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Innovate – Design – Transform – Ein neues Paradigma für die IT-Strategie im digitalen Zeitalter

by Annecilla Sampt

Petra Kochid3cubic ist erfahrene IT-Strategie und Transformationsberaterin und Podcasterin. Sie berät Unternehmen zu Themen des strategischen IT-Managements, Systemen zur Entscheidungsunterstützung und der digitalen Transformation. Im Blog Interview anlässlich ihres Vortrages auf dem 10. Confare CIO SUMMIT verrät uns Petra Koch, wie eine gute IT-Strategie im digitalen Zeitalter aussieht und was die wichtigsten Bausteine einer solchen Strategie sind.

Wie sehr machen langfristige Strategien in Zeiten rascher Veränderungen überhaupt noch Sinn?

Die Geschwindigkeit im Markt nimmt zu. Auch Innovationszyklen verkürzen sich in einigen Bereichen signifikant. Daraus ergeben sich Herausforderungen für die Geschäftsleitung, die CIOs und IT-Manager auf diese Veränderungen zu reagieren oder besser noch diese aktiv zu gestalten. Aus diesem Grund bin ich kein Freund von sehr langfristigen Strategien, da wir trotz aller technischen Möglichkeiten noch nicht in der Lage sind in die Glaskugel zu schauen. Der Zeithorizont der Strategie sollte daher mit Bedacht gewählt werden und Auslöser für einen erneuten Strategie Check festgelegt werden z.B. beim Eintritt neuer Marktteilnehmer oder Übernahmeplänen etc..

Wie sieht eine gute IT-Strategie in Zeiten des digitalen Wandels aus?

Die IT-Strategie sollte aus meiner Sicht immer ein integraler Bestandteil der Geschäftsstrategie sein.
Die Digitalisierung ist für die Unternehmen sehr wichtig. Hierbei geht es aus meiner Sicht um mehr als nur neue Technologien einzusetzen. Innovation heißt das Zauberwort. Digitalisierung heißt auch das eigene Geschäftsmodell auf den Prüfstand zu stellen. Disruption durch Technologie und neue Marktteilnehmer stellt die Größte Gefahr für etablierte Unternehmen dar. Überlegen Sie wie Sie Ihr eigenes Geschäftsmodell durch Technologie abschaffen könnten und im gleichen Zuge wie Sie Innovation und Differenzierung durch Technologie ermöglichen können, um Möglichkeiten der Positionierung am Markt zu nutzen. Die CIOs, die sich die technologische Disruption vorstellen können finden neue Wege für eine gute strategische Ausrichtung ihrer Unternehmen und der IT-Organisation. Lösungsdesign spielt dabei eine wichtige Rolle für alle Arten von Endgeräten, da die Kunden und die Nutzer der Unternehmenssoftware einfache und intuitive Bedienung erwarten. Bei allen strategischen Überlegungen sollte auch berücksichtigt werden wie die Transformation der Organisation erfolgen soll damit die Gedanken in die Tat umgesetzt und in der Organisation verankert werden können. Die IT-Strategie orientiert sich damit am Paradigma Innovate-Design-Transform.
Viele CIOs beklagen, dass es keine Geschäftsstrategie gibt aus der sich die IT-Themen direkt ableiten lassen. In diesem Falle empfehle ich einen Workshop basierten Ansatz zur Entwicklung einer IT-Strategie, der auch Verantwortliche aus den Fachbereichen und vor allem die Geschäftsleitung einbindet. Durch diese Vorgehensweise entsteht eine integrierte Geschäfts- und IT-Strategie, das ist aus meiner Sicht essentiell in Zeiten des digitalen Wandels, da beide Aspekte gemeinsam und integriert betrachtet werden sollten.

Was sind die (5) wichtigsten Bausteine einer solchen Strategie?

Eine IT-Strategie dient ja dazu ein Ziel festzulegen, auf das man mit der IT-Organisation hinarbeitet. Für diese Zielsetzung ist eine gute IT-Vision und/oder IT-Mission immer wichtig. Ansonsten ist es schwer die wichtigsten Bausteine so pauschal festzulegen. Gerade bei der IT-Strategie ist es wesentlich die Ausgangslage zu analysieren und zu schauen wo die größten Handlungsfelder in der IT-Organisation liegen und welche Faktoren in der jeweiligen Branche eine Rolle spielen. Ebenso ist auch zu berücksichtigen wie professionell die IT derzeit agiert. Aus der Erfahrung kann ich sagen, dass die folgenden fünf Bausteine dabei häufig eine wichtige Rolle spielen.

