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Rückschläge als Lernchance: Wie Resiliente Teams gestärkt aus schwierigen Situationen hervorgehen

by Edita Nemcova

NEU im #ConfareBlog
Thomas Baach, Managing Director, Core Insurance Platforms Allianz Technology, über Resilienz in der IT

Resilienz in der IT - Thomas Baach

“Der Umgang mit Fehlern ist wichtig, denn Fehler sind in der IT unvermeidlich. Resiliente Teams nutzen Rückschläge als Lernchance und gehen gestärkt aus schwierigen Situationen hervor.”

Confare TopCIO 2023 Thomas Baach spricht im Confare Interview über die Bedeutung von Resilienz in der IT bei Allianz Technology und über die Wichtigkeit der Automatisierung administrativer Tätigkeiten. Er gibt Einblicke in die Herausforderungen, die der Digitalisierung im Zuge des Klimawandels begegnen und erklärt, wie er gemeinsam mit seinem Team die Balance zwischen langfristigen Visionen und kurzfristigen Anforderungen meistert.

Balancing in Challenging Times – Enabling Visions – Das ist das Motto der Confare #CIOSUMMITs 2025, den wichtigsten Jahrestreffpunkten für IT-Entscheider*innen im DACH-Raum. Was konkret hinter diesem Motto steckt, haben wir in diesem Blogbeitrag beschrieben:
Das Motto 2025 – Balancing in challenging times – Enabling visions
Das Spannende an solchen Mottos ist aber, was jeder für sich selbst daraus macht. Confare Gründer Michael Ghezzo hat mit hochkarätigen IT-Profis und CIOs aus dem DACH-Raum gesprochen:

Wie schafft man es auch in herausfordernden Zeiten die Balance zwischen kurzfristigen Anforderungen und langfristigen Visionen zu halten?

Ich glaube diese Herausforderung gilt nicht nur für die IT, sondern für viele Geschäftsmodelle. Ein Stück weit gehören Zielkonflikte auch zum Führungsalltag dazu.

Für mich selbst finde ich folgende Fragen hilfreich: welche Aktivitäten zahlen sowohl auf kurz- als auch langfristige Ziele ein? Die sind dann gesetzt. Welche Zielkonflikte lösen sich über die Zeit. Die packe ich ebenso an. Und welche Themen sind schwere Nüsse zu knacken? Hier setze ich auf die kollektive Intelligenz meines Teams, um Optionen auszuarbeiten, die wir dann mit den Stakeholdern besprechen. Das Schöne an unserem Setup ist: Das Business ist mit an Bord. Ich muss mir diese Fragen also nicht allein stellen. Ganz nach dem Motto „It takes 2 to dance“.

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Das Thema Resilienz in der IT wird auch im März beim Confare #CIOSUMMIT Wien, wieder eine besondere Rolle spielen. Wenn Sie also an vordester Front dabei sein wollen, wie hunderte Top-IT-Entscheider*innen zusammenkommen und gemeinsam über die Zukunft der IT sprechen, melden Sie sich hier an.

In einer Zeit, in der technologische Möglichkeiten nahezu unbegrenzt sind, wie entscheiden Sie, welche Prioritäten für Ihr Unternehmen am wichtigsten sind? Welche Rolle spielt dabei Ihre Vision für die Zukunft?

Wie gesagt, diese Priorisierung erfolgt bei der Allianz im engen Dialog mit unserem Business. Natürlich setzt unser Business dabei jeweils eigene Schwerpunkte, die Diskussionen diesbezüglich laufen nicht immer frei von Widersprüchen ab (lacht). Dazu kommen Schwerpunkte, die aus regulatorischer Sicht gesetzt sind (z.B. Dora in Europa). Insgesamt ergibt sich daraus ein Gesamtgefüge, das uns immer wieder vor Herausforderungen stellt, die wir dann im Dialog mit allen Beteiligten lösen.

Im Sommer 2023 sind wir dabei auch strukturell einen wichtigen Schritt gegangen, indem wir den Teil der IT, der die neuen end2end Lösungen entwickelt, entlang von Versicherungsprozessen aufgestellt haben. Auf diese Weise sind wir näher an die Kund:innen gerückt und das hat für mehr Klarheit und Fokussierung gesorgt.

Dieses Jahr hat der Umgang mit GenAI den Software-Development Lifecycle nochmal positiv durchgeruckelt und IT und Business noch enger zusammengebracht.

Welche neuen Fähigkeiten und Talente sind in der heutigen IT-Landschaft entscheidend, um in Zeiten der Veränderung erfolgreich zu bleiben? Wie fördern Sie diese innerhalb Ihres Teams?

Ganz klar auf Platz 1 ist Resilienz in der IT. Die Anpassungsfähigkeit ist essentiell, da heute schnelle technologische Innovationen und gleichzeitig Marktveränderungen die IT beeinflussen.

