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Kurier Interview mit Barbara Klinka-Ghezzo und Michael Ghezzo: Trends, Herausforderungen und Frauen in der IT
Hier lesen Sie das Kurier Interview mit Michael Ghezzo und Barbara Klinka-Ghezzo: eine spannende Diskussion über Digitalisierung, Fachkräftemangel und wichtige Trends in der Unternehmens-IT. Sie lesen auch mehr über das Thema Frauen in der IT und welche Chancen sich Frauen in der IT bieten.
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Unter dem Motto Kreieren und Agieren stand der diesjährige CIO-Summit. Wie gut sind denn die heimischen Unternehmen im Jahr 2023 bei Digitalisierung und IT?
Barbara: Aus create und Act wird „creACTe“. Bei IT ist es ein bisschen wie mit dem Thema Nachhaltigkeit. Alle reden darüber, alle haben ambitionierte Vorhaben. Das reicht nicht mehr. 2023 sollten wir uns nicht an Ankündigungen, sondern an konkreten Umsetzungen messen.
Michael: Durch Covid haben sich Unternehmen digital weiterentwickelt, es gibt aber noch eine Menge Hausaufgaben. Dazu gehören Cybersecurity, das Zusammenwachsen von IT und OT (Operational Technology – also der Maschinenraum des Unternehmens) und die Anwendung von KI. Schlüssel dazu ist es, dass sich die interne IT nicht mehr als Dienstleister oder Business Enabler versteht. IT ist Business und Business ist IT – das bedeutet viel Macht aber auch viel Verantwortung für IT-Manager.
Die Trennung zwischen IT und Business ist also nicht mehr zeitgemäß. Wie kann man sich ein Unternehmen vorstellen, das diese Trennung nicht mehr vorlebt?
Michael: Ab-Teilungs-Denken ist heute generell schädlich. Wir haben diese Silos in den letzten Jahrzehnten gehütet und gepflegt. Erfolgreiche Unternehmen leben es vor: Wo diese sogenannte Business-IT Integration gelungen ist, stehen auf einmal nicht mehr Organisations-Einheiten im Fokus, sondern die Endkunden. Solche Unternehmen trennen nicht mehr zwischen Unternehmens-Strategie und Digital-Strategie. Hierarchien spielen weniger Rolle als Kompetenz, die Arbeitsweise ist agil. IT und Security werden nicht am Ende in Projekte einbezogen, sondern sind vom initialen Start weg involviert, oder haben selbst die Initiative gestartet. Dazu gibt es einige Beispiele. Viele davon findet man in den Reihen der Confare Preisträger, beim CIOAWARD oder bei der DACH-weiten ImpactChallenge.
Barbara: Dazu entstehen gerade neue Berufsbilder, wie der Business Solution Architect. Im Wesentlichen geht es dabei darum eine gemeinsame Sprache zu finden und regelmäßig miteinander zu reden. Viel zu oft enttäuschen IT-Projekte. Immer noch! Und dieses Scheitern liegt vor allem an schlechter Kommunikation und mangelnder Abstimmung. Solche Übersetzer zwischen Technologie und Business sind heiß begehrt.
Was sind die drei wichtigsten Trends in der Unternehmens-IT?
Michael: Cybersecurity und Resilienz – also die Widerstandskraft gegen Angriffe und Krisen. Daten und KI – schließlich zeigt uns Chat GPT ganz deutlich, dass wir den Anschluss nicht verlieren dürfen. Nachhaltigkeit und Architektur – IT kann auf der einen Seite bestens die 3 Rs der Nachhaltigkeit unterstützen: Reuse, Reduce, Recycle. Gleichzeitig müssen CIOs jetzt Systeme so aufbauen, dass sie nicht obsolet oder gar hinderlich werden, wenn sich Technologien und Anforderungen weiterentwickeln.
Viele Herausforderungen, viele Ziele, unendliche Möglichkeiten und Trends bestimmen die IT. Wie findet man hier die richtigen Prioritäten für sein Unternehmen?
Michael: Genau das entwickelt sich zu einer der Hauptherausforderungen für IT-Manager. Leider gibt es kein Patentrezept. Eine IT die im Elfenbeinturm auf Aufträge wartet, ist dabei nicht nützlich. Nur im ständigen Austausch mit Geschäftsführung, Anwendern und Endkunden kann der CIO die Entscheidung treffen, wo investiert wird, welche Technologien fokussiert werden und welche Innovationen es braucht.
Der Fachkräftemangel ist ebenfalls eine Herausforderung. Haben IT-Abteilungen für junge Leute und Frauen das richtige Image?
Barbara: Ich glaube, es gibt eine Menge Vorurteile gegenüber dem Arbeiten in einer Unternehmens-IT. Das wäre nur was für Männer, für Introvertierte, für Technokraten, für Programmierer. Doch hier hat sich viel verändert. In der IT geht es vor allem um Kommunikation, um die Zusammenarbeit zwischen Menschen, um Kundenbedürfnisse. Außerhalb der IT wird das kaum wahrgenommen. Dabei wäre es wichtig, immer mehr junge Menschen für das Arbeiten in der IT zu begeistern, denn alle unsere wichtigen gesellschaftlichen und wirtschaftlichen Herausforderungen haben mit IT und Digitalisierung zu tun.
Michael: Der IT fehlt die Transparenz nach außen. Da arbeitet man an den spannendsten Problemen, mit Menschen aus den unterschiedlichsten Bereichen und aufregenden Technologien, und am Arbeitsmarkt kriegt man davon nichts mit. Dazu hat man sich auch noch eine Diktion und Job-Bezeichnungen angewöhnt, die keiner mehr nachvollziehen kann. Der IT-Chef eines Industriekonzerns hat mir erzählt, man hätte 1000 Mitarbeiter in der IT und dabei knapp 500 verschiedene Jobtitle. Was man sich unter einem Cybersecurity Solution Architect oder einem Data & ML Engineer vorstellen soll, ist für Bewerber nur schwer greifbar. Viele unserer Aktivitäten zielen darauf ab, die Transparenz zu erhöhen: Der Confare #CIOAWARD bietet eine Bühne für die IT als Arbeitgeber, unsere Plattform Livin IT soll die IT-Welt für Quereinsteiger und junge Menschen erlebbar machen und das Female IT-Mentoring vernetzt Nachwuchs-Frauen mit erfolgreichen Role Models.
Barbara: Es war diesbezüglich spannend zu erleben, wie CIOs und Schüler miteinander auf dem CIOSUMMIT diskutiert und gemeinsam gearbeitet haben. Das hat, glaube ich, beiden Seiten viel Spaß gemacht.
Lesen Sie HIER das grosse Confare #CIOAWARD Interview im Kurier.
Welche Chancen bieten sich Frauen in der IT?
Barbara: Riesige Chancen! IT bietet spannende Aufgaben, sichere Jobs, gutes Einkommen und viel Flexibilität. Unternehmen wissen heute, dass es Vielfalt an Personen, Geschlechtern, Meinungen braucht, um gute Entscheidungen zu treffen. Ich hoffe, dass es in Zukunft nichts Außergewöhnliches sein wird, dass wir Frauen auf der Bühne des Confare #CIOAWARD auszeichnen. Ich habe mich sehr für Susanne Ebm vom Flughafen Wien gefreut. Es sind weltweit etwa 15% der CIOs weiblich. Wenige, aber oft gehören sie zu den besten ihrer Zunft. Es braucht diese Role Models, also habt den Mut einzureichen.