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Nicht jeder Mensch braucht die gleichen Vorbilder: Sarah Gloor über Inspiration in der IT

by Edita Nemcova

NEU im #ConfareBlog
Exklusiv im Interview: Sarah Gloor, Teamleiterin Digital Business bei der STOBAG AG

Sarah Gloor über Vorbilder in der IT

“Nicht jeder Mensch braucht die gleichen Vorbilder! Einige Frauen finden Inspiration in männlichen Vorbildern oder in anderen Bereichen. Wichtig ist, dass es überhaupt Vorbilder gibt.”

Sarah Gloor, Product Owner Digital Business bei STOBAG.

Female IT Community- Initiatorin & Geschäftsführerin Barbara Klinka-Ghezzo hat im Interview mit Sarah Gloor über ihren Werdegang und die Wichtigkeit von mehr Weiblichkeit in der IT gesprochen…

Wie bist du zur IT gekommen? Kannst du dich kurz vorstellen?

Mein Name ist Sarah Gloor und ich arbeite aktuell als Teamleiterin Digital Business bei der STOBAG AG, welche Sonnen- und Wetterschutzlösungen herstellt. Nach einer kaufmännischen Berufslehre habe ich einen Bachelor in Betriebswirtschaft absolviert. Nachdem ich einige Jahre in diesem Bereich gearbeitet habe, entschied ich mich, einen Master in Wirtschaftsinformatik zu machen. Seit etwas mehr als drei Jahren arbeite ich nun als Wirtschaftsinformatikerin. In meiner Freizeit bin ich oft in der Kletterhalle oder im Spinning anzutreffen. Den Sport nutze ich gerne, um einen Ausgleich vom Berufsalltag zu haben und abzuschalten.

 

Du bist Wirtschaftsinformatikerin, hast Dich also auch schon in Deiner Ausbildung mit der Verschränkung von Technik und Wirtschaft beschäftigt. Was hat Dich an Deiner Ausbildung angesprochen?

Mit einem Bachelor in Betriebswirtschaft hatte ich ursprünglich eine rein wirtschaftliche Ausbildung gemacht. Da ich mich jedoch auch für technische Themen sehr interessiert habe, wollte ich mich in eine technische Richtung weiterentwickeln. Was mich an meinem Masterstudium zur Wirtschaftsinformatikerin besonders angesprochen hat, ist die Möglichkeit, technische und wirtschaftliche Aspekte miteinander zu verbinden. Diese Kombination ermöglicht es mir nun in meinem heutigen Job, an der Schnittstelle zwischen IT und Business zu arbeiten, was für mich sehr bereichernd ist. Ich schätze die Vielseitigkeit des Fachgebiets und die Möglichkeit, innovative Lösungen zu entwickeln, die sowohl technische als auch wirtschaftliche Herausforderungen beinhalten.

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Du bist jetzt Teamleiterin Product Owner  Digital Business bei der STOBAG AG. Aus meiner Sicht der perfekte Job! Was machst Du genau und was begeistert Dich an Deinen Aufgaben?

Jeder meiner Arbeitstage ist einzigartig und bereichernd. Die Vielfalt meiner Aufgaben stellt mich täglich vor neue Herausforderungen, wodurch mir nie langweilig wird. In meiner Rolle bin ich an der Schnittstelle zwischen den geschäftlichen Anforderungen und der technischen Umsetzung in der Entwicklung. Besonders schätze ich den persönlichen Austausch mit meinem Team, den anderen Abteilungen und unserer Kundschaft, der nicht nur die Zusammenarbeit fördert, sondern auch stets neue Perspektiven eröffnet.

Du bewegst Dich eher in einem männerdominierten Umfeld, gehen Dir Frauen in der Technik ab?

Ja, ich arbeite in einem eher männerdominierten Umfeld. Vielfalt kann auf jeden Fall dazu beitragen, unterschiedliche Perspektiven einzubringen und die Zusammenarbeit zu bereichern. Es wäre schön, wenn mehr Frauen in technischen Berufen vertreten wären, aber ich denke, dass jeder von uns dazu beitragen kann, ein offenes und einladendes Umfeld zu schaffen.

Ab wann glaubst Du sollte man besonders Mädchen für Technik begeistern. Du hast Dich für ein Wirtschaftsinformatikstudium entschieden, wie kam das?