Transformations-Projekte stehen oft unter hohem Druck. Es geht hierbei nicht nur um die technische Umsetzung, sondern auch um Businessharmonisierung und Stakeholdermanagement. Resilienz in der IT hilft dabei, fokussiert an den Lösungen weiterzuarbeiten. Beispiel: Eine lokale Software, die abgelöst werden soll, wurde oft über Jahrzehnte auf den jeweiligen Markt angepasst und ist auf den ersten Blick mit mehr Features ausgestattet als eine neue Standardsoftware. Diese Diskussionen in den unterschiedlichen Märkten muss man aushalten.

Auch der Umgang mit Fehlern ist wichtig, denn Fehler sind in der IT unvermeidlich. Resiliente Teams nutzen Rückschläge als Lernchance und gehen gestärkt aus schwierigen Situationen hervor.

Die vielen Veränderungen stellen insofern eine Herausforderung dar, weil das Erfolgsgefühl, wirklich etwas geschafft zu haben, etwas auf der Strecke bleibt. Ich versuche darauf zu reagieren, indem ich ziemlich offen kommuniziere und meinem Team viel Gestaltungsraum gebe.

Was braucht es für eine bessere Resilienz der IT-Organisation?

(lacht) Ich glaube ich habe das schon mit der vorherigen Frage beantwortet.

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Wie gelingt es trotz wirtschaftlicher Herausforderungen und Kostendruck und steigender Anforderungen innovativ zu bleiben?

Ich sehe darin auf den ersten Blick keinen Widerspruch, denn Kostendruck kann auch ein Schwungrad für Innovation and Kreativität sein. Oft ist man durch schrumpfende Budgets gezwungen, den Status Quo entschiedener zu hinterfragen.

Zusätzlich sollten man sich auf die Kernkompetenzen konzentrieren und Innovationen in den Bereichen vorantreiben, die den größten Mehrwert bieten. Durch Priorisierung von Projekten und gezielte Zuweisung von Ressourcen können wichtige Innovationsprojekte auch unter Kostendruck weitergeführt werden. Und ganz ehrlich, manchmal muss man auch Aktivitäten stoppen, wenn sie zu wenig Mehrwert bieten. Auch gutes IT-Housekeeping ist wichtig. Services abzudrehen oder nicht genutzten Code zu löschen ist mittlerweile ein fester Bestandteil unserer Transformationsstrategie.

Und last but not least AI nutzen. Ich kann das Thema zwar selbst kaum noch hören, aber wer Technologie nicht einsetzt, um administrative Tätigkeiten oder Routinekram zu erledigen, ist selbst schuld.

Wie sehen Sie die Rolle der digitalen Transformation in der Gestaltung der zukünftigen Gesellschaft und Wirtschaft? Was bedeutet „Transformation“ für Sie über die Einführung neuer Technologien hinaus?

Spannende Frage, die ich nur in Ansätzen beantworten kann. Ich glaube es gibt keinen Weg zurück, auch weil sich die Menschen an die Vorzüge der Digitalisierung gewöhnt haben. Handys wurden ursprünglich zur mobilen Telefonie entwickelt, eine Funktion, die heute eine untergeordnete Rolle spielt. Stattdessen nutzen wir die heutigen Endgeräte für ganz andere Funktionen, sei es Shopping, (instant) Bankgeschäfte tätigen, das eigene Zuhause überwachen, die Waschmaschine einschalten, wenn die Solarzellen gerade viel Strom produzieren und, und, und. All das ist etabliert und der Wunsch, Dinge mit einem Click zu erledigen wird sich weiter fortschreiben. Auch der Fachkräftemangel in Westeuropa wird der Digitalisierung und Automatisierung weiter Vorschub leisten. Gleichzeitig haben viele Menschen ein hohes, wenn nicht sogar wachsendes Bedürfnis nach Manufakturprodukten aus regionalen Rohstoffen, echtem Austausch, Orten mit Historie und Atmosphäre. Der Gegentrend lebt also auch.

 

Die größte Transformation steht uns aber aufgrund des Klimawandels noch bevor. Es braucht eine 180 Grad Drehung, klare Ansagen und keine Kompromisse. Derzeit versuchen wir dem Klimawandel mit einem kleinen Pflaster zu begegnen. Hier sehe ich auch große Chancen für die Digitalisierung, um den Ressourcenverbrauch zu reduzieren und präziser zu steuern.

Wie wichtig ist die Zusammenarbeit mit anderen CIOs und IT-Entscheider:innen für den Erfolg Ihrer Visionen? Welche Rolle spielt der Confare CIOSummit dabei?

Ich halte den häuserübergreifenden Austausch immer für wertvoll und nehme mir gerne die Zeit, meine Erfahrungen zu teilen und aus den Berichten von anderen IT-Entscheider:innen für mich Dinge zu hinterfragen. Vielen Dank an das Confare Team, dass Sie mithelfen, diesen Austausch gewinnbringend zu organisieren.

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