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Sabrina Mai, Verbund: Unternehmen sind bereit – IT und Digitalisierung bieten grosse Chancen für Frauen!

by Sandra Weinkopf

2021 hat es gestartet: Das erste Confare Female IT-Mentoring hat erfolgreiche Frauen in CIO-Position mit weiblichen High Potentials zusammengebracht. Die hohe Resonanz, die diese Initiative in der Branche ausgelöst hat, zeigt: Die IT braucht AUCH Weiblichkeit. Denn: „Je komplexer das Marktumfeld eines Unternehmens, desto mehr braucht es Vielfalt in der Entscheidungsfindung!“, meint Sabrina Mai, die bei Österreichs größtem Stromerzeuger, dem VERBUND, digitale Projekte voranbringt.

Weiter geht es mit prominenter Sichtbarkeit und wertvollem Austausch für weibliche IT-Karriere beim 15. Confare #CIOSUMMIT Wien, Österreichs größtem IT-Management-Forum mit mehr als 600 IT-Profis, knapp 100 Vortragenden und mehr als 60 spannenden und innovativen AnbieterInnen aus der IT-Branche. Anmelden kann man sich für das Jubiläums-CIOSUMMIT hier:

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Sabrina Mai, welche Bedeutung hat Gender Diversity für ein Unternehmen? Welche Vorteile bringt ein ausgewogenes Geschlechterverhältnis?

Natürlich steht häufig zuallererst die fachliche Expertise von MitarbeiterInnen im Vordergrund, doch je komplexer die Aufgaben, denen sich ein Unternehmen stellen muss, desto relevanter werden auch fachunabhängige Aspekte. Ich bin persönlich davon überzeugt, dass Diversität ein unverzichtbarer Faktor für den Erfolg eines Unternehmens ist. Unter Diversity verstehe ich dabei jedoch nicht nur ein ausgewogenes Geschlechterverhältnis, sondern auch Personen mit unterschiedlichem Alter und kulturellem Hintergrund, aber auch verschiedenen individuellen Eigenschaften. Ausgewogenheit in Teams hat immer auch unterschiedliche Erfahrungen und verschiedene Sichtweisen zur Folge, was – wie wir alle wissen – zu besseren Ergebnissen führt.

Die IT-Branche ist immer noch männlich dominiert. Ist es hier besonders schwer, als Frau Karriere zu machen?

Selbstverständlich kann es gerade zu Beginn vorkommen, dass man als Frau in der IT-Welt mit Herausforderungen konfrontiert wird. Ich möchte nicht pauschalisieren, aber ich kann mir vorstellen, dass insbesondere junge Frauen in der Technik noch häufig unterschätzt werden. Glücklicherweise ändert sich dieses veraltete Rollenbild mittlerweile und auch weibliche Technikerinnen treten heutzutage viel selbstbewusster auf. Ich denke, wenn man den nötigen Mut mitbringt um sein Können unter Beweis zu stellen, dann lassen sich auch etwaige Vorurteile sehr schnell abbauen. Hier muss ich jedoch hinzufügen, dass gerade bei VERBUND Diversität sehr aktiv gelebt wird und Vorurteile grundsätzlich keinen Platz in unseren zahlreichen gemischten Teams haben.

Sabrina Mai MemeWie geht es Mädchen in der technischen Ausbildung?

Wie zuvor schon erwähnt, hat sich unsere Gesellschaft zum Glück ja mittlerweile sehr stark verändert, wodurch auch ich während meiner HTL-Ausbildung eigentlich überhaupt nicht mit Vorurteilen konfrontiert wurde. Von dem ehemaligen Schubladendenken “Technische Ausbildung ist für Burschen oder Männer”, sind wir heutzutage sehr weit entfernt, wodurch ich auch schon zu meiner Schulzeit einige weibliche Kolleginnen hatte. Ich denke sogar, dass die viel größere Hürde in diesem Zusammenhang nicht darin liegt, dass es Frauen in der Technik schwer gemacht wird, sondern dass sich viele junge Frauen der Möglichkeiten nicht bewusst sind oder sich einfach nicht trauen, ihrer Leidenschaft für Technik auch tatsächlich beruflich nachzugehen.

Welche Bedeutung haben Role Models und Vorbilder?

