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SCHUSTER BLEIB BEI DEINEN LEISTEN?! Die Zeiten sind vorbei. Vor allem die IT bietet FÜR QUEREINSTEIGER HERVORRAGENDE CHANCEN, MEINT KATHRIN HARTEIS, BMW GROUP

by Yara El-Sabagh

Exclusive im #ConfareBlog: Dr. Kathrin Harteis, BMW Group

Während ihres BWL-Studiums hatte Dr. Kathrin Harteis ihre ersten Berührungen mit der Wirtschaftsinformatik. Mittlerweile ist sie seit über 15 Jahren in der IT tätig – sowohl operativ in IT-Projekten als auch in mehreren Führungspositionen in der IT Strategie der BMW Group. Im Interview erzählt sie, warum es gerade heute eine gute Idee ist, Karriere in der IT zu machen, auch wenn man sich selbst nicht als Nerd, Vollzeit-Programmierer und Technologen sieht.

Persönlich trifft man Kathrin am kommenden Confare #CIOSUMMIT Wien, das mit dem CIOAWARD und mehr als 600 IT-Profis Österreichs größtes und wichtigstes IT-Management Treffen ist. Sie ist eine der Mentorinnen beim Confare Female IT-Mentoring.

War ein Arbeiten in der IT schon immer Dein Ziel?

Wie ich studiert habe, war IT nicht so bekannt und bei uns gab es keine Studienberatung dazu. Erst im BWL Hauptstudium kam ich mit Wirtschaftsinformatik in Berührung. Es gab den Schwerpunkt Wirtschaftsinformatiker für BWLer. Das gefiel mir so gut, dass ich mich wenig später entschloss, Diplom Wirtschaftsinformatik parallel zum BWL-Studium zu studieren. Was für ein Zufall. Und was für ein Glück. Ich bereue es bis heute nicht.

Lohnt sich ein Quereinstieg in die IT?

Alleine wenn man sich die aktuelle Zahlen rund um die Chancen von ITlerinnen und ITlern anschaust, sieht man die tollen Perspektiven. Die Nachfrage nach ITlerinnen und ITlern ist stark zunehmend. Digitalisierung ein Megatrend. Die IT bietet Berufe mit langfristiger Perspektive, Jobsicherheit und gute Verdienstmöglichkeiten. Mich persönlich fasziniert die Abwechslung und die Gestaltungsmöglichkeiten für die Zukunft unserer Gesellschaft. IT schafft impact und ist das vielleicht wichtigste Instrumentarium, die Zukunft zu gestalten.

Zudem ist Langeweile in der IT unwahrscheinlich: Als ITlerin oder ITler gehört es dazu, sich kontinuierlich weiterentwickelst und Neues auszuprobieren. Man lernt ständig dazu. Die Technologien und die Kundenansprüche ändern sich ständig.  Neugier und Interesse an allem Neuen ist definitiv gegeben.

Dann gehört zum Berufsalltag dazu, mit Menschen aus unterschiedlichen Fachrichtungen zusammenzuarbeiten und gemeinsam Lösungen zu finden. Dabei bekommst du auch Einblick in andere, spannende Bereiche. Die IT befasst sich praktisch mit allen Lebensbereichen. Daher arbeitet man mit vielen Disziplinen, Fachbereichen und Branchen zusammen.

Wie klappt die Zusammenarbeit mit erfahrenen IT-Profis? Was braucht es dafür?

Die Zusammenarbeit mit erfahrenen IT-Experten kann am Anfang einen überfordern oder Selbstzweifel wecken. Je nach Einsatzgebiet variieren Fachbegriffe und Abkürzungen. Oftmals taucht man in eine scheinbar neue Welt ein, in der man sich erst mal zurechtfinden muss. Zeit, Geduld, Interesse, Ausdauer sind hier wichtig. Proaktives Mitlernen im Berufsalltag hilft einem, sich schnell einzuarbeiten. Wenn man das Ganze auch noch durch Mentoring, regelmäßiges Feedback und Weiterbildung ergänzt, ist man recht schnell in der IT-Welt angekommen.

Welche Einsatzgebiete gibt es als Quereinsteiger in der IT?

Das Schöne ist, dass es die IT in allen Branchen gibt. Sie wird in allen Lebensbereichen gebraucht und nimmt großen Einfluss darauf: egal ob Medizin, Automobilindustrie, e-Gaming, Finanzen, Gesundheit oder Logistik. Der IT-Beruf gibt dir die Freiheit, in dem Bereich zu arbeiten, der dich wirklich interessiert. Es gibt auch immer mehr spannende Schnittstellenbereiche, wie zum Beispiel Gesundheits- oder Medieninformatik. Kurz gesagt, den Einsatzgebieten als Quereinsteiger sind keine Grenzen gesetzt.