Ich glaube, es ist wichtig, Mädchen schon früh für Technik zu begeistern, idealerweise bereits in der Kindheit. In diesem Alter sind sie oft noch offen für verschiedene Interessen und können spielerisch an technische Themen herangeführt werden. In der Schulzeit könnten Workshops oder Coding-Challenges speziell für Mädchen helfen, ihr Interesse zu wecken und ihnen zu zeigen, dass Technik ein spannendes und kreatives Feld ist.

 

Was mein Studium der Wirtschaftsinformatik betrifft, so habe ich ursprünglich eine wirtschaftliche Ausbildung abgeschlossen und einige Zeit im Marketing gearbeitet. Während dieser Tätigkeit und der Mitarbeit an Web-Projekten wuchs mein Interesse an der technischen Seite zunehmend. Um mein Wissen in diesem Bereich zu vertiefen und meine Fähigkeiten weiter auszubauen, entschloss ich mich, mein Wirtschaftsinformatikstudium zu beginnen.

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Was kann man tun, um Frauen für Jobs im IT Umfeld zu begeistern? Was rätst Du Frauen, um ihre Position in einem eher männerdominierten Umfeld zu festigen und Karriere zu machen?

Eine Möglichkeit, Frauen für IT-Jobs zu gewinnen, ist die Förderung von Programmen, die das Interesse an Technik und Informatik bereits in der Schulzeit wecken. Ich finde es generell wichtig, seine eigenen Stärken zu kennen und sich nicht einschüchtern zu lassen. Ein gesundes Selbstvertrauen hilft sicherlich dabei. Darüber hinaus ist es für mich grundlegend, dass die Arbeit Spass macht. Die Begeisterung für einen Job ist nicht nur für die eigene Zufriedenheit von Bedeutung, sondern ist auch für andere erkennbar. Wenn man mit Leidenschaft und Engagement seine Tätigkeit ausübt, wird das auch von Arbeitskolleg*innen und Vorgesetzten wahrgenommen und geschätzt.

Wie stehst Du zum Thema Mentoring, Austausch und Netzwerk? Glaubst Du, dass man auf gegenseitigen Austausch zurückgreifen muss, um weiterzukommen?

Ich denke, dass Mentoring, Austausch und Netzwerke sehr wertvoll sein können, um sich beruflich weiterzuentwickeln. Sie sind nicht immer zwingend notwendig, aber sie können vieles vereinfachen und bieten oft Unterstützung, neue Perspektiven und wertvolle Ratschläge. Der Austausch mit anderen kann helfen, Herausforderungen besser zu meistern und Chancen zu erkennen, die man allein vielleicht nicht wahrgenommen hätte. Letztlich hängt es von der individuellen Situation ab, aber ich glaube, dass ein gutes Netzwerk und Mentor*innen eine positive Rolle in der Karriere spielen können. Vorbilder sind wichtig!

Brauchen Frauen weibliche Vorbilder?

Ich denke, dass weibliche Vorbilder eine wichtige Rolle spielen können. Sie bieten Inspiration und können motivieren. Wenn Frauen sehen, dass andere Frauen in der Branche erfolgreich sind, kann das ihr Selbstvertrauen stärken und sie ermutigen, ähnliche Wege zu gehen. Allerdings ist es auch wichtig zu betonen, dass nicht jeder Mensch die gleichen Vorbilder braucht. Einige Frauen finden Inspiration in männlichen Vorbildern oder in anderen Bereichen. Letztlich hängt es von der individuellen Perspektive ab, aber eine vielfältige Auswahl an Vorbildern kann sicherlich hilfreich sein.

Was wünschst Du Dir von der Zukunft für Frauen in Berufen mit Technikschwerpunkt?

Ich wünsche mir eine Zukunft, in der Frauen in technischen Berufen die gleiche Wertschätzung erfahren wie ihre männlichen Kollegen. Es ist von grosser Bedeutung, dass ihre Meinungen gleichwertig in wichtige Entscheidungen einfliessen. Darüber hinaus hoffe ich, dass auch andere Frauen die Möglichkeit erhalten, wie ich gefördert zu werden und dass ihr Talent unabhängig vom Geschlecht anerkannt wird. Ich schätze es sehr, dass ich dank der Unterstützung meines Vorgesetzten von der Werkstudentin zur Product Ownerin aufsteigen konnte und schliesslich die Verantwortung für die Teamleitung übernehmen durfte.

Mehr zum Thema Frauen in Führungspositionen lesen Sie in diesem Blog: Balancing in Challenging Times – Wie Frauen die Zukunft der IT prägen

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