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So wenig „Frau-sein“ wie möglich – wie Frauen mit Wissen und Können in der IT überzeugen

by Katharina Konstacky-Degasperi

Birgit Unger verantwortet die IT des Mediaprint Zeitungs- und Zeitschriftenverlages. Sie engagiert sich bei zahlreichen Projekten, die über den Abteilungs-Tellerrand hinausgehen und ist so Partner der Fachabteilungen und des Managements beim Umsetzen digitaler Initiativen. In einem von Männern dominierten Berufsfeld hat sie sich durch ihr Wissen und Können positioniert.

Im Blog spricht Birgit Unger darüber, wie sie ihre Aufgaben als IT-Verantwortliche im Unternehmen meistert und welche Ratschläge sie jungen Frauen mit auf den Weg gibt, die eine Führungsrolle im IT-Management anstreben.

Mehr dazu auch in unserem Blog:

Frauen in der Informatik: Wir brauchen mehr weibliche Vorbilder
Confare liefert mit den Toplisten weibliche Role Models für die IT – Hier finden Sie Österreichs Top-CIOs

Hat sich die Rolle des CIO verändert?

In der Evolution des CIOs wurde dieser lange als „Erfüllungsgehilfe“ der Ideen seiner Kunden betrachtet. Er stand ganz klar 1 Stufe unter seinen Fachbereichskollegen. Er musste „funktionieren“ und sollte nicht viel fragen. Meist verstand man ihn ohnehin nicht (Fokus auf Technologien, SW-Architekturen…).

Die positive Weiterentwicklung des Stellenwertes der IT als Wettbewerbsvorteil, führte auch zu einer Weiterentwicklung der Rolle des CIOs. Er ist nun Berater und kreativer Partner seiner Kollegen und sogar der Unternehmensführung. Er führt im Unternehmen jenen Bereich, der über das größte End-to-end Prozess-Know-How verfügt und muss dieses mit den Kollegen bestmöglich für Innovationen und neue Geschäftsmodelle nutzen.

Mit dieser Rolle geht das Erfordernis von einem hohen Maß an sozialer Kompetenz einher. Er ist Teamplayer im großen Unternehmensteam, muss guter Kommunikator sein, muss mit Dynamik und neuen Ideen begeistern und muss Menschen bewegen.

Wie gestalten Sie die Aufgabe?

Mein Fokus liegt ganz klar im Verstehen der Unternehmensprozesse um so einen Mehrwert aus dem Einsatz von IT zu generieren. Ich agiere als Sparring-Partner in den Führungsebenen und stecke Energie in Projekte, die über den Abteilungs-Tellerrand gehen.

Parallel dazu lege ich großen Wert auf ein gutes Klima innerhalb des IT-Teams. Sozialer Kontakt zu jedem meiner 70 Mitarbeiter liegt mir am Herzen, auch wenn es nicht immer in gleichem Maß möglich ist. Aus meiner Sicht muss eine Führungskraft und besonders deren Persönlichkeit „spürbar“ und „präsent“ sein. Nur dann kann sie motivieren und eine Kultur schaffen, die zu Veränderungen bereit ist. Und diese Veränderungen prägen sicher unsere Zukunft.

Was sind die wichtigsten Faktoren für Erfolg als Frau in einer männerdominierten Rolle?

Wissen – Nur mit Prozess-/Fachwissen schafft man es, von seinem Gegenüber akzeptiert zu werden. Dabei liegt der Fokus auf dem großen Ganzen und den Zusammenhängen im Unternehmenskontext. Nur wer weiß, wovon er spricht, dem wird Gehör geschenkt. Dabei versuchen einen Schritt voraus zu sein, ohne oberlehrerhaftem Gehabe.

Pragmatismus – Mit dem Vorurteil, dass Frauen alles verkomplizieren, muss man aufräumen. Die 80:20 Regel leben. Sich nicht in Details verlieren. Klare Entscheidungen treffen, Verantwortung übernehmen und auch zu Fehlentscheidungen stehen.

Konsequenz – mit allen im Ökosystem Agierenden. Klare Leitlinien vorgeben und die Einhaltung konsequent verfolgen. Selbst das beste Vorbild sein. Weniger „reden“ mehr „handeln“.

Authentizität – man selbst sein, keine Rolle spielen. Nicht versuchen, härter zu sein als ein Mann es wäre. Zu den weiblichen Schwächen, wie den weiblichen Stärken stehen. Und an sich glauben!

Kein Feminismus – je weniger man das eigene Geschlecht zum Thema macht, desto weniger wird es zum eigenen Nachteil! Nicht mit den weiblichen Attributen versuchen zu überzeugen. Sondern nur mit Wissen und Können.

Warum sollten sich Unternehmen um Diversity in der IT Führungsriege bemühen?

Diversity zeigt in jedem Bereich und jeder Branche unterschiedliche Betrachtungswinkel auf, die in einer dynamischen Zeit wie der heutigen, in jedem Fall ein Vorteil sind. Ein Unternehmen kann es sich nicht leisten, „blind spots“ zu haben. Weder fachliche noch soziale.

In der IT Führungsriege bringt Diversity in jedem Fall Vorteile, da IT-User bzw. Endkunden auch „diverse“ sind und daher IT-unterstützte Prozesse das auch berücksichtigen müssen.

Was sind 3 wichtigsten Tipps, die Sie jungen Frauen geben würden, die eine Führungsrolle im IT-Management anstreben?

  • Leistung erbringen und durch diese auf sich aufmerksam machen.
  • Ein aufrichtiger Mensch sein und seinen eigenen Werten treu bleiben.
  • Und… so wenig „Frau-sein“ wie möglich. Es geht nicht um das Geschlecht, sondern um den Mehrwert, den man für ein Unternehmen stiftet.

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