Ich denke, dass weibliche Vorbilder insbesondere für junge Mädchen eine große Rolle spielen können, um ihr Interesse und Talent überhaupt erst zu entdecken. Egal, ob es sich dabei um bekannte Role Models oder Frauen im persönlichen Umfeld handelt, je früher man damit beginnt, auf Berufe abseits der klassischen Rollenbilder hinzuweisen, desto größer ist später die Wahrscheinlichkeit, eine solche Karriere tatsächlich anzustreben. Leider sind gerade im Kindesalter diese Geschlechterstereotypen fast allgegenwärtig – dazu reicht schon ein Blick in das Spielwarenregal. Meiner Ansicht nach können authentische Role Models hier schon sehr früh sehr viel dazu beitragen, dieses Selbstbild junger Mädchen zu ändern.

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Was sind Ihre wichtigsten Tipps an junge Frauen, die in der IT oder in der IT-Branche Karriere machen wollen?

Der beste und einzige Rat, den ich diesbezüglich geben kann, ist Mut zu beweisen, zu tun was einem Freude bereitet und sich dabei nicht abschrecken zu lassen von Vorurteilen. Ich denke, dass viele junge Frauen im technischen Bereich oft von vornherein eingeschüchtert sind und glauben, dass sie fachlich ihren männlichen Kollegen unterlegen wären. Grund dafür ist meiner Meinung nach, dass Männer in diesem Bereich einfach viel selbstbewusster auftreten. Dies vermittelt jedoch häufig ein falsches Bild, denn Frauen bringen gerade deshalb – neben anderen wichtigen Eigenschaften – umso mehr Motivation und Wille mit, über sich selbst hinauszuwachsen. Das Wichtigste ist es also, seine Interessen zu kennen, zu seinen Fähigkeiten zu stehen, Motivation zu zeigen und sich dementsprechend auch zu verkaufen!

Wo gibt es denn aus Ihrer Sicht die größten Handlungsfelder in Unternehmen und in der Gesellschaft, um diese Situation zu verbessern?

Das ist eine schwer zu beantwortende Frage! Ich persönlich bin beispielsweise nicht davon überzeugt, dass etwa Frauenquoten tatsächlich die intendierte Gleichberechtigung bringen, da damit Frauen wieder die Chance genommen wird, sich mit ihrem tatsächlichen Können zu beweisen. Viel eher bekommt man damit das Bild vermittelt, dass Frauen sich in Konkurrenz weniger durchsetzen können und damit geschützt werden müssen, was absolut nicht der Wahrheit entspricht. Betriebliche Initiativen wie unser „VERBUND Gender Balance Netzwerk“, welches als lokale Anlaufstelle bei Fragen zu Gleichstellung und Diversität dient und Unterstützung und Beratung bei der Umsetzung von Vorhaben zur Vereinbarkeit von Familie und Beruf bietet, sind durchaus sinnvoll, doch muss das viel mehr gesellschaftlich thematisiert werden. Ich glaube, dass wir unabhängig vom Betrieb so weit kommen sollten, dass auch Männer in Bezug auf Familien- und Erziehungsarbeit einen ähnlichen Anteil leisten (können). Wenn das einmal wirklich flächendeckend angeboten und genutzt wird, dann würde man einige Probleme, die in unserer Gesellschaft noch existieren, lösen. Das würde zur Gleichberechtigung wesentlich mehr beitragen als andere Versuche, die häufig angestellt werden.

Welche Rolle spielen Mentoring und Coaching? Wo kann man sich Unterstützung suchen?

Persönlich hatte ich das große Glück, dass unser CDO Manuel Stecher von Beginn an ein offenes Ohr für mich hatte und mich stets dabei unterstützte, in meine Rolle hineinzuwachsen. Ganz unabhängig vom Geschlecht ist ein solches Mentoring in jedem Beruf und jeder Position eines der hilfreichsten Mittel, seine Persönlichkeit zu entfalten und den Blick zu erweitern. Ich bin mir jedoch nicht sicher, ob man eine solche Unterstützung tatsächlich immer aktiv suchen und auch finden kann. Viel eher sollte man die Augen in seinem beruflichen Umfeld offenhalten und von Leuten lernen, die Eigenschaften besitzen, mit welchen man sich selbst identifizieren kann.

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