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Mehr Frauen in der IT – New Work statt gottgegebene Hierarchien: Das war der Confare Female IT-Lunch bei SPAR ICS

by Yara El-Sabagh

OUT NOW im #ConfareBlog: Das war der Confare Female IT-Lunch bei SPAR ICS

Ein persönlicher Nachbericht von Michael Ghezzo

Barbara, meine Frau und Co-Geschäftsführerin bei Confare, hat vor 3 Jahren die Confare Female IT-Community ins Leben gerufen. Mittlerweile gibt es die Confare Female IT-Mentorings in drei Ländern, online stellen wir weibliche Role Models aus der IT vor, wir laden regelmäßig zu Netzwerktreffen ein und liefern in den Confare Factsheets konkrete Inputs für Frauen, die Karriere in der Unternehmens-IT anstreben. Vielleicht sind es auch diese Aktivitäten, die dazu beigetragen haben, dass wir 2023 mit Susanne Ebm vom Flughafen Wien erstmals eine Frau beim Confare CIOAWARD in Österreich auszeichnen durften.

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Der Confare Female IT Lunch am 19. April 2023 war für uns wieder ganz was Neues und zwar in vielerlei Hinsicht:

  • Erstmals fand ein Treffen der Female IT-Community in Salzburg statt.
  • Erstmals hat uns eine CIO-Organisation, konkret die SPAR ICS eingeladen, das Meeting in ihrem Haus durchzuführen. Es ist ein besonderer Mehrwert, ein solches IT-Unternehmen persönlich zu erleben. Und der Hinweis sei mir erlaubt, SPAR ICS ist das einzige Unternehmen im DACH-Raum, in dem mit Andreas Kranabitl (Preisträger 2017) und Eric-Jan Kaak (2013) gleich zwei Confare #CIOAWARD Preisträger tätig sind.
  • Erstmals haben wir als Diskussionsformat die Fishbowl eingesetzt, um möglichst vielen der Teilnehmerinnen das aktive Einbringen zu ermöglichen.

Barbara hat das Treffen moderiert. Eine schöne Gelegenheit für mich, einmal eine unserer Veranstaltungen in der Rolle als Zuhörer zu besuchen.

Mehr als 30 Frauen aus Unternehmen wie Palfinger, KTM, Salzburg AG, Sony DADC oder Red Bull haben sich eingefunden. Als Mann war ich trotzdem nicht alleine, denn mit Eric-Jan Kaak, der sich mit Organisation und Innovation bei unserem Gastgeber, SPAR ICS, befasst und Confare #TopCIO2023 Alexander Hochmeier von FACC AG sind auch die „male allys“ hier gut vertreten. Gleich ein erstes Fazit: Die Fishbowl Methode kommt schnell in Gang. Eine kleine Hürde ist es, dass man aus dem Publikum hervortreten muss, um sich einzubringen. Das war aber letztendlich kein Hindernis für eine spannende Diskussion.

Die beiden Herren bringen die ersten Impulse ein. Das kontroverse Thema dabei: Was können CIOs und Organisationen tun, um für Frauen, aber auch für Männer, Familie, Leben und Beruf vereinbar zu machen. Wir sprechen über moderne Organisationsformen im 21. Jahrhundert, die Anforderungen einer neuen Generation an Arbeitnehmern und warum Human Ressources ein Begriff ist, den man am besten gar nicht mehr verwenden sollte. Alexander erzählt von seinen Erfahrungen mit Jobsharing, Teilzeitkräften und Quereinsteigern aus anderen Unternehmensbereichen. Viel davon kann man in seinem Bloginterview bei Confare HIER nachlesen:

Eins wird deutlich: In der heutigen Wirtschaft braucht es auf Arbeitgeber- und Arbeitnehmer-Seite Bereitschaft zu Flexibilität. Showstopper dabei sind veraltete Führungsmodelle und ein Arbeitsrecht, das noch nicht auf diese neuen Anforderungen angepasst ist. Eric erklärt: Das Wort Hierarchie hat seine Wurzeln im Altgriechischen zusammengesetzt aus (hierós und árchein, „heilig“ und „Führer sein“. So eine „gottgegebene Führung“ braucht es aber in einer agilen Organisation nicht! Genauso wenig lässt sich der klassische Leistungsbegriff auf die heutige Zeit anwenden. Die Formel Input = Output passt für Unternehmen aus der Zeit der industriellen Revolution – „heute wollen wir Impact und Outcome – und die hängen nicht an abgesessenen Arbeitsstunden!“ Sie lassen sich auch nicht auf die Zeit zwischen 9h und 17h beschränken. Das heutige Arbeitssystem geht davon aus, dass man am Sonntagnachmittag keine gute Ideen haben kann.

