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Skalierbare KI in der Versicherung: Warum Datenkompetenz der Grundstein ist

by Bianca Bogad-Frey

NEU im #ConfareBlog
Dr. Alexander Bockelmann, Baloise, Skalierbare KI in der Versicherung: Warum Datenkompetenz der Grundstein ist

Alexander Bockelmann Skalierbare KI in der Versicherung

Im Interview mit Alexander Bockelmann, CTO der Baloise, spricht er über die entscheidende Rolle von IT und Technologie im Versicherungsgeschäft. Er erklärt, wie die richtige strategische Ausrichtung den Einsatz moderner Technologien bestimmt und welche Schritte Unternehmen für die digitale Transformation umsetzen müssen. Zudem beleuchtet er die Bedeutung von robusten Datenfähigkeiten für skalierbare AI-Lösungen und die enge Zusammenarbeit zwischen Business- und IT-Architekten.

Welche Rolle spielen IT und Technologie für den Erfolg einer Versicherung? Wie sehr gestalten Sie die Kunden- und Mitarbeiter-Experience mit?

IT und Technologie sind entscheidende Faktoren für den Erfolg einer Versicherung in der heutigen digitalen Welt. Sie ermöglichen nicht nur eine effiziente und sichere Abwicklung von Geschäftsprozessen, sondern auch eine verbesserte Erfahrung für Kundinnen und Kunden sowie Mitarbeitende. Durch IT und Technologie können Versicherungen ihren Kundinnen und Kunden personalisierte Angebote, schnelle Schadensabwicklung, einfache Kommunikation und innovative Services bieten. Gleichzeitig können sie ihre Mitarbeitende mit modernen Tools ausstatten, die ihnen die Arbeit erleichtern und ihre Kompetenzen erweitern. IT und Technologie tragen somit zu einer höheren Kundenzufriedenheit und Mitarbeitendenbindung bei.

Wie findet man die richtigen Handlungsfelder bei der Vielfalt an technologischen Entwicklungen und Innovationen?

Die Geschwindigkeit der IT-Innovation nimmt immer weiter zu. Man prüft gerade noch die Chancen und Risiken des letzten Trends, da kommen schon zwei weitere wieder durch das Dorf.

Somit soll man sich nicht von Trends treiben lassen, sondern einen klaren und strategischen Blick auf die Geschäftsfähigkeiten («Business Capabilities») und deren Entwicklung über die Zeit haben. Welche Fähigkeiten braucht das Unternehmen zu welchem Zeitpunkt, um erfolgreich zu sein? Welche Trade-Offs müssen wir eingehen? Wie fokussieren wir uns auf das Wesentliche und vermeiden Komplexität durch Verzettelung in zu viele parallele Themen?

Erst in einem zweiten Schritt sollte man sich überlegen, welche IT-Fähigkeiten wir wann im Unternehmen brauchen und wie wir diese realisieren wollen, um die Geschäftsstrategie erfolgreich umzusetzen. Nicht die neuste IT-Lösung treibt die Strategie, sondern die Strategie definiert welche Innovation wir wo fokussiert einsetzen wollen.

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Was sind die wichtigsten Hausaufgaben der IT, um für die digitale Transformation gut aufgestellt zu sein?

Die wichtigsten Hausaufgaben der IT, um für die digitale Transformation gut aufgestellt zu sein, sind die Modernisierung der bestehenden IT-Landschaft, die Entwicklung robuster Datenfähigkeiten, die Förderung einer flexiblen Service-Architektur und die Entwicklung von digitalen Kompetenzen.

Die Modernisierung der IT-Landschaft bedeutet, dass Versicherungen ihre veralteten Systeme und Anwendungen durch flexible, skalierbare und integrierte Lösungen ersetzen oder aufrüsten, die eine hohe Performance, Sicherheit, Flexibilität und variable Service-Integration gewährleisten. Die Entwicklung robuster Datenfähigkeiten inkludiert die Lösung der traditionellen Daten Management Herausforderungen in Bezug auf Governance und Kultur, Verfügbarkeit und Qualität sowie Sicherheit und Integration. Denn ohne Daten gibt es keine digitale Transformation.

