Marco Xaver Bornschlegl ist Bereichsleiter IT Services und CISO der STRABAG BRVZ GmbH & Co. KG.. Er setzt Cloud und On-Premises Lösungen für eine moderne IT-Infrastruktur ein, die hohe Flexibilität mit Verfügbarkeit und Performance verbinden. Dies machte ihn zu einem Kandidaten für den Confare IDEAward 2018. In diesem Blogbeitrag erzählt er über Ängste der Mitarbeiter, Changemanagement und Modernisierung.
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Worin sehen Sie in Ihrer Branche die größten Herausforderungen, wenn es um den digitalen Wandel geht?
Die Baubranche zeichnet sich oftmals dadurch aus, das neue Bauvorhaben die IT vor sehr große Herausforderung stellen. Ob auf über 2000 Metern Höhe in den chilenischen Anden, in Tunneln unter der Erde in Singapur, an Brückenbauprojekten in Kenia oder auf den vielen Baustellen in Europa – Überall müssen die relevanten Daten schnellstmöglich verfügbar sein um eine effiziente Zusammenarbeit zu ermöglichen. Hinzu kommt die Vernetzung mobiler Devices, die die vorhandenen Zugriffswege auf ein neues Niveau gehoben hat. Egal wo sich unsere Kolleginnen und Kollegen befinden, die IT sollte den schnellen weltweiten und Device unabhängigen Zugriff auf die Daten gewährleisten um den entscheidenden Wettbewerbsvorteil zu bringen. IT ist heute mehr als nur Service Dienstleister, IT ist auf dem besten Weg zum Business Partner.
Was sind die wichtigsten Eigenschaften einer IT-Infrastruktur, die fit für die Anforderungen der Digitalisierung ist?
Die wichtigsten Anforderungen einer modernen und innovativen IT Infrastruktur ist deren Flexibilität. Neben der nachhaltigen Bauweise um die Daten sicher verwahren zu können bietet eine flexible Infrastruktur eine dynamische Anpassung an neue Gegebenheiten. Konnten wir vor Jahren noch selbst entscheiden welche Software verwendet wird, ist es heutzutage oftmals eine Entscheidung der operativen Kollegen. Durch eine flexible IT Infrastruktur ist es möglich die Vielzahl der “as a Service” Anwendungen zu betreiben. Ob beim Hersteller selbst, bei den großen Cloud Providern (Microsoft Azure, Amazon Web Services oder der Google Cloud), wir sind gerüstet für die Zukunft.
Was waren die Voraussetzungen für Ihr Projekt? Was waren die wichtigsten Erfolgsfaktoren?
Der wohl wichtigste Faktor war der Mensch. Gerade im Zeitalter der Digitalisierung ist oftmals Angst im Spiel, da man diesen Begriff mit Wegfall von Arbeitsplätzen verbindet. Natürlich wird sich die Art des Arbeitens verändern. So wird beispielsweise der klassische Data Center Admin nach und nach durch den Cloud Architekten verdrängt werden. Dennoch ist das nur eine Änderung des Umfelds die durch das Management transparent aber nachhaltig vorangetrieben werden muss. Es ist ganz wichtig nicht bei der ersten Herausforderung wieder in alte Strickmuster zu verfallen, sondern den Weg konsequent gemeinsam weiter zu beschreiten. Wir haben es geschafft jeden einzelnen Kollegen mitzunehmen, darauf sind wir besonders stolz. Sicherlich ist die Reise von der alten in die neue Welt nicht immer einfach, aber diese Reise ist ein längerer Prozess der Zeit benötigt und weniger ein Big Bang. Wir konnten beide Welten miteinander verbinden. Auf Basis unserer bestehenden On Premises Infrastruktur konnten wir unsere moderne und innovative Cloud Architektur aufbauen. Das ist in erster Linie ein Verdienst unserer Data Center Admins gemeinsam mit den Cloud Architekten.
Wo sehen Sie die nächsten Schritte?
Die nächsten Schritte sehen wir vor allem in dem konsequenten Weitergehen unseres eingeschlagenen Weges. Durch die neuen Technologien können wir bereits die ersten Früchte ernten und unseren Kunden somit sehr dynamisch die IT Infrastruktur an vielen Orten der Welt innerhalb kürzester Zeit bereitstellen. Dennoch merken wir oftmals, dass wir bei neuen Themen auf keinem bestehenden Know-How am Markt zurückgreifen können. Da wir uns an dem oberen Ende der Innovation bewegen gibt es bei vielen Ideen kein Wissen auf das man zurückgreifen kann. Glücklicherweise haben wir die richtigen Partner um auch neue Ideen gemeinsam zu entwickeln. Dieses fehlende Know-How zeigt jedoch das wir in Sachen Cloud ein Vorreiter sind bei Unternehmen unserer Branche und Größenordnung.
Was bedeutet der IDEAward für Sie? Warum ist es wichtig, Vorzeigeprojekte vor den Vorhang zu holen?
Der IDEAward bedeutet mir persönlich sehr viel. Einerseits belegt er natürlich das unsere festgelegte IT Strategie in die richtige Richtung geht, andererseits bringt so ein Preis auch Aufmerksamkeit und stellt das Unternehmen in ein sehr attraktives Licht. Gerade im Zeichen des Fachkräftemangels ist es schwer talentierte Kollegen zu finden. Da wir nicht als IT Unternehmen am Markt bekannt sind, ist die Situation nicht einfacher. Neben unserem Kerngeschäft Bau zeigt dieser Award, dass wir auch in dem IT Bereich in einer entsprechenden Liga spielen. Am meisten freut mich diese Auszeichnung aber für unsere motivierten Kollegen, die in den letzten zwei Jahren wirklich viele Dinge angegangen sind. Trotz der Ängste, wenn man seine Komfortzone verlässt haben sie immer gezeigt das wir offen und auch bereit für neue Herausforderungen sind. Auch wenn die Auszeichnung natürlich auch eine persönliche Auszeichnung ist möchte ich diese im Falle des Gewinns direkt an meine IT-Mannschaft der STRABAG BRVZ GmbH & Co. KG weitergeben. Ich bin sehr stolz auf unsere gesamte IT-Mannschaft, mit der wir alle weiteren Herausforderungen angehen können.