Warum sind gerade Quereinsteiger so wertvoll für IT-Abteilungen? Was können sie einbringen?

Interdisziplinäres Wissen, Fach- und Prozesswissen, Einblicke in die Fachbereiche, das Verstehen der Kunden, ihren Problemen und Herausforderungen im Alltag – das ist für die IT unabdingbar und doch leider sooft nicht vorhanden. Die IT ist nur so gut wie die Qualität der Prozesse und das Fachwissen. Zudem entstehen Innovationen in erster Linie durch die Verknüpfung von Disziplinen im IT- und Fachbereich. Neue Blickwinkel und andere Herangehensweisen können Quereinsteiger mit bringen, da sie noch nicht „betriebsblind“ sind und offen gegenüber vermeintlich unorthodoxe Herangehens- und Denkweisen. Grundsätzlich hat frischer Wind noch nie geschadet.

Was sollten „Outsider“ auf jeden Fall über das Arbeiten in der IT wissen?

„Schuster bleib bei deinen Leisten“: Dieser gut gemeinte Rat unserer Großeltern gilt heute nicht mehr. Denn die Zeiten, in denen eine Ausbildung oder Studium für das ganze Arbeitsleben reichte, sind in der IT-Branche vorbei. Lebenslanges Lernen heißt das Zauberwort. Vor allem in der IT. Wer sich nicht ständig weiterbildet, bleibt nicht auf dem gleichen Stand, sondern fällt schnell zurück.

Was sind Deine wichtigsten Tipps an Menschen, die sich beruflich in Richtung IT verändern wollen?

  1. Alle kochen mit Wasser! Lass dich nicht verunsichern, wenn deine Bewerbung nicht angenommen wird oder Leute deinem Vorhaben kritisch gegenüber stehen. Werde aktiv und mache die ersten Schritte. Jede Erfahrung zählt. Wenn es nicht gleich klappt, dann probiere es wieder! Viele Unternehmen bevorzugen immer noch klassische Lebensläuft. Auch sie müssen den Wandel der Zeit erkennen. Der Arbeitnehmermarkt zwingt sie zum Umdenken und sie werden sich für Quereinsteiger öffnen müssen. Das ist nur eine Frage der Zeit
  2. Im IT-Bereich gibt es nicht den einen Weg. Sei offen, motiviert und neugierig, dann findest du deinen eigenen Weg. Es muss nicht ein Studium oder eine Ausbildung sein. Hat natürlich klar seine Vorteile. Aber ich bin der festen Überzeugung, dass man mit Willen und Leidenschaft im Job weit kommt und sich alles Stück für Stück aneignen kann. Zudem gibt es mittlerweile ein tolles Angebot an digitalen Weiterbildungsformanten.
  3. Vernetze dich über LinkedIn oder Insta mit interessanten Menschen und Unternehmen. Bau dir ein Netzwerk auf. Frage die Leute aus dem Netzwerk nach ihren Erfahrungen in den Firmen. Die Kultur deines zukünftigen Arbeitgebers muss auch zu dir passen, Weiterentwicklungsmöglichkeiten und familienfreundliche Rahmenbedingungen bieten. Was draussen drauf steht, muss auch drinnen sein. Das erfährst du am besten direkt von den Menschen, die in diesen Unternehmen arbeiten. Such dir einen Mentor oder Mentorin, die in der IT arbeitet und mit der du dich austauschen kannst. Dadurch verstehst du besser, wie die IT „tickt“ und auf was du achten musst.
  4. Informiere dich über die vielen möglichen Einsatzgebiete in der IT und was dir Spass machen würde. Vorurteile über die IT gibt es wie Sand am Meer: man muss programmieren können, sitzt den ganzen Tag nur vor dem Computer, ITler sind Nerds etc. Dabei erfordern viele Jobs in der IT ein hohes Maß an Empathie, Kommunikationsvermögen, unternehmerisches Denken, Projektmanagement, kritischem Hinterfragen oder strategisches Denken – also nicht nur Hardcore Tech – Themen. Nicht nur, dass es Skills der Zukunft sind. Generell gilt: Die IT hat wahnsinnig viele Facetten. In der IT gibt es Platz für jeden. Vor allem für Quereinsteiger.

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