Helmut Pöllinger ist Geschäftsführer von Brainloop in Österreich. Er berät Unternehmen dabei Kommunikationsprozesse im Unternehmen sicher zu gestalten und Dokumente rechtsicher nutzbar zu machen. Er beobachtet dabei, wie Messaging- und Kommunikationsgewohnheiten der Anwender aus dem Privaten Umfeld Einzug in den Unternehmen halten. Ihre Usability, Geschwindigkeit und Convenience schlagen e-Mails und was in den Unternehmen sonst genutzt wird um Längen. Doch was bedeutet das für Rechtssicherheit und IT-Security im Unternehmen?
Im Vorfeld zu seinem Vortrag auf dem 9. Confare CIO & IT-Manager Summit haben wir diese Frage an Helmut Pöllinger gestellt.
Wie verändern sich die Bedürfnisse der Mitarbeiter auf den Umgang mit Information im Unternehmen?

Was der Browser für den Computer war, ist der Messenger für das Handy.
Yammer (von Microsoft übernommen) und Co werden so von Firmenchat kontinuierlich aus dem Büroalltag verdrängt und schon heute organisieren sich div. Firmen-Abteilungen oft primär über Facebook Messenger und WhatsApp.
Wie fit sind österreichische Unternehmen Deiner Einschätzung nach, um diesen neuen Bedürfnissen gerecht zu werden?

Mit welchen Risiken müssen Unternehmen dabei umgehen?

Darf Security Innovation und rasches Agieren auf dem Markt verhindern?
Nein, Security muss Innovation oder gar rasches Agieren im Markt überhaupt nicht zwingend behindern. Sie muss dazu aber praktisch schon mit-eingebaut sein und automatisch immer da sein. Das ist dann leicht realisiert, wenn die Messenger Infrastruktur eine entsprechende Sicherheitsarchitektur aufweist und wenn eingebundene Informationen, Dokumente, sonstige Ablagesysteme ebenso sicher ausgelegt sind. Viele der Messenger Systeme kommen aus dem Consumer Bereich und finden aus Sicherheitsbetrachtung unzulässige Anwendung in Unternehmen. Die Konfliktlösung muss hier jedoch nicht sein das Prinzip der effizienten Kommunikation zu verurteilen, sondern eine sichere Anwendung hierfür auszuwählen. Die optimale Vereinigung von Datensicherheit und Kommunikationsoptimierung mit geeigneten Messengersystemen stellt für sich eine Innovation dar.
Wie können moderne Kommunikationslösungen aussehen, die Sicherheit und Flexibilität der Arbeit unter einen Hut bringen?
Da wir bei Messenger Systemen, wie bei Facebook oft implizit von Cloud Services sprechen, muss deren Sicherheitsarchitektur entsprechend konzipiert sein. Zudem bieten einige Enterprise Chat Lösungen die Möglichkeit für große Nutzerzahlen zudem „on premises“ betrieben zu werden, was weitere flankierende Maßnahmen erleichtert, aber keineswegs ein Muss darstellt.
Werden Legacy Systeme eingebunden, so ermöglichen Software- und Datenbankwrapper auf Mobilgeräten das Absichern von solcherart ausgetauschten Informationen auch in einer offeneren BYOD-Strategie.
Idealerweise werden hochsichere Lösungen miteinander verknüpft, was über Konnektoren mit geringem Aufwand realisiert werden kann und so die unterschiedlichen Zugriffsberechtigungen automatisch berücksichtigt werden. In unserem gemeinsamen Lösungsansatz verbinden wir das hochsichere Dokumentenmanagement System von Brainloop mit der sicheren Enterprise Chat Lösung von Grape. Die Philosophie dabei ist: Der User arbeitet in seiner notwendigen Geschwindigkeit und die Datensicherheit ist kein Aspekt den er dabei in irgendeiner Weise selbst berücksichtigen muss.