  • Das (1) Thema IT-Steuerung und Governance ist wesentlich, da durch die Rahmenparameter, Leitlinien und die organisatorische Ausrichtung den Mitarbeitern eine Orientierung auf Ihrem Weg zum Ziel gegeben wird. Es müssen alle wissen wohin die Reise gehen soll.
  • Die IT-Organisation ist in der Regel sehr projektorientiert, daher ist auch der Baustein einer (2) Projekt- und Projektportfoliostrategie wichtig. Hierbei sollte überlegt und festgelegt werden nach welchen Kriterien Projekte gestartet und priorisiert werden und vor allem ab wann die jeweilige Projektorganisation greift.
  • (3) Produkte und Services, die die IT anbietet und auch die Produkt- und Serviceinnovation sollten berücksichtigt bzw. im Rahmen der strategischen Überlegungen betrachtet werden.
  • (4) IT-Architektur Designprinzipien und Leitlinien sollten entwickelt werden, damit die IT als Gesamtheit stimmig ist und die Komponenten technisch auch miteinander interagieren können. Darüber hinaus empfiehlt es sich zu analysieren welche Systeme nicht mehr zukunftsfähig sind. Alte und nicht mehr zukunftsfähige Systeme sind wie rostige Autos, diese gehören nicht mehr in die Unternehmen bzw. auch nicht mehr in den Straßenverkehr und sollten über die Zeit ersetzt werden.
  • Last but not least (5) sollten Menschen und Unternehmenskultur für die Transformation berücksichtigt werden bei den strategischen Überlegungen. Welche Fähigkeiten haben Sie Inhouse? Welche Fähigkeiten benötigen Sie in der digitalen Transformation und in der innovativen und zukunftsfähigen IT-Organisation? Wie diametral stehen die zukünftigen Ziele zur heutigen gelebten Praxis und der Unternehmenskultur. Sehr starke Veränderungen erfordern immer auch die Einbindung der Mitarbeiter.

Je nach Ausrichtung der IT-Organisation sollten IT-Prozesse und Sicherheitsthemen ebenso berücksichtigt werden wie Lieferanten- und Anforderungsmanagement.

Was sind die Erfolgsfaktoren, um einer zukunftsorientierten IT-Strategie dann auch Leben einzuhauchen?

Das ist eine gute Frage. Die IT-Strategie ist nur so gut wie sie auch umgesetzt wird. Auf dem Papier allein wird die IT-Strategie nicht die gewünschten Ergebnisse erzielen. Es empfiehlt sich dennoch die wichtigsten Eckpunkte festzuschreiben und zunächst eine Roadmap zu entwickeln. Diese Roadmap sollte mit Hilfe von strategischen Maßnahmen, die aus der IT-Strategie abgeleitet werden, auf der Zeitachse eingeplant werden. Hierbei sollte man schon zu Beginn überlegen woran man den Erfolg festmacht bzw. messen kann.
Anschließend sollten die strategischen Maßnahmen umgesetzt werden. Hierfür empfiehlt es sich diese mit Hilfe von Projektorganisationen umzusetzen. Bedenken Sie bei der Besetzung der Projekte, dass es gut ist interdisziplinäre Teams einzusetzen, die die strategischen Maßnahmen umsetzen, so dass auch die Fachbereiche frühzeitig in der Umsetzung eingebunden sind. Ein Reporting über den jeweiligen Projektfortschritt ermöglicht dann eine konsequente Steuerung des IT-Strategie Gesamtprogramms.

Treffen Sie Petra Koch und etwa 500 weitere IT-Experten auf dem 10. Confare CIO SUMMIT, das am 29. und 30. März in der Organgerie Schönbrunn stattfindet. Mit dem CIO AWARD werden hier die besten IT-Manager Österreichs ausgezeichnet. Die Anmeldung für IT-Manager ist kostenlos.

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