Eine flexible Service Architektur umfasst den architektonischen Teil der Entkoppelung und flexiblen Integration sowie die Betriebsmodell-Komponente, die die Fähigkeit beinhaltet, nicht nur neue Systeme und Komponenten, sondern auch neue Partner und Betriebsmodelle zu integrieren. Beispiele hierfür sind neue Cloud Betriebsmodelle oder die Zusammenarbeit mit und Steuerung von neuen Partnern in der Serviceerbringung von neuen digitalen IT-Services.

All diese Anforderungen bedingen den kontinuierlichen Auf- und Ausbau von Kompetenzen und Fähigkeiten sowohl für das interne IT-Team zur Steuerung und Betrieb neuer IT-Lösungen als auch für die Anwendung dieser Lösungen in den Fachbereichen, die in der Transformation oft nicht ausreichend informiert, einbezogen und geschult werden.

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Welche Rolle spielen Enterprise- und Business Architekt*innen dabei, eine zukunftsfähige IT-Landschaft zu gestalten? Wie arbeiten sie zusammen?

Enterprise und Business Architekten spielen eine entscheidende Rolle bei der Gestaltung einer zukunftsfähigen IT-Landschaft und deren Zusammenspiel mit der Geschäftsstrategie. Die Business

Architekten arbeiten mit der Geschäftsleitung und den Fachbereichen an der strategischen Entwicklung der Geschäftsfähigkeiten, idealerweise in einer mehrjährigen Sicht. Zusammen mit den Enterprise Architekten werden diese Fähigkeiten dann in IT-Anforderungen übersetzt und bilden die Grundlage für die zeitliche Entwicklung von Zielarchitekturen. Idealerweise sollte es dabei eine IT-Lösung pro definierte Geschäftsfähigkeit geben. Durch das enge Zusammenspiel beider Funktionen und durch die vorrausschauende Planung der Entwicklung der Geschäftsfähigkeiten kommt man dem Ziel näher, eine IT-Landschaft zu entwickeln, welche nicht nur den heutigen Anforderungen entspricht, sondern sich auch evolutionär weiterentwickelt, um zukünftigen Anforderungen weitestgehend zu entsprechen. Dies synchronisierten das Business und IT-Transformation im Unternehmen. Realität ist natürlich, dass dies ein Prozess ist.

Parallel dazu müssen die Enterprise Architekten durch Architektur Reviews, IT Lifecycle Prozesse und Konsolidierungsaktivitäten steuern, dass technische Schulden und funktionale Redundanzen kontinuierlich abgebaut werden. Dabei ist der Aufbau neuer innovativer Technologien häufig einfacher und schneller als der komplette Abbau von Legacylösungen. Umso wichtiger ist der kontinuierliche Fokus auf diese IT-Hygienemassnahmen.

Wie kann die IT dazu beitragen, die Themen AI und GenAI im Unternehmen nutzbar zu machen?

Grundlage für skalierbare AI und GenAI Anwendungsfälle sind häufig klassische, robuste Datenfähigkeiten. Diese aufzubauen und dafür kontinuierlich Lobbyarbeit zu betreiben, sollte eine Grundlagenarbeit der IT sein. Ohne Daten wird es schwierig, skalierte AI-Lösungen zu entwickeln.

Dazu kommt der Umstand, dass skalierte AI-Anwendungsfälle im Allgemeinen Cloudbasierte AI bedeutet. Die Fähigkeiten aufzubauen, die Daten in der Cloud verfügbar und sicher nutzbar zu machen, ist eine originäre IT-Aufgabe.

Bei der Identifizierung von Use Cases kann die IT durch die Erklärung der Technologie und ihrer Chancen und Risiken mithelfen. Ebenso bei der Priorisierung von Anwendungsfällen aus Sicht der Skalierbarkeit, Datenverfügbarkeit und Komplexität.

Im Rahmen der allgemeinen Datenkultur sollte die IT zudem Schulungsprogramme für AI anbieten. Immer mehr Kaufsoftware wird AI-Komponenten beinhalten – und unternehmensspezifische AI-Lösungen werden ebenfalls mit der Zeit zunehmen, so dass eine kontinuierliche Schulung in Daten- und AI-Fähigkeiten neben Security und Awareness Schulungen zum Grundangebot für Mitarbeitendenschulungen gehören sollte.

Dass die IT am Ende verantwortlich für die technische Bereitstellung, den Betrieb sowie die Sicherheit und Transparenz der Nutzung von AI-Services ist, versteht sich dabei von selbst.

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