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Elisabeth Kraftl, ÖBB, Wie Mentoring Karrieren verändert: Elisabeth Kraftl teilt ihre Erfahrungen und Ratschläge
Elisabeth Kraftl ist Product Owner M365 Services bei den ÖBB. Im Interview teilt sie ihre persönlichen Erfahrungen und Einblicke über das Confare Female IT Mentoring. Sie betont die Bedeutung von Empowerment und authentischem Auftreten für Frauen in der IT. Zudem hebt sie hervor, wie Mentoring-Programme helfen können, Herausforderungen zu meistern und den eigenen Karriereweg zu gestalten.
Was hat Dich persönlich dazu motiviert, beim Confare Female IT Mentoring mitzumachen?
Ich liebe es Empowerment zwischen Menschen zu erleben, und mir ist es ein großes Anliegen dies vor allem zwischen Frauen voranzutreiben. Ich war auf den Hertha Firnberg Schulen für Wirtschaft und Tourismus und wurde dort sehr geprägt – Gendern, Feminismus und Zusammenhalt waren hier Werte, die mitgegeben wurden. Diese Zeit hat mich geprägt und mir gezeigt, wie wichtig es ist, dass unsere Generation genauso kämpft wie die Generationen vor uns.
Was sind die häufigsten Herausforderungen, denen weibliche IT-Fachkräfte begegnen, und wie adressiert das Mentoring-Programm diese?
Die IT-Welt ist meist männlich, als Frau muss man oft den eigenen Platz einfordern – und das ist oftmals nicht unsere Stärke. Dieser scheinbar kleine Platz für Frauen ist daher auch oft stark untereinander umkämpft.
Das Mentoring Programm ist für mich die Möglichkeit Zeit und Raum zu bekommen, um sich selbst kennenzulernen und die eigene Karriere zu visionieren.
Gemeinsam werden Normen aufgebrochen in denen wir uns gefangen fühlen – und wir erlangen Selbstbewusstsein für uns selbst Normen festzulegen.
In welchen Situationen und zu welchen Herausforderungen kann ein Mentoring wirksam unterstützen?
In jeder Situation und für jede Herausforderung – Mentor:innen machen unseren Lebensweg aus. Das beginnt bereits in jungen Jahren – mit Eltern, Großeltern, Geschwistern, Lehrer:innen, Schulkolleg:innen, Vorgesetzte:n, …
Die Arbeitswelt kann einen manchmal überfordern – es herrscht oft ein harter Ton und das Spiel ist jeden Tag und überall ein anderes. Herauszufinden welchen Weg man in der Arbeitswelt gehen möchte – muss man nicht allein finden. Im Gespräch mit anderen Personen sieht man plötzlich Wege die man nie gesehen hätte, traut sich seinen Weg zu gehen, findet Abzweigungen, kann Unsicherheiten im vertrauten Gespräch ansprechen und lösen.
Persönlich trifft man Elisabeth bei den wichtigsten IT-Management Treffpunkten Österreichs, wo sie als engagierte Mentorin beim Confare Female IT-Mentoring mitwirkt:
Confare #CIOSUMMIT Salzburg, 08. Oktober 2024
Confare #CIOSUMMIT Wien, 26./27. März 2025
Die Teilnahme ist für Mitarbeiterinnen aus IT-Abteilungen nicht mit Kosten verbunden.
Wie hast Du das Mentoring erlebt?
Es ist absolut bereichernd! Eine Atmosphäre, die beflügelnd ist – man lernt spannende Frauen kennen und deren Geschichte, auch Männer sind ja oftmals als Gäste vor Ort und auch deren Sichtweise zu erfahren ist äußerst spannend.
In einem Mentoring erweitert man seine eigene Empathie und man weiß man ist nicht allein.
Im Endeffekt haben alle Menschen ähnliche Probleme – die einen erleben sie so, die anderen so – im Mentoring wird man einfach gestärkt das man nicht alleine herausfinden muss welche Lösungen möglich sind.
Was waren positive Ergebnisse und Veränderungen die das Mentoring-Programm in Deiner Karriere oder persönlichen Entwicklung gebracht hat?
Für mich ist es toll Frauen als Mentorin zur Seite zu stehen und mit ihnen gemeinsam in den Austausch zu gehen – man begleitet eine Person auf ihrem Weg & nimmt für sich selbst auch stets einen neuen Blickwinkel mit. Für meine Karriere hat es mich nochmals bestärkt authentisch zu bleiben – Ehrlichkeit und der eigene Charakter bringt einem am weitesten und man bleibt auch am glücklisten.
Mir kommt es oftmals so vor als müsste man in der Arbeitswelt eine andere Version seiner selbst sein und ich denke das sollte enden – im Mentoring Programm versuche ich daher besonders den Charakter jeder einzelnen wahrzunehmen.
Für meine persönliche Entwicklung kann ich jedes Mal etwas mitnehmen – sei es sich seiner ausgeprägtesten Stärken bewusst zu werden oder nochmal ein Augenmerk auf seine nicht so ausgeprägten Stärken zu werfen. Man bekommt auch stets Impulse die einen auch Wochen danach noch begleiten und Veränderungen hervorrufen.
Welche Ratschläge würdest Du jungen Frauen geben, die eine Karriere in der IT anstreben und darüber nachdenken, an einem Mentoring-Programm teilzunehmen?
Geht euren Weg mutig! Traut euch – seid laut – seid wild – seid ehrlich!
Grenzen solltet ihr euch nur selbst aufzeigen. Geht mit offenen Augen durchs Leben und schaut welcher Kultur ihr entgegenblickt – beachtet diese und respektiert sie, fügt euch jedoch nicht.
Der Weg für eine Frau in die IT / in der IT scheint oftmals steinig, aber mit den richtigen Menschen an deiner Seite (egal ob männlich oder weiblich) geht sich der Weg deutlich leichter.
Und ich bin mir sicher irgendwann sind die Stolpersteine die wir Frauen vielleicht heute noch sehen von uns auf die Seite getragen worden.
Überlegt euch Leitsprüche für euch selbst, wie „nichts ändert sich, bis du dich selbst änderst. Dann ändert sich plötzlich alles“ oder „Du bist so viel mehr als du denkst“.
Seid neugierig und erfreut euch immer an neuen Wissen – versucht euch so viele Modelle oder Theorien wie möglich anzuschauen um ein möglichst großes Verständnis aufzubauen (z.B. Bücher wie „The big five of live“ oder „Surrounded by idiots“, Modelle wie Circle of Influence, GROW, Grip-Modell, AQAL Modell, Vier Schritte der gewaltfreien Kommunikation, …).
Ich musste für mich auch schmerzlich erst herausfinden, dass man sich oftmals auf Ausreißer fokussiert – z.B. Personen die sowieso immer dabei sind oder Personen die sowieso nie dabei sein werden. Meine Empfehlung ist konzentriert euch auf die Mitte, auf das was oftmals links liegen gelassen wird.
Welche Fähigkeiten oder Qualitäten hältst Du für besonders wichtig, um eine erfolgreiche Mentorin zu sein?
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- Empathie
- Ehrlichkeit
- Zeit, die hat man nicht – die nimmt man sich!
- Ermutigen
- Positivität
- Nicht passiv, sondern aktiv
- Vertrauensvorschuss
- Mutig sein über Gefühle zu sprechen – wenn du einen reizbaren Tag hast, darfst du das sagen!
Elisabeth und viele weitere Top-CIOs und IT-Entscheider:innen treffen Sie beim Confare #CIOSUMMIT Wien. Anmeldungen sind hier möglich.