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Unternehmerische Verantwortung in Zeiten der KI-Revolution

by Bianca Bogad-Frey

NEU im #ConfareBlog
Michael Ghezzo, Confare, Unternehmerische Verantwortung in Zeiten der KI-Revolution

Michael Ghezzo - Unternehmerische Verantwortung in Zeiten der KI-Revolution - Blog Beitragsbild

Wir sind überzeugt, dass IT und Technologie entscheidende Hebel dabei sind die Probleme unserer Zeit zu lösen. Daher begeistert es uns, seit vielen Jahren mit jenen intensiv zusammenzuarbeiten, die in Unternehmen Transformation und Wandel vorantreiben – den IT- und Digitalisierungs-Verantwortlichen.

Eine Gruppe von IT-Professionals und CIOs rund um Dr. Anke Sax und Prof. Dr. Katja Nettesheim ist jedoch überzeugt, dass KI-Know-how nicht nur in IT-Abteilungen verankert sein muss, sondern ebenso Awareness in Boards, bei Anwendern, Schulen und Behörden braucht.

Es braucht Ambassadoren, die sich Gehör verschaffen, Wissen vermitteln und Möglichkeiten aufzeigen. Wer ist dafür besser geeignet, als die Confare #CIOAWARD Preisträger und die Confare CIO-Community? Lasst uns gemeinsam dazu beitragen, dass wir in der DACH-Region nicht vom KI-Zug abgehängt werden.

Künstliche Intelligenz ist nicht mehr nur ein Schlagwort, sondern eine Technologie, die tiefgreifende Veränderungen in Wirtschaft und Gesellschaft bringt. Um diese Veränderungen erfolgreich zu gestalten, braucht es eine solide KI-Kompetenz, sowohl auf individueller als auch auf unternehmerischer Ebene. Im Gespräch mit Confare Gründer und KI-K Member Michael Ghezzo beleuchten wir, welche Themen heute entscheidend sind, um zukunftsfähig zu bleiben und wie Europa seine Position im globalen KI-Wettbewerb stärken kann.

Mehr Infos gibt es unter KI-K Initiative: KI-Kompetenz für eine Zukunft in Wohlstand und auf www.ki-k.org Hier kann man sich auch aktiv einbringen und mitmachen.

Was bedeutet KI-Kompetenz für Dich persönlich?

Seit der Einführung von ChatGPT ist das Thema Künstliche Intelligenz (KI) fest im öffentlichen Diskurs verankert. Fast jeder hat eine Meinung dazu, aber nur wenige sind wirkliche Experten. Es gibt viele Missverständnisse, Ängste und Erwartungen. Wie bei vielen neuen Technologien neigen wir dazu, die kurzfristigen Möglichkeiten zu überschätzen und die langfristigen Auswirkungen zu unterschätzen.

KI wird unser Leben in allen Bereichen verändern. Schon heute beeinflussen Algorithmen, die wir oft nicht vollständig verstehen, unser Verhalten beim Smartphone-Gebrauch, Online-Shopping, in sozialen Medien oder sogar bei der Partnersuche auf Dating-Plattformen. Die Auswirkungen von KI und Digitalisierung werden jedoch tief in unsere gesellschaftlichen Systeme hineinreichen – von der Wirtschaft bis hin zu den Funktionsweisen von Demokratie und Verwaltung.

Veränderungen, die nicht ausreichend verstanden werden, führen oft zu Ängsten und gesellschaftlicher Unruhe. Menschen fühlen sich ausgeliefert und ohnmächtig. KI-Kompetenz bedeutet, die richtigen Fragen stellen zu können, nicht alles blind zu glauben und die Möglichkeit zu haben, aktiv mitzugestalten.

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Mit welchen Themen sollte man sich heute im Alltag beschäftigen, um „KI-ready“ zu sein? Was wären Deine Empfehlungen?

Es wäre wünschenswert, wenn mehr Menschen im Alltag besser verstehen würden, was KI ist und was nicht – denn unter dem Begriff KI werden unterschiedliche Technologien zusammengefasst, die jeweils eigene Möglichkeiten und Anforderungen haben.

Ein grundlegendes Verständnis der Funktionsweise von Künstlicher Intelligenz, insbesondere von generativer KI (GenAI), hilft dabei, die Ergebnisse besser einzuordnen. Das betrifft uns alle, ist aber für Vorstände, Aufsichtsräte und Führungskräfte noch wichtiger. KI-Kompetenz bedeutet für Entscheidungsträger*innen, die Möglichkeiten der Technologie zu verstehen, fundierte Investitionsentscheidungen in KI-Projekte zu treffen und die Zukunftschancen nicht ungenutzt zu lassen.