FEMALEWas muss man tun, um Karriere in der IT für junge Menschen interessant zu machen, insbesondere auch für Frauen?

Der nächste Programmteil startet mit Impulsen von Maria Ziller (Head of HR, Salzburg AG) und Cornelia Maier (Head of Strategy bei Wuger- Brands in Motion) – es geht um die Frage, was man tun muss, um Karriere in der IT für junge Menschen interessant zu machen, insbesondere auch für Frauen. Immerhin sind IT und Digitalisierung wichtige Bausteine beim Gestalten der modernen Wirtschaft und Gesellschaft. Schnell wird klar, Schule und Bildungswesen halten hier mit den gesellschaftlichen Entwicklungen nicht mit.

Auf der anderen Seite braucht die Unternehmens-IT Transparenz und eine klare Sprache. IT ist heute einfach mehr als Programmieren und Technik. Doch außerhalb der IT wird diese Veränderung kaum wahrgenommen. Gut, dass wir mit Livin IT und dem Confare #CIOAWARD hier einen Beitrag leisten können.

Nach einer Stärkung geht es weiter mit einer Diskussion zu einem ganz besonderen Thema: Frauen mit Migrations-Kompetenz in der IT –  Džana Schütter (BALKAN MINDS)  von Spar ICS bedankt sich dafür, dass auf dem Badge ihr Name richtig geschrieben ist … keine Selbstverständlichkeit.

Immer noch fehlt es an Wertschätzung für Frauen, die aus anderen Kulturkreisen kommen. Obwohl wir doch alle wissen, dass Diversity ein Erfolgsfaktor ist. „Migrationshintergrund ist schlicht das falsche Wort!“, meint Džana. Mit der Kenntnis von Sprachen, Kulturen und Organisationen können gerade solche Frauen extrem wertvoll für ein Team sein, so dass ich in Zukunft auch lieber von Migrations-Kompetenz sprechen werde.

Aufgrund des Arbeitskräftemangels steigt die Bedeutung des „Ethno-Recruiting“ zwar in den Unternehmen, aber dabei überlegt man sich noch viel zu wenig, wie man diese Menschen richtig anspricht und wie man sie gut im Unternehmen integriert. SPAR ICS ist dabei ein Vorreiter.

Letzte Session

In der letzten Session, mit Impulsen von Kylie Mitchell und Alexander Hochmeier, geht es vor allem um Vorurteile rund um Arbeiten und Leadership: „Leadership is a fulltime Job“, ist Kylie überzeugt, „but it obviously works part-time!“ Alexander bestätigt: „Wer Mitarbeiter an der Zahl der Überstunden misst, oder glaubt Teilzeit ist zweitklassige Arbeit, der ist auf dem Holzweg.“

Beendet wurde unser erster Female IT-Lunch in Salzburg mit einer Runde durch das SPAR ICS Fernsehstudio. In dieser beeindruckenden Kulisse werden Mitarbeiter-Online-Events und Social Media Videos gedreht. Die technische Ausstattung lässt keine Wünsche offen. Man sieht, dass der Geschäftsführung rund um Andreas Kranabitl die Kommunikation mit Kollegen und Mitarbeitern eine Herzensangelegenheit ist.

Confare bedankt sich bei den großartigen Gastgebern und den Frauen, die sich aktiv an den Diskussionen und dem Austausch beteiligt haben. Es hat Spaß gemacht und war für alle Beteiligten wertvoll.

Wovon ich sonst noch begeistert war? Barbaras Moderation hat Raum für Meinungen und Input gelassen und an den richtigen Stellen provoziert. Melanie Vacha betreut die Confare Female IT-Community sehr persönlich und mit viel Herzblut. So macht das Spaß!

Ich freue mich schon auf die weiteren Highlights dieser Community,

Euer Michael Ghezzo

Confare Female IT-Community Next Stops:

Confare Female IT Mentoring im Rahmen des CIOSUMMIT Frankfurt

Confare Female IT-Mentoring im Rahmen des CIOSUMMIT Zürich

Nicht vergessen: Weibliche Role Modells in der IT brauchen Bühne! Also Einreichen und Nominieren für die Confare Auszeichnungen:

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