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Nicht an der IT sparen, sondern durch sie – CIO der Stadt Wien, Ulrike Huemer über E-Government Trends und die Rolle des CIO

by Michael Ghezzo

Seit 2014 leitet Ulrike Huemer als CIO der Stadt Wien die IT-Geschicke unserer Stadt, die seit jeher einer der international anerkannten Vorreiter im Bereich E-Government ist. Anlässlich der Vorbereitungen zur Confare Jahreskonferenz „IT-Herausforderungen 2015“ am 23. Oktober in Wien, im Gespräch über die aktuellen Aufgaben für die IT und die wichtigsten Trends im Bereich E-Government.

Wien ist einer der am stärksten wachsenden Städte Europas – was sind die größten Herausforderungen beim Management der IT dieser Stadt?

 

Uns ist es besonders wichtig E-Government Services zu schaffen, die sich an den Anforderungen bzw. Lebensphasen der Bevölkerung orientieren, so dass sämtliche Verfahren bzw. Kontakte zur Stadtverwaltung online erledigt werden können. Dadurch wollen wir den Menschen Zeit schenken, die sie für andere wesentliche Dinge verwenden können als für den Weg zu den Ämtern. Weiters ist es mir wichtig, dass wir mit der IT einem Beitrag zur Haushaltskonsolidierung leisten um Ressourcen für erforderliche Investitionen etwa im Bildungsbereich zu haben. Wobei wir nicht an der IT sparen wollen, sondern durch sie.

 

Wieviel Prozesskompetenz muss die IT mit- und einbringen?

 

Wir haben das Prozessmanagement und die IKT der Stadt Wien in meiner Gruppe ” verheiratet”, weil wir davon überzeugt sind, dass die IKT von den Prozessen getrieben sein soll und nicht umgekehrt. Gleichzeitig ist es aber auch wichtig, dass die Fachbereiche eine Prozesssicht einnehmen um auch ihre Anforderungen klarer und eindeutiger definieren zu können. Wir erhoffen uns dadurch ganz wesentliche Effizienzsteigerungen.

 

Wie funktioniert dabei die Zusammenarbeit mit anderen Magistratsabteilungen?

 

Die Magistratsabteilungen sind die Kundinnen der IT-Abteilung und wir müssen sie perfekt beraten und servicieren. Die Zusammenarbeit lebt vom konstruktiven Dialog und unserer Aufgabe durch eine gute IT einen Beitrag für eine lebenswerte Stadt, eine SMART City zu leisten. Dieser Grundsatz ist Handlungsanleitung für die Zusammenarbeit.

 

Was sind aus Ihrer Sicht die wichtigsten Trends im E-Government?

 

Der wichtigste Trend ist, dass man stärker in Portale investieren wird, wo die KundInnen sämtliche Service erhalten. Natürlich prägt uns die Mobilität der Menschen, zu jeder Zeit an jedem Ort ihre Angelegenheiten erledigen zu können und da geht es ganz stark um die Entwicklung entsprechender Apps und zum Beispiel auch den Einsatz von QR Codes.

 

Welche Qualifikationen sollte der CIO mitbringen?

 

Es geht darum offen zu sein für Innovation und Fortschritt, konstruktiv den Dialog mit den AnwenderInnen und den VertreterInnen der Fachbereiche zu suchen, als Kommunikationsdrehscheibe und Übersetzer zwischen IT und Fachbereichen. Ich denke ein CIO bzw eine CIO soll vom Gedanken geleitet sein, Dinge zu ermöglichen und Trends zu begreifen, richtig einzuschätzen und umzusetzen.

 

Wie wichtig ist Weiterbildung für das IT-Management?

 

Weiterbildung ist wie in jedem Management ganz wichtig, man darf nicht aufhören zu lernen und zu wachsen; aber nicht nur in Fachthemen sondern vor allem auch in den sogenannten softskills.

 

Welche Bedeutung hat aus Ihrer Sicht die Initiative zum CIO AWARD?

 

Ich denke es geht darum CIO’s sichtbar zu machen und ihre wesentliche Rolle in einem Unternehmen zu unterstreichen.

Hören Sie mehr beim CIO-Talk im Rahmen der Confare Jahreskonferenz “IT-Herausforderungen 2015” – Details und Anmeldung: http://www.confare.at/10333_DE-7206_IT-Herausforderungen_2015-Einfuehrung.htm

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