Cyberwar-Instrumente und Methoden sind wichtige Elemente der modernen Kriegsführung. Ziele reichen dabei von Destabilisierung, wirtschaftlichem Schaden, Sabotage bis hin zur Spionage. Oberst des Generalstabs Walter Unger ist Cyber-Experte des Abwehramtes, Leiter der Abteilung Cyber Defence & IKT-Sicherheit und gern gesehener Gast auf den Bühnen der Confare Events. Anlässlich der Eskalation des Ukraine Konflikts wollten wir von ihm im Kurzinterview wissen, wie Unternehmen betroffen sind und mit welchen Bedrohungen sie rechnen müssen.
Im Rahmen der CIO Executive Arenas auf dem größten IT-Treffpunkt Österreichs, dem Confare #CIOSUMMIT sprechen Jimmy Heschl Red Bull, Walter Hölblinger SIGNA und Wolfgang Mayer Hoerbiger über die Sicherheitsanforderungen moderner Unternehmen. Sichern Sie rechtzeitig Ihre Teilnahme.
Wie real ist die Cyberwar Bedrohung in der aktuellen Krisensituation?
Was wir seit Dezember beobachten, sind offensive Cyber-Maßnahmen der russischen Seite gegen ukrainische Ziele: Bis gestern im Rahmen der Vorbereitung des militärischen Angriffes und nunmehr zur Unterstützung des Angriffskrieges.
Welche Mittel nutzen Angreifer?
Die Ukraine hat seit 2014 rund 5.000 Cyber-Attacken erlebt. Die heftigsten führten zur Lahmlegung der Stromversorgung in weiten Teilen der Ukraine Ende Dezember 2015. Der Sabotage-Angriff „NotPetya“ gegen ukrainische Finanzinstitute, öffentliche Einrichtungen und Spitäler im Juni 2017 verursachte weltweit Kollateralschäden in Milliardenhöhe.
Seit Jänner 2022 wurden wiederholt Regierungsseiten durch Propagandabotschaften verunstaltet, DDoS-Attacken führten ua. zu kurzeitigen Ausfällen von Bankomaten. Wiederholt wurden in zahlreichen Computern von Behörden Sabotageprogramme, -mit dem einzigen Zweck der Zerstörung des Master Boot Records-, entdeckt.
Wie sehr sind auch Unternehmen und Institutionen im DACH Raum Ziel der Angreifer?
Wie bei NotPetya sind Kollateralschäden nicht auszuschließen. Ich halte auch Direktangriffe für möglich. Mit subversiven, Spionage- und Sabotageangriffen muss immer gerechnet werden.
Welche Rolle spielt Cyber Defense beim österreichischen Bundesheer?
Die Cyber Defence schützt mit Schwergewicht die militärischen IKT-Systeme. Die Handlungsfähigkeit des Bundesheeres muss sichergestellt werden, um den Grundauftrag, Schutz und Hilfe für alle, gewährleisten zu können.
Wie sollten CISOs, CIOs und IT-Sicherheitsverantwortliche jetzt handeln?
Die IKT-Sicherheitselemente sollten verstärkt werden. Alle angeordneten Sicherheitsmaßnahmen sollten überprüft werden, insbesondere die Notfallvorsorgen. Die Pläne zur Weiterführung, bzw. zur Wiederherstellung, des ordnungsgemäßen Betriebes bei und nach einem Cyber-Angriff sollten griffbereit sein.
Hier ein kleiner Rückblick auf die besten CIOs und IT-Manager Österreichs: Die Gewinner des Confare #CIOAWARDs 2021
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