Eine mögliche Strategie, mit Veränderung umzugehen, ist Ignoranz. Wie wirkt es sich aus, wenn man sich dem Thema KI-Kompetenz nicht stellen will?

KI hat das Potenzial, ähnlich disruptiv zu wirken wie Smartphones, Cloud-Technologien oder Streaming-Dienste. Wer den Kopf in den Sand steckt, wird damit nicht lange durchkommen. Angesichts der kommenden Pensionierungswellen und des daraus resultierenden Fachkräftemangels werden Unternehmen gezwungen sein, in Automatisierung und Effizienzsteigerung zu investieren, wenn sie nicht im Wettbewerb zurückfallen wollen.

Noch gefährlicher als Ignoranz ist es jedoch, das Thema nur halbherzig anzugehen. Ein Bewerber, der seine Unterlagen von ChatGPT erstellen lässt, ohne sie zu überprüfen, zeigt zu wenig KI-Kompetenz, um erfolgreich zu sein. Ein Unternehmen, das ein KI-Tool implementiert und glaubt, damit das Thema abgehakt zu haben, wird ebenfalls scheitern. Wir befinden uns auf einer technologischen und gesellschaftlichen Reise, die man entweder aktiv mitgestaltet oder der man passiv ausgeliefert ist.

Wo gibt es gesellschaftlichen Handlungsbedarf, damit Europa bei KI auch morgen noch eine Rolle spielt?

Europa ist in vielen technologischen Bereichen bereits im Rückstand und in einigen Fällen massiv abhängig von anderen. Keiner der sogenannten „Hyperscaler“ – die großen Anbieter von Cloud-Diensten – stammt aus Europa. Ein großer Teil der KI-Innovation findet in den USA und Asien statt. Im Bereich e-Government war Europa einst Vorreiter, doch auch hier hat man an Schwung verloren. Es besteht auf vielen Ebenen Handlungsbedarf. Was Europa am dringendsten braucht, ist mehr Gemeinschaftsdenken innerhalb der EU. Während wir uns oft zu sehr auf Partikularinteressen konzentrieren, verlieren wir auf globaler Ebene an Einfluss und Wirkungskraft.

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Wer sind die wichtigsten Akteure in diesem Kontext?

Staatliche Akteure sind gefragt, um die gesellschaftlichen Rahmenbedingungen zu gestalten. Im Bereich der KI-Regulierung ist die EU sogar Vorreiter. Auch das Startup-Umfeld bietet viel Potenzial. Den größten Hebel sehe ich jedoch bei Unternehmerinnen, die bereit sind, gesellschaftliche Verantwortung zu übernehmen. Unternehmerinnen haben traditionell eine hohe soziale Sprengkraft: Sie setzen sich für Nachhaltigkeit ein, weil unternehmerisches Handeln stets zukunftsorientiert ist.

Sie entwickeln Produkte und Dienstleistungen für Bürger*innen und Unternehmen. Werden sie durch ungünstige Rahmenbedingungen daran gehindert, können sie zu einer treibenden Kraft für Veränderungen werden.

Wie wichtig ist das Thema Regulierung – Bremse, Enabler oder Treiber?

Schon beim Thema Social Media haben wir gesehen, dass eine unregulierte Vorgehensweise massive gesellschaftliche Probleme nach sich ziehen kann – von Jugendschutzfragen über Fake News bis hin zu Wahlmanipulation. Gleichzeitig würde eine Überregulierung die Wettbewerbsfähigkeit erheblich einschränken.

Wir müssen davon ausgehen, dass die neuen Möglichkeiten der KI nicht immer zum Wohle der Gesellschaft genutzt werden. Es braucht also Schutzmechanismen. Am besten ist es, wenn sich Regulierungen nicht als Hemmschuh, sondern als Ermöglicher verstehen, indem sie die Leitplanken für gemeinsamen Erfolg setzen.

Warum ist Dir das Thema KI persönlich so wichtig? Warum engagierst Du Dich in der Initiative KI-K?

„Gemeinsam.Besser.Machen.“ ist unser Firmenmotto. Ich sehe enormes Potenzial in der Community, mit der wir arbeiten – den CIOs und IT-Entscheider*innen im DACH-Raum. Sie tragen nicht nur Verantwortung innerhalb ihrer Unternehmen, sondern auch für die Gesellschaft. Ich glaube fest daran, dass wir viele Chancen haben, unsere Zukunft aktiv zu gestalten – mit einem klaren Fokus auf Nachhaltigkeit und Menschlichkeit. Diese Verantwortung sollten wir nicht allein anderen überlassen, sondern sie aktiv wahrnehmen.

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