglicht, die Benefits zu realisieren.
Wie ist die Bedeutung von Enterprise Architektur für eine moderne IT?
Sie spielt eine zentrale Rolle für einen robusten, zukunftsorientierten Aufbau der Systemlandschaft sowie der Middleware und der Services, die angeboten werden sollen. Sie sollte strategisch ausgerichtet sein und mit der Business-Architektur abgestimmt. Sie dokumentiert auch Themen wie System-Owner, Schnittstellen usw.
Welche Rolle spielt der Austausch mit der CIO-Community dabei, die IT zukunftssicher zu gestalten?
Der Austausch unter Peers ist sehr wichtig, man kann voneinander lernen und hat keine kommerziellen Einflüsse. Jeder hat seine Stärken und man findet oft Gemeinsamkeiten und Dinge, die man voneinander lernen kann. Es fördert die Reflexion, Verbesserung und Innovation. Es ist immer inspirierend, sich mit Fachkollegen auszutauschen.